Die rumänische Handball-Nationalmannschaft der Frauen hat das Spitzenspiel der zweiten Gruppe gegen die Niederlande mit 29:24 (11:10) verloren. Beide Mannschaften gingen ohne Punktverlust in die Begegnung und es entwickelte sich von Beginn an das erwartet enge Spiel.
Nach knapp fünf Minuten lagen die Niederlande zwar mit 3:0 in Führung, doch im Anschluss ließ Rumänien über sieben Minuten kein Gegentor mehr zu und konnte das Spiel wieder ausgleichen. Bis zur Halbzeit konnte sich keine der beiden Mannschaften absetzen, demensprechend stand es im lothringischen Nancy zur Pause 11:10 für die Niederlande, die schon ab der siebten Minute auf ihre Starspielerin Nycke Groot verzichten mussten. Debbie Bont stolperte nach dem 3:1 im Rückzug unglücklich über Groot, die danach behandelt wurde, um eine mögliche Gehirnerschütterung zu untersuchen.
„Als Nycke vom Feld mussten, hatten wir einige Probleme, aber wir uns gestellt“, erklärte Jessy Kramer, die in Frankreich für Toulon Saint-Cyr Var spielt.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit versuchte die rumänische Mannschaft von Trainer Ambros Martín mit Einlaufen für mehr Raum am gegnerischen Kreis zu sorgen. Eliza Buceschi nutzte die erste auf diese Art herausgespielte Chance zum 12:11. Der Plan von Martín ging allerdings nicht auf und Estavana Polman und Debbie Bont erhöhten auf 15:11. Insbesondere Rückraumspielerin Polman zeigte auf niederländischer Seite eine herausragende Leistung. Bis zur Mitte der zweiten Halbzeit konnten die Mannschaft von Trainerin Helle Thomsen auf 21:13 erhöhen und fand dabei stets die geforderten spielerischen Lösungen. Die Verzweifelung an der niederländischen Verteidigung stand Buceschi bei der dritten Auszeit, nach 41 Minuten, ins Gesicht geschrieben. Im gesamten Spiel konnte Tess Wester 42 Prozent der Würfe der rumänischen Mannschaft abwehren.
Nur sechs Gegentreffer innerhalb von 20 Minuten bedeuteten den Grundstein für den Sieg und für Wester die Auszeichnung als beste Spielerin der Partie. Auf rumänischer Seite bot Buceschi eine engagierte Leistung und erzielte acht Tore, doch insbesondere Cristina Neagu, die nur vier ihrer 14 Würfe verwandelte, enttäuschte.
„Ich weiß nicht genau was passiert ist, aber es ist klar, dass weder die Verteidigung noch der Angriff funktioniert hat. Es war ein schwacher Tag, heute haben sehr wenig Dinge funktioniert“, erklärte Neagu nach dem Spiel. „Ich denke wir können uns keinen Ausrutscher mehr leisten. Die Chancen in das Halbfinale aufzusteigen sind sehr groß, wir müssen daran glauben und unseren Weg bis zu Ende gehen.
Die Niederlande stehen nach dem 29:24-Erfolg mit drei Siegen aus drei Spielen an der Tabellenspitze. Rumänien steht mit punktgleich mit Deutschland und Ungarn auf dem zweiten Platz, der ebenfalls zum aufstieg berechtigt. Beide Mannschaften haben allerdings schon ein Spiel mehr ausgetragen.
Nächster Gegner der rumänischen Mannschaft ist am Dienstag Spanien, die bisher ohne Punkte auf dem letzten Platz stehen. Bei einem Sieg kommt es bereits am Mittwoch zum entscheidenden Spiel gegen Ungarn, bei dem Rumänien bereits ein Unentschieden reichen könnte.