Schnackendorf /Dumbrăviţa – in einigen Textangaben auch Scheckendorf – ist eine von der Hauptstraße DN 1 von Kronstadt/Braşov Richtung Hermannstadt/Sibiu, etwa vier Kilometer entfernt gelegene kleine Ortschaft im Kreis Kronstadt (25 Kilometer nördlich von Kronstadt). Viel leichter ist die Anreise mit der Eisenbahn, am Bahnhof Dumbrăviţa Bârsei. Die Ortschaft an sich, erstmals um 1500 erwähnt, etwa 500 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, kann in weniger als einer Stunde besichtigt werden und hat an sich wenig zu bieten. Bekannt und beliebt wurde sie trotzdem; wegen dem etwa sechs Kilometer entfernten See- und Sumpfgebiet, welches die Beinamen Karpatendelta, Delta der Berge oder einfach Kronstadt-Delta trägt.
Damit gemeint ist eine Wasserfläche von etwa 415 Hektar, gebildet aus einem großen, künstlichen Stausee und einem verzweigten Netz von kleineren Fischteichen. Zusammen bilden diese ein Naturreservat mit etwa 90 Vogelarten und knapp 600 Pflanzenarten, von Gräsern, Schilf- und Rohrarten bis hin zu schwimmenden oder eingetauchten Wasserpflanzen, Büschen und Bäumen. Das gesamte Areal wurde 2006 zum geschützten Naturreservat erklärt und der Zugang geregelt.
Das bedeutet jedoch nicht, dass man hier nicht angeln darf, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen und nach einem vorgegebenen Zeitplan, einsehbar hier.
Und damit sind wir beim Hauptanziehungspunkt: dem Fisch. Der Betreiber der Fischteiche, das Zucht- und Verarbeitungsunternehmen Doripesco, hat in den letzten zehn Jahren alles unternommen, um Anglerhobby, Naturschutz und gewerbliche Nutzung der Seen und Teiche miteinander zu verbinden. Eine Region, die sich nicht nur auf den See und die Teiche bei Schnackendorf beschränkt, sondern auch die etwa zehn Kilometer weiter nördlich gelegenen Teiche von Rothbach umfasst.
In diese Gewässer setzt der Betreiber jährlich etwa zwei Tonnen Jungfische aus, welche neben denen aus der natürlichen Vermehrung stammenden den Fischbestand bilden. Dieser besteht hauptsächlich aus Karpfen, Giebel (Silberkarausche, Carassius gibelio), Barsch und Döbel (Aitel, Squalius cephalus). Der Bestand steht während der Anglerzeit für Sportveranstaltungen, Anglerwettbewerbe – der Doripesco Junior-Cup ist nur einer davon – oder Wochenendurlauber gegen eine Gebühr zur Verfügung.
Der Betreiber selbst fängt für seine Fischverarbeitung in einigen der Teiche, welche nicht für Besucher offen sind, und erzeugt daraus Feinkost für die eigenen Gaststätten, aber auch für den Groß- und Einzelhandel. Die Feinkost oder Fischgerichte in den Gaststätten des Betreibers, das Angeln selbst oder eine Fotosafari an den Ufern, um die Wasservögel zu beobachten, sind das verlockende Urlaubsangebot, sei es nun länger oder nur für ein Wochenende.
Längere Ferien, in einem Sonderprogramm für Schüler und Studenten, sind auch im Angebot. Diese umfassen Bildungs- und Studienaufenthalte für Umweltforschung oder gezielte Beobachtung von Fisch- oder Vogelarten, alles in dem geschützten, natürlichen Feuchtbiotop der Seen. Dafür gibt es mehrere Unterkunftsmöglichkeiten, je nach dem, welchen Standort man sich wünscht: an den Seen und Teichen oder an den Gebirgsbächen, wo sich die Forellen des selben Betreibers in den Becken tummeln, im Tal zwischen Rosenau/Râşnov und Predeal. Somit kann von den Hotels bei Rothbach und Schnackendorf aus der Sonnenuntergang über den Seen und Teichen von den Terrassen aus betrachtet werden, während über Rosenau die Gipfel des Bucegi-Massivs die Hintergrundkulisse bilden.
Mit diesen Angeboten, ergänzt mit kulinarischen Versuchungen wie Räucherfilet, Fischfrikadellen und den unterschiedlichsten Salaten, bewarb sich Doripesco in den letzten Jahren an allen europäischen Tourismusmessen. Dabei wurden die Besonderheiten der Angebote mehrmals ausgezeichnet, letztens auf der ITB 2014 in Berlin. Besondere Aufmerksamkeit erweckten bei allen Messen die Verbindung von komfortabler Reise, gediegenen Unterkünften, einer hervorragenden Küche und dem direkten Zugang zur Natur.