Elf Medaillen hatte sich der Präsident des Olympischen Komitees Rumäniens Octavian Morariu gewünscht. Inzwischen sind es bei Halbzeit der Spiele schon acht. So stehen die Chancen gut, dass sich der Wunsch Morarius realisieren lässt. Grund zum Jubeln hatten dieses Mal unter anderem die Säbelfechter.
Rareş Dumitrescu, Tiberiu Dolniceanu, Florin Zalomir und Alexandru Siriteanu mussten sich am Samstag im Mannschaftsfinale nur den stärkeren Südkoreanern mit 26:45 geschlagen geben. Vorher hatte das Team im Viertelfinale die Mannschaft aus China besiegt und im Halbfinale Russland hinter sich gelassen.
Die Rumänen konnten das Finale zunächst ausgeglichen gestalten und zwischenzeitlich kam es zu einem Stand von 5:5, doch spätestens nach der Niederlage von Zalomir gegen den Koreaner Won und einem Stand von 20:30 wird es für Rumänien sehr schwer. Zwar versuchen Dolniceanu, Siriteanu und Dumitrescu in ihren Duellen, das Ergebnis zu drehen, doch am Ende bleiben sie damit erfolglos.
Auch wenn keine Goldmedaille geholt werden konnte, sind die Fechter froh und freuen sich über die mehr als verdiente Silbermedaille. Rare{ Dumitrescu war letztendlich hochzufrieden: „Eine Olympische Medaille ist am schönsten wenn man dafür jahrelang gearbeitet hat und sich opfert. Das haben wir über Jahre getan und letztendlich hat es sich gelohnt. Jetzt sind alle Mängel und Schwierigkeiten vergessen.“ Auch Trainer Mihai Covaliu war am Ende sehr stolz auf seine Jungs: „Ich bin sehr stolz, dass ich diese Jungs trainieren darf, die für mich auch Kollegen waren. Ich bin sehr stolz auf das Ergebnis, allerdings bleibt das Bedauern, nicht die Goldmedaille geholt zu haben, aber das anstrengende Halbfinale gegen Russland hat uns jede Kraft für das Finale genommen, so dass wir gegen Südkorea nicht mehr so dagegenhalten konnten.“
Während die Fechter knapp die Goldmedaille verpassten, holte sich Sandra Izbaşa wie schon vor vier Jahren Gold in einer Einzeldisziplin. Dieses Mal war es der Sprung, der der Bukaresterin viel Glück brachte. Dabei hatten viele mit der US-Amerikanerin McKayla Maroney gerechnet, doch die Favoritin war nicht gut genug, um an diesem Sonntagabend die Goldmedaille zu gewinnen. Sandra Izba{a überzeugte durch ihre ausgeglichene Leistung. Maroney legte einen starken ersten Versuch mit 15.866 Punkten hin, schaffte es aber mit nur 14.300 Punkten nicht einen zweiten guten Versuch zu zeigen.
Da der Russin Maria Pasenka mit 15.400 Punkten und 14.700 Punkten das gleiche Missgeschick unterlief, nutzte Izbaşa ihre Chance und sprang nach 15.383 Punkten im ersten Versuch mit einem ähnlich starken zweiten Versuch und 15.000 Punkten von Rang drei auf Rang eins. Somit kam die Rumänin auf eine Gesamtzahl von 15.191 Punkten. Hinter ihr platzierten sich Favoritin Maroney und Maria Pasenka. Sandra Izbaşa brach nach der Verkündung ihrer Goldmedaille vor Freude in Tränen aus und konnte ihren erneuten Olympiasieg nach 2008 nicht fassen.
Trainer Octavian Bellu war nach dem Gewinn sehr stolz und lobte die Turnerin für ihre Leistung: „Es ist alles gut gegangen. Sandra hat eine ganz starke Vorstellung abgeliefert und ist nun nach ihrer Goldmedaillen im Bodenturnen, und diesem Gold beim Sprung, in zwei verschiedenen Disziplinen Olympiasiegerin geworden. Es war ein sehr schwerer Kampf, mit viel Emotionen. Da die Amerikanerin Favoritin war, ist es umso erfreulicher, dass es Sandra geschafft hat dagegen zu halten.“
Morgen Nachmittag stehen zwei weitere Disziplinen mit den Schwebebalken(16.30 Uhr) und dem Bodenturnen (18.30 Uhr) an. Auch hier sind wieder rumänische Turnerinnen im Finale. Am Schwebebalken möchte Cătălina Ponor wieder für Furore sorgen und im Bodenturnen hat Sandra Izbaşa die Chance ihren Olympiasieg aus 2008 zu verteidigen und damit ein weiteres Kapitel rumänischer Turngeschichte zu schreiben.