Der Januar 2016 setzte einen neuen Rekord: Nach 2015 hat auch 2016 überdurchschnittlich warm angefangen, der Januar war weltweit der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1880. Die Temperatur war um 1,04 Grad Celsius höher als der Durchschnitt aller Januaraufzeichnungen des 20. Jahrhunderts und das konnte man überall spüren - sogar im Gebirge. Zahlreiche Skigebiete rund um die Welt litten in diesem Winter unter Schneemangel. Touristen durften braunen Flecken statt weißer Schneepracht begegnen und ohne Kunstschnee lief an vielen Stellen nichts mehr. Der Klimawandel sei Schuld dran, doch was wird aus dem Wintersport und dem Winterurlaub?
Diese Frage haben sich wohl viele Touristen in diesem Winter gestellt. Viele drückten sich die Daumen, dass es in der Zeitspanne, in der sie ihren Skiurlaub gebucht haben, doch noch schneit. Einige hatten Glück. Vor allem diejenigen, die ihren Winterurlaub für Mitte Januar geplant hatten. Gerade in dieser Zeitspanne hat es heftig in den Alpen geschneit. Im österreichischen Zillertal zum Beispiel hatten Wintersportler reichlich Schnee. Das Skigebiet liegt etwa 40 Kilometer östlich von Innsbruck. Das Tal trennt die Tuxer Alpen im Westen von den Kitzbüheler Alpen im Osten.
Wer sich fürs Skifahren im Zillertal entscheidet, der entscheidet sich zugleich für viele Superlative, denn das Gebiet gliedert sich in vier Ferienregionen: Hintertux-Hintertuxer Gletscher, Tux-Vorderlanersbach-Rastkogel, Tux-Lanersbach-Eggalm, Finkenberg-Penken. In all diesen Skigebieten sind etwa 800 Hektar Pistenfläche zu finden.
Der Hintertuxer Gletscher ist eines der schneesichersten Skigebiete Österreichs. Auf 3250 Metern Höhe begrüßt Hintertux seine Gäste mit dem einzigen Ganzjahres-Skigebiet Österreichs. Hier können zu jeder Jahreszeit die Skibretter und Snowboards angeschnallt werden. 77 Lifte und Seilbahnen und 30 Einkehrmöglichkeiten warten auf Skifans aus aller Welt. Das atemberaubende Panorama auf die umliegenden Dreitausender verschlägt einem schier die Sprache: Die „Ski- und Gletscherwelt Zillertal 3000“ in Hintertux wurde sogar mehrfach als weltweit bestes Skigebiet prämiert.
Am Penken-Berg wartet die steilste Piste Österreichs auf Könner und Profis. Die „Harakiri“-Piste besitzt nämlich ein Gefälle von 78 Prozent. „Das ist fast wie Fliegen! Nur schöner“, heißt es in der Werbebroschüre. Wer sich auf die „Harakiri“ traut, kann sich auf jeden Fall auf einen Adrenalinkick vorbereiten, der lange in Erinnerung bleiben wird.
Alle Skigebiete sind natürlich auf Familien ausgerichtet und zahlreiche Aktivitäten sorgen für Spaß und genügend Unterhaltung. Sehr beliebt ist somit die Zillertal Arena. Dies ist das größte Skigebiet im Zillertal und erstreckt sich von Zell im Zillertal über Gerlos bis nach Wald-Königsleiten und Krimml-Hochkrimml. Auf den 143 Pistenkilometern und 51 Liftanlagen finden Ski- und Snowboardfahrer ein breites Angebot für alle Könnensstufen. Mit „nahezu hundertprozentiger Schneesicherheit und Skifahren bis auf 2500 Metern“ werben die Gebietsverwalter und garantieren den perfekten Skiurlaub im Zillertal für die ganze Familie. Rodelspaß gehört auch dazu: zu Fuß oder mit der Bergbahn hinauf, danach ein bisschen Hüttenzauber und anschließend eine rasante Fahrt hinab ins Tal. Im Zillertal stehen dafür 14 Rodelbahnen mit einer Gesamtlänge von zirka 45 Kilometern zur Verfügung. 30 Kilometer davon sind auch abends beleuchtet, sodass einem aufregenden Nachtrodeln nichts im Weg steht.
