In der Statistik tun sie gut, die beiden Siege der rumänischen Fußball-Nationalmannschaft und für das Selbstvertrauen der Kicker sind sie allemal ein gutes Polster. Cosmin Contra, der Trainer, den manch Insider bei Amtsantritt im Herbst 2017 eher einen „Glücklichen“ statt „Kenner“ bezeichnete, bewegt sich momentan auf einer Welle der Euphorie, auch wenn er selbst dem Ganzen einen leichten Dämpfer aufsetzt: „Wir wollen weiter so spielen und uns für die Europameisterschaft 2020 qualifizieren.“ Mit den Siegen gegen Chile (3:2) und Finnland (2:0) geht Cosmin Contra voller Selbstvertrauen in die Sommerpause und danach in die Gruppenspiele der neu gegründeten Liga der Nationen, in der Rumänien im Herbst gegen Serbien, Montenegro und Litauen antreten wird.
Im Sportzentrum bei Graz traf die RFV-Auswahl zunächst in der zweiten Hälfte der vergangenen Woche auf Chile. Ihr neuer Trainer, Reinaldo Rueda, hatte viele Stars zu Hause gelassen. Die Chilenen hatten auf ihre zu Saisonschluss stark belasteten Stars Arturo Vidal, Alexis Sanchez, Eduardo Vargas, Claudio Bravo verzichtet. Auf rumänischer Seite debütierten Tudor Băluță und George Pușcaș. Nicolae Stanciu hatte die Rumänen schon früh in Führung gebracht. Als dann der Chilene Castillo nach nur 30 Minuten vom Platz gestellt wurde, sah alles nach einem leichten Spiel aus. Doch Maripan und Reyes drehten zwischenzeitlich das Resultat. Die eingewechselten Deac und Budescu sorgten dann doch noch für den Prestigesieg gegen eine Mannschaft, die allein schon durch ihre Besetzung weit von ihrem gewöhnlichen Potenzial entfernt war.
Beim 2:0 gegen Finnland in Ploiești erhielt der 40 Jahre alte Torhüter des AS Rom, Bogdan Lobonț, einige Minuten Spielzeit zu seinem Karriereende. Deac schoss erneut ein Tor und Manea traf zum ersten Mal im Auswahldress. Es war das letzte sogenannte Freundschaftsspiel für die rumänische Auswahl. Testspiele werden künftig unter der Bezeichnung „Liga der Nationen“ bestritten. Gegen Finnland hat Rumänien in bisher elf Partien noch nicht verloren, in Ploiești ebenfalls noch nicht. Es war der 307. Sieg der RFV-Auswahl in insgesamt 689 Begegnungen.