Der Raum Hermannstadt/Sibiu ist in den letzten Jahren zu einem wahren Touristenmagnet für Groß und Klein geworden. Nicht nur die Europäische Kulturhauptstadt 2007 oder das atemberaubende Gebirgsgebiet rund um die siebenbürgische Stadt ziehen Besucher an. In der Umgebung locken weitere märchenhafte Erlebnisse: Die Lehmburg im Tal der Feen und die Geschichte des Kalenders in Porumbacu de Sus sowie Abenteuer im Frecker Tal/Valea Avrigului mit den Parks „Panoramic“ und „Brambura“ sind einige dieser Orte, wo Märchen, Geschichten und Abenteuer wach werden und sowohl Kinder als auch Erwachsene in einer außergewöhnlichen Welt empfangen werden.
Rund 40 Kilometer von Hermannstadt entfernt liegt im Frecker Tal am Fuße der Fogarascher Berge der Brambura-Park. Hauptattraktion des Vergnügungsparks ist „das verkehrte Haus“ – ein komplett eingerichtetes Haus, das auf dem Kopf steht. Der Gleichgewichtssinn spielt dabei auch ein bisschen verrückt, denn einmal das Haus betreten, steht alles verkehrt herum da: Zimmer, Möbel und Dekorgegenstände. Das Prinzip ist einfach: Das Dach wird zum Fundament und das Fundament zum Dach.
Die verrückte umgekehrte Welt im Brambura-Haus führt durch zwei Etagen in neun verschiedene Räume, vom Eingangsflur in Bade-, Wohn-, Schlaf-, Kinderzimmer und Küche. Nicht nur das Haus steht Kopf, sondern auch die gesamte Inneneinrichtung – Fenster, Sofas, Betten, Tische und Stühle, Bilder, Lampen, Schränke und Teppiche oder die Badezimmereinrichtung. Alles hängt an der Decke und bietet ein verwirrendes Gefühl bei scheinbar null Schwerkraft. Eine große Attraktion für die Hausbesucher, die sich dort gerne in den ausgefallensten Posen fotografieren lassen. Viele verblüffende über-Kopf-Fotos sind auf Social Media zu sehen.
Das verkehrte Haus ist nur eine der Attraktionen im Brambura-Park. Hier gibt es viele weitere Unterhaltungsmöglichkeiten: ein kleiner Streichelzoo mit Alpakas, Zwergziegen und Angorakaninchen, etliche Spielplätze für kleinere, aber auch etwas größere Kinder, Trampolin, Tubing und ein Restaurant.
Die Einrichtung des Parks begann im Jahr 2019. Die ersten Besucher wurden Mitte 2021 begrüßt. In der Zwischenzeit hat sich der Ruf des Ortes mit dem auf dem Kopf stehenden Haus schnell verbreitet. Heute ist der Park eine der am meisten besuchten Touristenattraktionen im Verwaltungskreis Hermannstadt.
Die Idee und das Projekt des Brambura-Parks stammen vom Frecker Unternehmer Leo Klingeis. Zusammen mit seinem Bruder Arnold Klingeis, der die Domäne des Brukenthal-Schlosses verwaltet, war der Unternehmer auch Initiator des berühmten Eishotels am Bulea-Gletschersee.
Der Eintritt in den Brambura Erlebnispark kostet 30 Lei pro Person und beinhaltet die Besichtigung des umgekehrten Hauses. Wer nur den Park betreten will, ohne das Haus zu besichtigen, bezahlt 10 Lei/Person. Der Park bietet Zugang zum Mini-Zoo, zur Seilrutsche, zu Schaukeln, Trampolinen und Sandkasten, ohne Zeitbegrenzung. Für extra Spiele und Tubing muss man separat bezahlen. Kinder unter drei Jahren und Menschen mit Behinderung haben kostenlosen Eintritt. Die Öffnungszeiten des Parks sind von Montag bis Freitag zwischen 10 und 19 Uhr, an Wochenenden zwischen 9 und 19 Uhr. Details zum Park sind von der Homepage brambura-park.ro/casaintoarsa abrufbar.
Panoramic-Park und Brukenthal-Schloss
Wer Abenteuer im Frecker Tal sucht, kann neben dem Brambura-Park vor Ort auch den Panoramic-Park entdecken. Dieser Ort ist wie geschaffen für einen Tag voller Spaß und Entspannung. Saurier, thematische Häuschen, aufblasbare Rutschen, Bogenschießen, Spielplätze für die Kleinsten und Entspannungsorte für Erwachsene sorgen auch hier für unvergessliche Erlebnisse. Die Öffnungszeiten sind täglich zwischen 10 und 20 Uhr. Der Zugang kostet für Erwachsene 20 Lei, für Kinder 15 Lei.
