Pünktlich zu Beginn der neuen Frühjahrs-Wandersaison veröffentlichte die Webseite Banatul Montan die beliebtesten Wanderwege im Banater Bergland. Ob für den längeren Spaziergang oder eine Tagestour in Bergeshöhen, gibt das Bergland zwischen Donau, dem Ruska- und dem Țarcu-Gebirge alles her, darunter auch weltbekannte Wasserfälle oder sagenumwobene Höhlen. Festes Schuhwerk, ein bisschen Kondition, ein Wanderstab und auch etwas Sonnenschutz sind die ersten Voraussetzungen für eine Ladung aufgefüllter Lebensenergie. Hier einige der bekanntesten und beliebtesten ausgeschriebenen und markierten Wanderwege an der Donauklamm, im Nera- und im Tscherna-Nationalpark, angeordnet nach steigendem Schwierigkeitsgrad:
1. Rundweg Donauklamm
Die Donauklamm eignet sich für leichtere und zugleich spektakuläre Touren, wenn es darum geht, den besonderen Schnappschuss hinzubekommen. Startet man in Dubova, muss man bei dem Ausflug zum Csukárberg/Ciucarul Mare (318 Meter) sich am gelben Dreieck orientieren und mit zwei Stunden Fußweg (5 Kilometer) rechnen. Es geht beim Dorfende in Richtung Svinița los, mit einem relativ steilen Anstieg bis zur ersten Wegkreuzung, bei der man nach rechts muss, um beim Rückweg den links verlaufenden Pfad zu nehmen, zumal es sich bei dieser Wanderung um einen Rundgang zu verschiedenen Aussichtspunkten zur Donau bzw. zum serbischen Ufer mit den Miroc-Bergen handelt. Eine knappe halbe Stunde später steht man schon oben auf der Felsen-Steilwand und sieht die große Donauenge/Cazanele Mari, wo die Donau sich an manchen Stellen sogar 80 Meter tief ins Kalkgestein gebrodelt hat, denn die Stromschnellen hier lassen das Wasser wie in kochenden Kesseln Wellen schlagen. Ab da geht es flussabwärts am Ciucaru Mare, der sich etwas ferner von der Donau erhebt, vorbei und man kommt zum schönsten Panoramablick der Strecke über den Golf von Dubova und die kleine Donauenge/Cazanele Mici. Ab hier geht es der Markierung entlang zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung in Dubova.
2. Tour zum kleinen Csukárberg
Ebenfalls bei Dubova, diesmal jedoch am unteren Ende der Bucht, startet die zweite fast gleich leichte Wandertour zum kleinen Csukárberg/Ciucarul Mic. Rund vier Kilometer lang, sollte man auch hier zwei Stunden für die Tour einplanen, muss diesmal jedoch dem roten Dreieck mit weißem Rand durch den Eichen- und Buchenwald folgen. An der Landstraße ND 57, ca. 22 Kilometer vor Orschowa/Orșova geht es los, einem Wanderpfad entlang, der im Halbkreis in weniger als einer Stunde zur Bergspitze führt. An diesem Weg sei die Flora besonders vielfältig und in Kombination mit den Felsformationen geradezu spektakulär, so der Reiseführer, der auf eine besondere Tulpenart, der goldgelbe Kasantulpe, aufmerksam macht, die es nachweislich weltweit nur in dieser Gegend geben soll.
3. Wanderung zum Beușnița-Wasserfall
Im Almasch-Gebirge befinden sich teils die spektakulärsten Wasserfälle des Banater Berglands. Einen solchen gibt es auf einer 2,5-stündigen Wanderung durch den Nationalpark Neraklamm-Beușnița von der Bei-Forellenzucht nach Potoc zu sehen (wer mehr Zeit und Ausdauer hat, kann die Wanderung bereits in Socolari beginnen und muss dann mit bis zu 4 Stunden für Hin- und Rückweg rechnen). Die Markierung diesmal: Gelbes Band auf weißem Hintergrund und rotes Kreuz. Die Strecke ist leicht zu laufen, ohne größere Anstrengung zu schaffen, verläuft zunächst teils auf dem Steinweg, der von Socolari ins Beușniței-Tal führt. Nachdem man eine gute halbe Stunde unterwegs ist, kommt man am 310 Meter hoch gelegenen, sagenumwobenen, atemberaubend grün blau schimmernden Ochiul-Beiului-Teich an. Von da an geht die Wanderung etwas bergauf durch den Wald, um nach zirka 1,5 Kilometern an den 15 Meter hohen Beușnița-Wasserfall zu führen (Foto re.)
