Im Spiel gegen Frankreich hatte Anghel Iordănescu gegen Ende der Partie Gabriel Torje für Adrian Popa und Chipciu für Stanciu auf das Feld geschickt. Am Mittwochabend im Parc de Princes-Stadion gegen die Schweiz begann er mit Torje und Chipciu in der Startelf. Zu einem Sieg reichte es jedoch erneut nicht und Rumänien bleibt nach dem 1:1 mit einem einzigen Sieg bei einer Fußball-Europameisterschaft – und der stammt aus dem Jahr 2000 gegen England. Auch die erhoffte und beim Verband fest eingeplante Qualifikation ins Achtelfinale steht damit vor der Begegnung der Rumänen in der Gruppe A in den Sternen.
Für wenige Stunden war Bogdan Stancu alleiniger Torschützenerster der EM 2016. Dass er nach zwei Partien der einzige rumänische Spieler ist, der ins Schwarze getroffen hat und das beide Mal von der Elfmetermarke, spricht Bände über die mäßige Offensivkraft der rumänischen Auswahl. Zwar erwähnen auch internationale Medien ein offensives Spiel der Rumänen, doch es sieht über weite Strecken immer so aus, als wollten die Rumänen nicht unbedingt gewinnen, sondern ja nicht verlieren. Zwar habe Auswahlcoach Iordănescu von seinen Spielern verlangt, hoch zu stehen, doch zeigten sich die Schweizer feldüberlegen und haben die rumänische Elf in die Defensive gedrängt, lassen rumänische Auswahlkicker zwischen den Zeilen herauslesen.
Immerhin war die Partie von Mittwochabend eine, die zu den bisher meisten Schüssen in Richtung gegnerisches Tor geführt hat. Dabei stand es 19:14 für die Auswahl der Schweiz. Zu dieser Statistik hat der diesmal im Sturmzentrum bevorzugte Claudiu Keşeru kaum beigetragen, denn an ihm ging das Spiel über weite Strecken vorbei. Dafür aber hatten Torje, Chipciu und Săpunaru gute Einschussgelegenheiten – letzterer hätte sogar auf 2:0 erhöhen können, traf jedoch nur den Pfosten des Gehäuses vom Bundesliga-Profi Yann Sommer. Trotz der 14 Schüsse auf das gegnerische Tor hat Rumänen erneut Mängel in der Offensivabteilung gezeigt und im letzten Drittel der Partie scheinen auch die Kräfte der Rumänen gehörig nachgelassen zu haben.
Nach diesem Unentschieden wird es für Rumänien ein absolutes Muss, gegen die bisher beherzt auftretenden Albaner zu gewinnen. Nur ein Sieg kann der RFV-Elf noch zumindest den dritten Tabellenplatz und so eine Qualifikation ins Achtelfinale der EM sichern. Frankreich, mit sechs Zählern, hat die Qualifikation schon geschafft, die Schweiz – mit bisherigen vier Punkten – könnte gegen Frankreich noch weiter zulegen, denn möglicherweise schickt der französische Trainer Deschamps einige seiner bisherigen Edelreservisten von Anfang an auf den Platz. Rumänien und Albanien müssen beide gewinnen um weiter zu kommen, denn zwei Punkte reichen wohl kaum, um vom dritten Wertungsplatz doch noch den Einzug in die K.o.-Runde zu schaffen.
Die beiden letzten Partien der Gruppe A, Frankreich – Schweiz und Rumänien - Albanien sind für Sonntagabend um 22 Uhr anberaumt.