Ebenfalls am Fuße der Siebenbürgischen Karpaten, im Zentrum der Stadt Freck, befindet sich das einzigartige Barockensemble der Sommerresidenz des Barons Samuel von Brukenthal. Zur historischen Domäne gehören das Schloss, der Park und das Orangeriegebäude. Das Ensemble wird derzeit privat verwaltet, man kann aber den Charme der historischen Gartenanlage aus dem 18. Jahrhundert erleben, im Hotel übernachten, im Restaurant in der Orangerie essen oder private Veranstaltungen – wie Partys, Hochzeiten u. a. – besuchen. Die Öffnungszeiten des Geländes sind täglich zwischen 8 und 22 Uhr.
Die Stadt Freck, das Frecker Tal und die Umgebung bieten ebenfalls zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Neben atemberaubenden Landschaften mit Blick auf das Fogarascher Gebirge kann man hier Kirchen verschiedener Konfessionen, thematische Parks, eine Hirschfarm, ein beheiztes Schwimmbad sowie zahlreiche Wander- und Fahrradwege in der Natur entdecken. Alle Attraktionen und Reiseziele in Freck und Umgebung sowie Tipps für eine gelungene Reise sind auch von der Webseite der Stadt, avrigcity.ro, abrufbar.
Das Märchendorf
Etwas 15 Kilometer von Freck entfernt kommt man in Porumbacu de Sus an. Auch hier gibt es mehrere Unterhaltungsmöglichkeiten für Jung und Alt. Schon seit mehreren Jahren ist die Lehmburg/Castelul de Lut im sogenannten Feental/Valea Zânelor zum Besuchermagneten geworden. Doch mittlerweile sorgen auch andere Einrichtungen, Themenparks und Angebote für Unterhaltung für die ganze Familie, darunter die „Povestea Calendarului“ („Geschichte des Kalenders“).
Zwölf Monate, zwölf Geschichten, zwölf märchenhafte Häuschen – Erlebnis pur, gleich gegenüber der Lehmburg im Kalendergeschichten-Park. Die faszinierende Märchenwelt erstreckt sich auf rund 10.000 Quadratmeter und verzaubert Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Durch verwinkelte Gassen werden farbenfrohe Häuser und deren Geschichten und Legenden miteinander verbunden, jeder Monat des Jahres hat ein eigenes Haus mit eigenem Namen, Eigenschaften und eigener Form. Jedes Haus im Erlebnispark erzählt die Legenden eines Monats. So tragen die Häuser die alten Namen des traditionellen rumänischen Kalenders: Gerar (Januar), Făurar (Februar), Mărțișor (März), Prier (April), Florar (Mai), Cireșar (Juni), Cuptor (Juli), Gustar (August), Răpciune (September), Brumărel (Oktober), Brumar (November) und Undrea (Dezember).
Der Vergnügungspark wirkt wie ein Portal zu einer magischen Welt, der unsterblichen Welt der Kindheit, einer Welt voller Sonnenschein, Licht und Farbe, die vom Wetter draußen nicht beeinflusst wird. Jedes dieser Häuser scheint in dem bestimmten Monat bzw. der Jahreszeit erstarrt zu sein. So ist das Januar-Haus „Gerar“ ein Lebkuchenhaus; das Februar-Haus „Făurar“ ist das Haus der Liebe und des Frühlingserwachens, denn es ist Dragobete gewidmet, dem Sohn von Baba Dochia, die die Hauptfigur im Mythos um die Ankunft des Frühlings und das Ende des strengen Winters darstellt; das Blumenaltarhaus ist perfekt für den Blumenmonat Mai; „Gustar“ (August) ist ein Sonnenblumenhaus, das für Workshops konzipiert wurde. So werden hier oft Backwerkstätten für Kinder organisiert. Das Haus des Schreckens beherbergt „Brumărel“ (Oktober) und ist für Halloween-Partys dekoriert. Das kleine Spukhaus verursacht auch den größeren Besuchern eine Gänsehaut. Im Themenpark durfte natürlich auch das Haus des Weihnachtsmannes nicht fehlen. Somit ist das Dezember-Haus als eine Spielzeugwerkstatt der Elfen eingerichtet. Der Schlitten des Weihnachtsmannes und ein Paar Rentiere sind außerhalb des Hauses zu finden – und das in jeder Jahreszeit. Die Geschichten und Legenden jedes Hauses und Monats enthüllen sich vor Ort via QR-Code am Eingang.
Auch ein kleiner Bahnhof ist im Park zu finden. Kinder können das fröhliche Märchendorf aus den bunten Zugwaggons heraus beobachten. Für die Fahrt muss man separat bezahlen. Eine dreiminütige Rundfahrt kostet 20 Lei/Kind. Ein Restaurant und ein Terrassenlokal sind ebenfalls im Park zu finden. Schaukeln, Rutschen und eine Fahrt mit dem Schwimmkreis auf dem Wasserkanal gehören zu den weiteren Attraktionen.
Der Themenpark ist die ganze Woche über zwischen 9 und 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 35 Lei für Erwachsene und 25 Lei für Kinder zwischen 3 und 10 Jahren. Kinder unter 3 Jahren haben kostenlosen Zugang. Mehr Einzelheiten zu jedem Häuschen im Park, den Legenden jedes Monats sowie zu den Aktivitäten, Werkstätten und Angeboten sind auf der Webseite povesteacalendarului.ro zu finden.