4. Von Deutschsaska zum Șușara-Fall
Von Deutschsaska/Sasca Montana führt dieser Wan-derweg zum Șușara-Wasserfall durch die gleichnahmige Klamm. Man wandert durch ein Naturreservat, das auf dieser Strecke auch erste kleine Herausforderungen an den Wanderer stellt. Für eine Vormittagswanderung von 2,5 Stunden bestens geeignet, zieht sich dieser Wanderweg entlang des Șușara-Baches und der Markierung mit dem blauen Kreuz in die Șușara-Klamm ab dem Dorfende Richtung Cărbunari hinein. Nach etwa zwei Kilometern ist man auf der Șușara-Wiese bei der Berghütte und muss auf das linke Ufer wechseln, das etwas felsiger und abenteuerlicher ist, aber kein besonderes Training voraussetzt. Am Ende der Klamm prasselt je nach Niederschlag an den Tagen vor der Wanderung der zehn Meter hohe, zweistufige Wasserfall mit mehr oder weniger Getöse herab.
5. Durch die Țășnei-Klamm
Im südöstlicheren Teil des Banater Berglands gibt es zahlreiche längere oder kürzere Wanderwege ab und rund um Herkulesbad, denn in dem Karstgebirge gibt es sowohl schöne Aussichtspunkte zu entdecken, als auch Grotten, Schluchten und Klammen. Ein mittelschwerer Wanderweg führt von der Pension Dumbrava in die Țășnei-Klamm im Nationalpark Domogled – Tscherna-Tal. Mindestens drei bis vier Stunden und feste Wanderschuhe sollten eingeplant werden. Der Reiseführer preist die Strecke als „Wasser- und Felsparadies“ an. Der Weg beginnt 14 Kilometer von Herkulesbad entfernt an der Landstraße DN 67D, ist mit blauem Kreuz markiert, führt erstmal steil bergauf und stellt die Willensstärke des Wanderers auf die Probe. Belohnt wird die Mühe mit abwechslungsreicher Umgebung, die mal dichten Wald, mal Felswände mit stolzen Schwarzkiefern, kleine Wiesen, Holzstege über die Țășna oder einfach Steinbrocken zum Hinüberhüpfen anbietet. Drei Kilometer lang ist die Klamm und bietet beim Rastplatz am Holzkreuz eine schöne Aussicht auf das Tscherna-Tal und den Arjana-Gipfel im Tscherna-Gebirge. Am Ende der Klamm bildet sich ein kleiner Wasserfall, an dessen Ende die sogenannte Teufels-Mühle/Moara Dracilor steht. Hier wird man von kleinen Wegweisern zum nahe gelegenen Schafgehege geleitet, wo es eine Hirtenmahlzeit einzunehmen gibt, um gestärkt den Rückweg antreten zu können.
