Banater und Kasseler Handballfreunde trauern um Ewald Fendler. Der Marienfelder ist, wie erst jetzt bekannt wurde, am 30. Mai nach langer Krankheit in Kassel gestorben und am 23. Juni beigesetzt worden. Der am 23. März 1949 geborene Rückraumspieler hat seinen größten Erfolg mit der SV Harleshausen/Kassel gefeiert, mit der er 1973 die deutsche Vizemeisterschaft auf dem Großfeld errungen hat.
Sein Markenzeichen waren Treffer aus großer Distanz. Fendler, der die ersten Schritte auf dem Handballplatz in seiner Heimatgemeinde Marienfeld getan hat, gehörte zu den Leistungsträgern der Kasseler Mannschaft, die nach seiner Umsiedlung 1972 und im darauffolgenden Jahr Siege am laufenden Band eingefahren hat.
Das Finale um die deutsche Feldhandball-Meisterschaft hat die SVH Kassel 1973 mit 10:13 (9:9) nach Verlängerung gegen Großwallstadt verloren. Von 1972 bis 1975 hat Fendler rund 120 Spiele für den Kasseler Klub bestritten. Danach war er als Spieler und Trainer bis 1979 bei der TSG Wilhelmshöhe tätig.
Fendler gehört in die Reihe folgender Klassehandballer, die die Heidegemeinde Marienfeld hervorgebracht hat: Werner Schön, Hansi Schmidt und Ewald Kolleth. Seine Grundausbildung als Kleinfeldhandballer hat Fendler ab 1963 als Gymnasiast unter Sportlehrer Adam Fischer gemacht. Nach dem Gymnasium ist er 1967 zu Politehnica Temeswar gewechselt, wo er unter anderen mit Roland Gunnesch und den Brüdern Edwin und Hjalmar Sauer in der ersten rumänischen Liga gespielt hat. In Deutschland musste er sich auf Großfeldhandball umstellen. In Kassel beendete er sein in Temeswar begonnenes Studium. Als Bauingenieur eröffnete er ein Architekturbüro.
Für den ehemaligen Weltklassehandballer Hansi Schmidt ist „mit Ewald Fendler ein Stück Marienfeld zu Grabe getragen worden, viele unserer gemeinsamen Freunde werden ihn vermissen“.
Ewald Fendler hinterlässt seine Eltern, die in einem Kasseler Pflegeheim leben. (jst)