In einer bewaldeten Umgebung, nur 2,5 Kilometer vom Stadtzentrum Szeged entfernt, liegt der 45 Hektar große Zoo – der flächenmäßig größte zoologische Garten in Ungarn und einer der jüngsten Tiergärten des Landes. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1989 entwickelt er sich ständig und wurde auch für Besucher aus Rumänien zur Attraktion. Knapp über 116 Kilometer und etwa zwei Stunden von Temeswar/Timișoara entfernt eignet er sich perfekt für einen Tagesausflug. Der Szegeder Zoo zeigt Tiere aus verschiedenen Kontinenten und versucht, ihre natürliche Umgebung und ihre Lebensbedingungen nachzubilden. „Naturschutz, Bildung und der Umgang mit gefährdeten Arten im Rahmen internationaler Erhaltungszuchtprogramme haben im Zoo von Szeged oberste Priorität“, heißt es auf der Webseite zooszeged.hu auf Ungarisch, Englisch, Rumänisch und Serbisch.
Im Laufe der Jahre hat sich der Zoo einen guten Ruf für seine hervorragende Tiersammlung und seine pädagogischen Umweltschutzaktivitäten erworben. Als Mitglied der European Association of Zoos and Public Aquariums (EAZA) nimmt er an internationalen Programmen zur Rettung bedrohter Tierarten teil; jede dritte Tierart in der Sammlung ist Teil dieses Programms, die höchste Quote unter den Zoos in Ungarn. Das Management gefährdeter Arten im Rahmen internationaler Erhaltungszuchtprogramme ist eine wichtige Priorität für den Zoo von Szeged. Das Rettungs- und Rehabilitationszentrum nimmt jährlich mehr als tausend verletzte oder verwaiste Tiere auf, hauptsächlich kranke Vögel. Das EU-konforme Quarantänegebäude beherbergt Vögel, Reptilien und kleine Säugetiere, die aufgrund von illegalem Handel oder Besitz beschlagnahmt wurden.
Neben Kuriositäten wie dem Riesenameisenbären, den Tamarin-Affen, den Fossas (auch Frettkatzen genannt) und dem Nebelparder können die Besucher auch beliebte Zootiere kennenlernen, darunter Erdmännchen, Giraffen, seit 2018 asiatische Elefanten und seit Frühjahr 2020 sogar indische Nashörner. Der Zoo ist fast jeden Tag im Jahr geöffnet und bietet pädagogische Aktivitäten, Seehund-Fütterungen und sogar Nachtführungen an.
Rund 200 Arten kann man antreffen, darunter viele europäische Raritäten, wie der Vielfraß (Gulo gulo), die Östliche Vollbartmeerkatze (Cercopithecus l’hoesti), die Fossa (Cryptoprocta ferox), der Bambuslemur (Hapalemur griseus), der Löffelhund (Otocyon megalotis), der Nordchinesische Panther (Panthera pardus japonensis), der Zwergbüffel, auch Anoa genannt (Bubalus depressicornis), der Wasserhirsch (Hydropotes inermis), das Silberäffchen (Mico argentatus), der Goldgesichtsgibbon (Nomascus gabriellae), der Riesenameisenbär (Myrmecophaga tridactyla) und der Mähnenwolf (Chrysocyon brachyurus). Natürlich dürfen auch die beliebten Zootiere wie Löwen, Erdmännchen, Kamele und Sibirische Tiger nicht fehlen. Die Tiere sind nach den geografischen Regionen geordnet, aus denen sie stammen, wobei die herausragendsten Tiere aus den Sammlungen Südamerikas, Afrikas und Europas stammen. Die Tiere haben viel Platz und die Lebensräume sind möglichst naturnah gestaltet. Die meisten Tiere können sogar im Winter in ihren Unterkünften beobachtet werden. Zum ersten Mal in der Geschichte des Tiergartens kann man auf einer Fläche von einem Hektar, dem größten Gehege in Ungarn, einem asiatischen Elefanten begegnen, das Ergebnis einer grandiosen Konstruktion.
Das Jahr 2024 ist bisher sehr erfolgreich gewesen, denn es sind auch Tiere im Zoo zur Welt gekommen. Der Garten berichtete in den vergangenen Monaten die Geburt mehrerer Tierbabys von Zwergflusspferden, Kamelbabys bis zu Alpakakälbern. Am 5. April wurde im Zoo auch ein Nordchinesisches Leopardenjunges zur Welt gebracht. Der Nordchinesische Panther wird im Rahmen des europäischen Arterhaltungszuchtprogramms gehalten, in der Natur leben nur noch wenige hundert Exemplare dieser vom Aussterben bedrohten Unterart des Panthers oder Leoparden, in Zoos auf der ganzen Welt derzeit nur noch 57 Exem-plare. Der kleine männliche Panther, der auf den Namen „Poldi“ getauft wurde, kann im Moment noch nicht betrachtet werden.
