Zehn Dinge, die man in Krabi unbedingt machen sollte

Ein Mini-Reiseführer durch das thaliändische Küstenparadies

Eine Insel wie ein kleines Paradies: Ko Lao Lading

Artgerechte Elefantencamps sind ein einmaliges Erlebnis

Der heilige Tiger | Fotos: Elise Wilk

Es ist Null Uhr und Null Sekunden am 1. Januar 2025. Am Strand von Ao Nang in der thailändischen Provinz Krabi explodieren Tausende von kleinen Lichtern. Wunderkerzen, Feuerwerk und Blitze der Smartphone-Kameras leiten das Neue Jahr mit Freude ein. Die letzte Bar am Strand heißt „Last Fisherman´s Bar“, dort haben die Leute ihre Schuhe ausgezogen und tanzen im weißen Sand. Später steigen am Strand Lampions in den Himmel, die sich in kleine, orangene Punkte verwandeln. Eine lokale Cover-Band spielt Songs von „Oasis“ und „Green Day“. Touristen aus aller Welt singen mit. Es ist eine wunderschöne Art, ein neues Jahr zu beginnen. 

Aber man muss sich auch fragen, wie es wohl hier vor 30, 40 Jahren ausgesehen hat, als Ao Nang noch ein kleines Fischerdorf war und der Massentourismus noch nicht existierte, als nur wenige glückliche Menschen das kleine Paradies am Andaman-Meer entdeckt hatten. Ja, Thailand ist regelrecht überflutet von Touristen, besonders zu Weihnachten und Neujahr. Aber trotzdem kann man authentische Erlebnisse haben. Hier zehn Dinge, die man unbedingt ausprobieren sollte, wenn man nach Krabi kommt, um den Winter in Europa für eine kurze Zeit zu vergessen. 

Ein Abend am Nachtmarkt in Krabi Town 

Sushi für 10 Lei, Live-Musik und Krokodilfleisch. Das alles bekommt man auf dem „Krabi Night Market“, einem Basar in der Dämmerung, der mehr als nur ein Markt ist. Die von Freitag bis Sonntag zwischen fünf und elf Uhr abends stattfindende Veranstaltung ist das Highlight von Krabi Town. An den vielen Ständen findet man eine wahre Ausstellung von Geschmäckern und Aromen – es ist ein Paradies für Feinschmecker und Liebhaber von asiatischen Speisen. 

Nach einer Tour durch den Markt sollte man nach einem freien Tisch Ausschau halten. Am besten er steht gleich neben der Freilichtbühne, damit man die Abendshow genießen kann. Hat man den Tisch ergattert, holt man sich zu essen und zu trinken. Vom frisch gekochten Pad Thai, dem traditionellen Nudelgericht der thailändischen Küche, über leckeres Sushi und reichhaltigen Mango-Sticky-Rice bis hin zu Krokodilfleisch findet man an den Ständen alles, was das Herz begehrt. Und das zu einem Betrag, der in Europa nicht einmal für ein belegtes Brötchen reicht. Für knapp zehn Lei bekommt man zehn Sushi-Häppchen, die köstlich schmecken. Dazu eine Pina Colada für vielleicht fünf Lei. Auf die Freilichtbühne darf jeder, der sein Talent vor dem Nachtmarkt-Publikum zeigen will. Feuerkünstler und Akrobaten demonstrieren ihr Können, aber es gibt auch Touristen oder Einheimische, die Covers von Mariah Carey oder Whitney Houston singen. Nach jeder Darbietung, ob gut oder weniger gut, jubelt das Publikum. 

