Steaua und Raul Rusescu haben am Donnerstagabend die Regel widerlegt, dass der Gefoulte nicht auch den daraus erfolgten Strafstoß ausführen darf. In der 34.Spielminute erreichte Rusescu nämlich das, was die Londoner Presse nach Spielende „Bitteres Bukarest“ nennen wird: Er verwandelte den Strafstoß, nachdem Bertrand den Elfmeter verschuldet hatte und Steaua siegte 1:0 gegen Chelsea im Hinspiel des Achtelfinales der Fußball-Europa-League.
„In der Europa-League kann uns niemand schlagen“, so versank der Steaua-Mäzen Gigi Becali nach dem Spiel in seine altgewohnte Euphorie. Nur noch Barcelona und Real seien besser als Steaua, sagte er weiter. Der Trainer Lauren]iu Reghecampf zeigte sich weitaus zurückhaltender und wies auf eine schweres Rückspiel am 14. März hin, da müsse seine Mannschaft „noch besser als diesmal sein“, sagte er kurz nach der Partie.
Über 50.000 Fans waren in die Bukarester National-Arena gekommen, die Ticktes waren seit Tagen vergriffen. Nur noch Becali hatte zwei Tage vor dem Spiel welche in der Tasche, die er dann an seine Parlamentarier-Kollegen vergab. Reghecampf hatte den zuletzt oft unsicheren Gardos diesmal auf der Bank gelassen, doch grundsätzlich am Spielsystem nichts geändert.
Und trotzdem hätte Gardoş der Mann des Tages werden können, hätte er in der 94. Minute, kurz vor dem Schlusspfiff und zwei Minuten nach seiner Einwechslung eine gute Gelegenheit verwertet. Steaua engte die Spielräume des Gegners ein und hatte über weite Strecken die besseren Torgelegenheiten.
Chelsea wurde nur selten richtig gefährlich vor dem Tor der Gastgeber und im Endeffekt brachten es jene englischen Medien auf den Punkt, die im Nachhinein dem Spiel des Champions-League-Siegers 2012 das Prädikat „schwache Chelsea“ verliehen.