Während die Fakten zur herben 1:5-Niederlage von FCSB Bukarest gegen Sporting Lissabon in der Play-Off-Runde zur Champions-League-Gruppen-Phase unwiderlegbar sind, gehen die Meinungen zur Zukunft der Mannschaft in den europäischen Fußball-Pokalwettbewerben auseinander. Der Torschütze Junior Morais will nämlich „in den europäischen Fußballfrühling einziehen“, sein Vereinsboss Gigi Becali wird hingegen in der rumänischen Sportpresse mit „die Europa-League interessiert mich nicht, wir werden da die Ersatzspieler einsetzen“ zitiert.
Der gesperrte Mihai Pintilii fehlte praktisch an allen Ecken und Enden. Für ihn war Filip ins defensive Mittelfeld gerückt, doch diesem fehlt momentan, nach einer langen Verletzungspause, die Spielpraxis. Genauso war der Mittelfeldspieler Constantin Budescu nach einer Verletzung nur eine Halbzeit lang mit von der Partie. Ganze neun Spieler standen in der Stammformation, die am Wochenende in der Meisterschaft gegen Juventus Bukarest entweder noch verletzt waren oder eine Ruhepause bekommen hatten. Es war ein wahrhaftiges Desaster, wie Sporting Lissabon die Bukares-ter vor eigenem Publikum ab der 60. Spielminute vorführte, nachdem das Hinspiel 0:0 ausgegangen und im Lager von FCSB eine wahre Euphorie aufgekommen war. Bis zur Pause schossen beide Mannschaften je einmal ein. Der für Bas Dost in der Startelf bevorzugte Doumbia sowie Junior Morais für FCSB erzielten die Treffer der ersten Halbzeit zum 1:1, das FCSB noch Hoffnung machte. Acuna, Gelson, der eingewechselte ehemalige Wolfsburger Dost sowie Battaglia verpassten den Bukarestern im zweiten Durchgang vier Tore zu einer letztendlich niederschmetternden Niederlage und schickten diese in die Europa-League.
Der FCSB-Geldgeber Becali kannte zwar die Überlegenheit der Portugiesen an, zeigte jedoch seinen Unmut und seine Enttäuschung, indem er sagte, man werde sich auf die interne Meisterschaft konzentrieren und in der Europa-League Ersatzspieler auflaufen lassen. Dabei ist offensichtlich was wir bereits hervorhoben, dass die Champions-League mindestens um einen Nummer zu groß ist für den rumänischen Fußball. Den Einzug in die UEFA Champions League geschafft hat der FK Karabach, der das Rückspiel in Kopenhagen zwar mit 2:1 verlor, doch aufgrund des 1:0-Erfolges im Hinspiel und des geschossenen Auswärtstors dürfen sich die Aserbaidschaner trotzdem über ihre erste Teilnahme an der Gruppenphase freuen. Ebenfalls qualifiziert haben sich APOEL Nikosia (gegen Slava Prag), CSKA Moskau (gegen YB Bern) und der FC Liverpool (gegen TSG Hoffenheim). Die Auslosung der Gruppenphase der Champions-League fand am gestrigen Donnerstag statt, jene der Europa-League am heutigen Freitag. (st)