6. Grotte mit heißen Schwefeldämpfen
Zwei Grotten kann der Wanderer auf einem sechs Kilometer langen und knapp dreistündigen Rundgang auf der anderen Seite des Tschernatals erkunden. Startpunkt ist die Diana-III-Quelle bei den Neptun-Bädern in Herkulesbad, wo auch ein Hinweisschild auf die Wanderregeln im Naturreservat Coronini-Bedina aufmerksam macht. Nach dem gelben Kreis und einem blauen Dreieck sollte man auf dieser gewundenen Strecke Ausschau halten, es gibt aber auch Wegweiser zu der Grota cu Aburi (Dampfhöhle) und der Grota Haiducilor (Grotte der Haidukken). Durch einen dichten Buchenwald gelangt man nach etwa zwei Kilometern zur Munk-Quelle. Ab hier ist der gelben Markierung rechter Seite zu folgen, die bald eine schöne Aussicht auf Herkulesbad eröffnet. Man steigt weiter bis auf die Ciorici-Höhe (413 Meter) und folgt ab hier dem blauen Dreieck, das zu den beiden Höhlen führt: Bei der Grota cu Aburi (14 Meter lang) tritt aus dem Felsen heißer Schwefeldampf hervor, eine natürliche Sauna, in der einzigartiges Moos wächst. Setzt man die Wanderung fort, ist man knapp eine Stunde später, dem geschlängelten Waldpfad bergab folgend, bei der Haidukken-Höhle, die in ihren 143 Metern langen verzweigten Korridoren mehrere Wandmalereien (manche von 1820) aufweist. Ab da führen Stufen zurück nach Herkulesbad.
7. Auf Leitern in die Wildnis
Leitern spielen eine wichtige Rolle bei einer Wanderung aus dem Tscherna-Tal hinauf nach Ineleț. Vier Stunden sollte man sich für Hin- und Rückweg oder einen Rundgang einplanen. An der Tschernabrücke/ Pod Cerna geht es los und es gilt zunächst dem roten Dreieck und dann einem blauen Kreis zu folgen. Kondition ist auch Voraussetzung bei dieser mittelschweren Wandertour, auf der eine der isoliertesten Siedlungen des Banater Berglands liegt: Ineleț. Durch die TVR-Sendung „Izolați în România“ von Dite Dinesz etwas bekannter geworden, führt der kürzeste Weg dorthin über vier Holzleitern an einer steilen Felswand hinauf. Ist die Mutprobe überwunden, tut sich einem ein herrlicher Panoramablick über das Tscherna-Tal auf und man setzt die Wanderung zur kleinen Bergkirche fort, indem man dem Pfad auf der rechten Seite folgt. Von der Kirche führt der Pfad links zur Schule und zu den wenigen Häusern. Für den Rückweg kann man entweder direkt hinunter zur Tscherna laufen oder man folgt der Halbmarathon-Strecke – ja, in diesen Bergen werden jährlich Marathonläufe veranstaltet! –, die mit dem gelben Kreis markiert ist, zum Cracu Mare. Ab da ist dann der Markierung mit dem blauen Punkt zu folgen.
8. Von Franzdorf auf den Semenik
Um von Franzdorf auf den Semenik zu kommen, kann man entweder die neueste Skipiste im Banater Bergland zu Fuß ab dem Staudamm Casa Baraj hinaufwandern, ohne einer bestimmten Markierung zu folgen, und ist in ungefähr vier Stunden oben, oder man nimmt den kürzesten Weg aus dem Ferienort Crivaia hinauf und bewältigt auf fünf Kilometern einen Höhenunterschied von 760 Metern durch den Buchenwald hinauf über den Goznaausläufer. Die Wanderung beginnt man am Hotel Rândunica, hält sich zunächst an das Bachbett des Bolnovăț und kommt langsam hinauf in die Nadelwälder. Der Weg führt teils unter dem alten Skilift zur Gozna-Spitze hin, wobei die Felsbrocken am unteren Ende des Berggipfels umgangen werden sollten. Zumal bei dem Aufstieg bei guter Fitness mit mindestens zwei bis drei Stunden gerechnet werden kann, rät der Reiseführer dazu, eine motorisierte Alternative für den Rückweg zu finden.
Unter banatul-montan.ro gibt es nebst Reiseführern, Büchern und Karten, auch eine spannende App der Region, die zu einer virtuellen Reise verleitet, die Sehenswürdigkeiten, Wahrzeichen, Wasserfälle, Berg- und Hügelspitzen eingezeichnet hat und die verschiedenste Rad- und Wanderwege samt Beschreibung liefert.