Der Szegeder Tiergarten ist auch der erste Zoo in Ungarn, in dem zum ersten Mal ein Zoopädagoge im Bereich der ökologischen Bildung und des zoologischen Profils eingestellt wurde und in dem die Bildungsarbeit nach wie vor eine Priorität darstellt. Kinder werden – nach Voranmeldung – von professionell ausgebildeten Pädagogen empfangen, die die Tiersammlung in ungarischer und englischer Sprache vorstellen (ebenfalls nach Voranmeldung). Im Park befindet sich auch ein Umweltbildungszentrum, in dem verschiedene kleinere Aktivitäten organisiert werden können. Besucher sind von März bis November werktags, außer montags, zu vorher vereinbarten Zeiten und Orten für spezielle Tagesprogramme namens „Zoo-Themenbegegnungen“ willkommen. Bei diesem Programm stellen Pädagogen Tiere aus der Sammlung vor und vermitteln dem Publikum spannende, wissenschaftlich-interaktive Informationen.
Der zoologische Park von Szeged liegt in einer natürlichen Umgebung, in einem überwiegend aus Eichen bestehenden Wald, der zum Naturschutzgebiet erklärt wurde und ein ausgezeichneter Ort für die Erholung, die Entspannung und das Spielen darstellt, mit zahlreichen Einrichtungen: Spielplätze, Rastplätze und eine Bar. Im Geschenkeladen kann man Zoo-Erinnerungen und kleine Souvenirs aus Szeged kaufen. Im Sommer findet jeden Monat eine nächtliche Führung durch den Tiergarten statt, die viele Überraschungen für die Mutigen bereithält.
Das Jahr 2024 bringt zahlreiche Neuigkeiten für den Szegender Tiergarten. Dieser hat sich zu einem wahren Erlebnispark entwickelt. Dort kann man Mufflons (Ovis gmelini), Damhirschen (Dama dama) und Bennett-Känguruhs (Macropus rufogriseus) hautnah begegnen und die Tiere sogar mit vor Ort gekauftem Zoofutter füttern.
Frisch zum internationalen Kindertag wurde im Park auch die neue Abenteueranlage eingeweiht. Unter den Abenteuerspielen gibt es neben Parcours mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden für die Mutigeren die 160 Meter lange Rutsche über den Sancer-See. Der fünf Meter hohe Hochseilgarten, der von Erwachsenen genutzt werden kann, hat zwanzig Elemente und der Kinderparcours acht Elemente; das Gelände verfügt auch über einen Spielplatz, eine Bühne, eine Aussichtsplattform und sogar einen Escape Room mit einem Naturschutzthema.
Bei der Einweihung des neuen Abenteuerangebots im Park wurden dem Publikum Anfang Juni auch die neuen Tierarten vorgestellt, die im Naturpark gepflegt werden: das Rentier (Rangifer tarandus) und die Schneeeule (Bubo scandiacus), die im Rahmen eines Zuchtprogramms eingeführt wurden.
Erreichbarkeit: Die Adresse des Zoologischen Parks Szeged lautet: Haupteingang – 6725 Szeged, Szél u. 90. (von der Kálvária-Allee aus). Der Zoologischee Park Szeged ist mit der Straßenbahn 3, 3F, mit dem Bus 36, 90, 90F, mit dem Fahrrad – von der Stadt aus auf dem Radweg parallel zum Kálvária-Boulevard oder mit dem Auto zugänglich: vom Kálvária-Boulevard (Straße 55 nach Baja) vor dem Bahnübergang links abbiegen. GPS-Koordinaten: 46.251668, 20.118127
Öffnungszeiten: Im Winter (November – März) ist der Park zwischen 9 und 16 Uhr offen; im April und Oktober zwischen 9 und 17 Uhr sowie in den Monaten Mai und September bis 18 Uhr und im Sommer (Juni-August) bis 19 Uhr.
Eintritt: Für den Eintritt stehen verschiedene Eintrittskarten und Abos zur Verfügung. Eine Karte für Erwachsene (über 18 Jahre alt, außer Studenten und Rentner) beträgt 5300 Forint (umgerechnet fast 68 Lei), für Kinder zwischen 3 und 14 Jahren kostet die Karte 3500 Ft. Für Kinder unter 3 Jahren muss man 200 Ft begleichen; Schüler/Studenten (über 15 Jahre alt mit Studentenausweis) 3800 Ft; für Rentner ist der Zugang mit Personalausweis für 3800 Ft. möglich. Eine Familie (2+1): zwei Erwachsene und ein Kind (3-14 Jahre), zahlt 12.800 Ft, für jedes weitere Kind (3-14 Jahre) bezahlt man 2200 Ft. Mehr Infos zu den weiteren Kartenvarianten sind von der Webseite zooszeged.hu abrufbar.
