„Wir sind das Ebenbild des derzeitigen rumänischen Fußballs“. Auch so kann man eine niederschmetternde Niederlage darstellen. Längst sind sie vorbei, die Zeiten, in denen Astra Giurgiu in der internen Liga die Meisterschaft dominierte. Nun versucht ihr Trainer Marius Șumudică mit Erklärungen zu allgemeinen Faktoren die Lage zumindest zu verschönern.
Beim 0:4 gegen AS Rom in der 2. Etappe der Europa-League-Gruppenphase reihte sich Fehler an Fehler und der rumänische Meister hatte im Olimpico-Stadion von Rom nicht den Hauch einer Chance. Natürlich mag Trainer Șumudică irgendwie Recht haben mit seinen Aussagen, denn Astra war ja nach zwei Siegen in Folge nach Rom gereist. Genauso überzogen ist es aber auch, in der Euphorie der sechs Punkte aus der einheimischen Meisterschaft nun auch ein positives Resultat in der italienischen Hauptstadt einzuplanen. Sich jedoch richtig an die Wand spielen zu lassen, das ist eine andere Sache. Strootman, Fazio, Fabricio (Eigentor) und Salah erzielten die Treffer der Platzherren im Olimpico-Stadion bis zur 55. Spielminute. Danach schalteten die Gastgeber einen Gang zurück und innerhalb von 15 Minuten nahmen sie alle drei Auswechslungen vor. Der Routinier Francesco Totti blieb jedoch bis zum Schlusspfiff auf dem Rasen.
Zwar erwähnt der Astra-Stürmer Denis Alibec, dass er „bis zum Winter in Giurgiu bleiben“ werde „und danach sehen wir weiter“. In Gedanken dürfte er jedoch bereits bei seinem potentiellen neuen Arbeitgeber, Steaua Bukarest, sein, der ihn und Abwehrspieler Junior Morais schon fast sicher von Astra abgeworben hat. Damit wäre der Ausverkauf bei Astra komplett. Die Rückkehr von Spielmacher Constantin Budescu ist derzeit nicht allzu viel wert, ist doch dieser zumindest konditionell weit von seiner alten Form entfernt. Meist nimmt ihn sein Trainer demzufolge auch nach knapp einer Stunde vom Platz. In Rom durfte er 61 Minuten lang spielen.
Dass peinliche Niederlagen nicht allein an einem schwachen internen Fußball festgemacht werden können, zeigte Steaua Bukarest. Weit über den Leistungen der letzten Wochen trat Steaua Bukarest im ersten Heimspiel der Gruppe L auf. Nach einigen Startschwierigkeiten fing sich Steaua nach und nach und holte sich im Vorort von Valencia, bei CF Villarreal, einen verdienten Punkt. Gepaart mit dem Sieg des FC Zürich gegen Osmanlisspor ist in dieser Gruppe noch alles offen. Steaua Bukarest hat trotz Gruppenschlusslicht mit einem Punkt nach zwei Spieltagen alle Chancen, sich für die KO-Runde zu qualifizieren. Dieser Punkt ließ den Mannschaftsboss Gigi Becali in seiner ureigenen Art bereits vom Gruppensieg träumen.
Villarreal erzielte den ersten Treffer der Partie in der 9. Minute durch Santos Borre, der von einem Stellungsfehler von Steaua-Kapitän Toșca profitierte, eine Szene, in der auch Torhüter Niță recht unglücklich aussah. Bereits in der 19. Minute konnte Sulley Muniru den Gleichstand wieder herstellen, nachdem der Gästetorhüter gepatzt hatte. „Villareal war auf ein Unentschieden aus und eine solche Partie kann dann auch leicht verloren gehen“, kommentierte im Nachhinein Steaua-Coach Laurențiu Reghecampf.