Das Skigebiet Hochfügen und Hochzillertal wurde zusammengeschlossen und bietet Skispaß auf 1.500 bis 2.500 Metern. Das Gebiet ist mit der Achter-Gondelbahn „Zillertal Shuttle“ und 35 weiteren modernen Liftanlagen ausgestattet. Insgesamt 155 Pistenkilometer in allen Schwierigkeitsgraden stehen hier zur Verfügung. Auch dieses Gebiet ist familienfreundlich und für Anfänger geeignet. Ein großes Anfängerskigelände ist hier vorhanden, wobei auch Skikurse mit Betreuung für Kinder ab vier Jahre angeboten werden. Eltern können sorglos den Wintersport genießen und ihre Kleinkinder im „Zwergerl Club“ direkt in der Bergstation der Gondelbahn von 9 bis 16 Uhr betreuen lassen.
Skipasspreise für alle
Wer für eine ganze Woche im Zillertal weilt und keinen einzigen Skitag verpassen will, kann sich den Zillertaler Superskipass erwerben. Dieser ist auf allen Anlagen des Zillertals gültig und kostet je nach Tagesanzahl verschieden. Die Preise sind auf drei Zielgruppen angelegt: Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Ein Zweitagespass kostet 97 Euro, vier Tage 170 Euro, für sechs Tage kostet ein Skipass 237 Euro. Jugendliche, die zwischen 1997 und 2000 geboren sind und Kinder, die zwischen 2001 und 2009 geboren sind, bekommen die Dauerpässe zu ermäßigten Preisen. Es besteht auch die Möglichkeit, flexibel zu planen: Wer zum Beispiel von sechs Urlaubstagen nur vier Ski laufen möchte, kann einen Sonderskipass für 188 Euro erwerben; für fünf von sieben Tagen kostet der Pass 221 Euro. Auch dafür bekommen Jugendliche und Kinder Ermäßigung. Touristen können anhand des Skipasses die gefahrenen Höhenmeter ihres Skitages erfahren. Das sogenannte Skiline Höhenmeterdiagramm zeigt die Anzahl der gefahrenen Lifte, Pistenkilometer und auch die Höhenmeter an. Dieses Diagramm kann entweder im Ski-line-Portal abgefragt oder an den Talsta-tionen ausgedruckt werden. Die Zillertal-Touristen können gegen Eingabe der Skipass-Nummer auf der Webseite www.ski-optimal.at binnen weniger Sekunden ihre ganz persönliche Skiline erhalten.
Regionale Produkte sind ein Muss
Im Zillertal dreht sich aber nicht alles nur rund um Ski. Feinschmecker können auch regionale Produkte verkosten. Zahlreiche Hütten, Bergrestaurants und Gaststätten laden zu kulinarischen Höchstgenüssen ein und erwarten ihre Gäste mit leckeren Gerichten und hausgemachten Produkten. Dem Duft eines Tiroler Knödels oder eines luftigen Kaiserschmarrns (ungefähr 10 Euro pro Portion) kann man kaum widerstehen, wenn man sich beim Skifahren so richtig augetobt hat. Da steht eine Pause auf dem Pflichtprogramm. Und eine Portion Entspannung wird von Sonnenterrassen im Hochgebirge der Tiroler Alpen garantiert. Auf keinen Fall darf man sich regionaltypische Köstlichkeiten wie Zillertaler Heumilchkäse, Zillertaler Graukäse oder Graukassuppe (ungefähr 6 Euro der Suppenteller) sowie den Zillertaler-Krapfen und Schliach-ta-Nudln entgehen lassen - dazu am besten ein Zillertaler Bier. Die Zillertaler Brauerei blickt auf eine über 500-jährige Erfahrung zurück und ist somit die älteste Privatbrauerei Tirols. Zillertal Dunkel, Gauder Steinbock, Märzen, Pils, Weißbier, Radler sind u.a. die Bierspezialitäten, die hier gebraut werden. Der Skitag ist nur dann perfekt, wenn am Ende entspannt wird. Das Après-Ski-Flair sollte keiner sich entgehen lassen. Bei guter Musik kann man das Tanzbein schwingen oder den Tag im Skigebiet mit einem Jagertee ausklingen lassen.