1237 Stufen zum Tiger-Höhlen-Tempel aufsteigen 

1237 Stufen muss man erklimmen, um zum Tiger-Cave-Tempel zu gelangen. Doch es sind nicht normal große Treppen, so wie man sie aus Wohnblocks oder Häusern kennt. Einige von ihnen sind sehr hoch und man muss dabei schwitzen wie bei einem schweren Workout. Sogar für trainierte Touristen ist es eine Herausforderung, besonders wenn große Hitze herrscht. Und im unteren Bereich muss man sich vor den vielen Affen in Acht nehmen, die auf den Geländern herumturnen und manchmal aggressiv sein können. Viele Leute geben deshalb auf halber Strecke auf. Und man denkt daran, auch aufzugeben. Doch dann sieht man eine ältere Frau in Krücken, die die Stufen ruhig hinaufsteigt. Und man muss sich schämen, weil man aufgeben wollte. Ist man endlich oben, verschwitzt und glücklich, wird man mit der schönsten Aussicht belohnt, die man sich nur vorstellen kann. Der Tiger-Cave-Tempel oder auch Wat Tham Sua, wie er auf Thailändisch heißt, ist einer der bekanntesten buddhistischen Tempel in Thailand. Jedes Jahr kommen tausende von Touristen, um die Stufen bis zum Gipfel des Berges zu besteigen und den atemberaubenden Ausblick auf die umliegende Landschaft zu genießen. Doch der Tiger-Cave-Tempel ist nicht nur für seine beeindruckende Aussicht bekannt, sondern auch für die riesigen Buddhastatuen, die sich auf der gesamten Anlage des buddhistischen Klosters des Tempels befinden. Die größte davon ist 18 Meter hoch. Der Wat Tham Sua Temple wurde 1975 erbaut und hat seinen Namen von einem Tiger, der angeblich hier vor etlichen Jahren gelebt haben soll. Neben verschiedenen Buddha- und Naga-Statuen findet man daher ebenfalls eine riesige orangenfarbene Tigerstatue auf dem Gelände. Vor ihr stehen viele Opfer in Form von Süßigkeiten, Kerzen und Früchten.

Auf Koh Lanta chillen 

Wer sich dem Trubel von Krabi und Ao Nang für ein paar Tage entziehen will, findet auf der nahe gelegenen Insel Koh Lanta ein kleines Paradies. Die ruhige Insel an der Westküste Thailands ist touristisch viel weniger überlaufen. Weit und breit gibt es kein Mac Donalds – das ist das beste Anzeichen, dass die Insel noch nicht vom Massentourismus befallen ist. Dafür findet man idyllische Strandbars und kleine Lokale, die Fischgerichte servieren. Die Strände sind meist sehr lang, sodass selbst in der Hochsaison die Touristen nicht wie Heringe am Strand liegen. Man fühlt sich, als ob man den ganzen Strand nur für sich hat. Alles verteilt sich wunderbar und zwischen den einzelnen Ressorts und Strandbars sind ein paar leere naturbelassene Fleckchen. Auch die Hauptstadt der Insel, die einem chinesischen Dorf gleicht, sollte man unbedingt an einem Abend besuchen. Hier gibt es gute Restaurants und interessante Souvenirs, von Künstlern hergestellt. 

Sich (täglich) eine Thai-Massage gönnen 

In Krabi, Ao Nang und auf Koh Lanta reiht sich ein Massage-Salon an den anderen. Und auch an den Stränden kann man eine Massage genießen und dabei dem Sonnenuntergang zusehen. Während man in Rumänien eine Massage-Stunde wenigstens eine Woche im voraus buchen muss, findet man in Thailand zu jeder Zeit einen freien Platz. Und es kostet ein Drittel oder sogar ein Viertel von dem, was man in Rumänien dafür zahlt. Am günstigsten ist die Thai Massage – die auch unbedingt zu empfehlen ist. Diese Massage findet auf einer Bodenmatte statt, was dem Masseur ermöglicht, seinen Körper effektiv einzusetzen. Während der Behandlung wird man in verschiedene Positionen gebracht, die an Yoga-Übungen erinnern. Durch sanften Druck, Dehnungen und Streckungen werden die Muskeln gelockert und Gelenke mobilisiert. Und das Ganze für umgerechnet nur 40 Lei! 

Thai Roti am Strand genießen  

Sie sind hauchdünn, knusprig, in Fett gebacken und gefüllt mit Bananen, Mangos, Nutella und anderen Leckereien: Das sind Roti, die legendären thailändischen Pfannkuchen, die jedem Urlauber für 50 Baht (ungefähr 7 Lei) den Abend versüßen. Sie sind auf jedem Straßenmarkt erhältlich. 

Tuk-Tuk fahren

Tuk Tuks sind ein unverzichtbarer Teil des Straßenbildes in Thailand. Das sind dreirädrige, motorisierte Fahrzeuge, die als Taxis dienen und sowohl Einheimische als auch Touristen von einem Ort zum anderen befördern. Der Name bezieht sich auf das charakteristische Geräusch, das der Motor dieser Fahrzeuge macht.

Ein typisches Tuk Tuk besteht aus einem offenen Fahrerraum und einer überdachten Passagierkabine, die Platz für bis zu drei Personen bietet. Die Kabine ist in der Regel mit bunten Dekorationen und manchmal sogar mit blinkenden Lichtern geschmückt, was zur lebendigen Atmosphäre der thailändischen Straßen beiträgt.

Elefanten hautnah erleben 

Elefanten sind typisch für Thailand. Doch Schätzungen zufolge leben dort nur noch rund 3200 von ihnen in wilder Natur, während etwa 3500 ihrer Artgenossen „domestiziert“ sind – überwiegend für touristische Zwecke. Trotzdem gibt es genug Elefantencamps, die man mit gutem Gewissen besuchen kann. Falls man gut genug im Internet recherchiert, findet man ein relativ großes Angebot von artgerechten Elefanten-Reservaten, die für ihre sanften Methoden und den respektvollen Umgang mit den Dickhäutern bekannt sind. Es sind Camps, wo die Touristen die Tiere nur im freien Gelände beobachten können, aber nicht in direktem Kontakt mit ihnen stehen – sie also nicht berühren, füttern oder waschen und auf keinen Fall werden Elefantenreiten oder Elefantenshows organisiert. Denn die direkte Interaktion mit Reisegruppen bedeutet für die Elefanten Stress. 

Mit leuchtendem Plankton schwimmen 

Nachts im Meer schwimmen und plötzlich von hunderten von kleinen Lichtern umgeben zu sein, als ob sich im Wasser Diamanten verbergen würden – dieses Gefühl hat man, wenn man in biolumineszierendem Plankton schwimmt. In der Nähe von Railey Beach gibt es viele Orte, an denen man das Leuchten beobachten kann. Hier ist die Konzentration von mikroskopisch kleinen Algen größer, die biolumineszent sind, also im Dunkeln leuchten können. 

Tigerbalsam kaufen 

Tigerbalsam fördert die Durchblutung der Muskulatur und hilft als natürliche Alternative zu Schmerzmitteln, Muskel- und Gelenkbeschwerden zu lindern. Die Salbe verbessert das Befinden bei Erkältungsbeschwerden und befreit Kopf und Nase.

Bootstouren auf nahegelegene Inseln unternehmen

Insel-Hopping ist in Krabi ein Muss! Eine Vielzahl von Tourismus-Agenturen bieten Touren mit Langheckbooten oder Motorbooten auf die nahegelegenen Inseln. Dabei hat man je eine Stunde Zeit, die jeweilige Insel zu erkunden oder im türkisfarbenen Wasser zu schwimmen, und schon muss man weiter auf die nächste Insel. Wer sich mehr Zeit nehmen will, kann ein Privatboot mieten. 

Nach mehr als zehn besuchten Inseln stehen zwei Dinge fest: Die größte Enttäuschung ist die berühmte Koh Phi Phi, auf der der Film „The Beach“ mit Leonardo di Caprio gedreht wurde. Sie ist so überfüllt von Touristen, dass jedes Foto so aussieht, als gäbe es auf der Insel gerade eine Demonstration. Und der schönste Ort auf Erden ist Ko Lao Lading, eine der vier Hong-Inseln, die auch als Paradies-Insel bekannt ist.