Bukarest (ADZ) - Für die rumänische Wirtschaft wird 2012 ein schweres Jahr angesichts eines düsteren europäischen Kontextes mit voraussichtlicher Rezession im Euro-Raum sowie der voraussehbaren Kreditknappheit durch die Rekapitalisierung der auf dem rumänischen Markt agierenden ausländischen Banken. Das erklärte Cristian Ionescu, der Coface-Chef für Rumänien, Bulgarien und die Slowakei.
Unter diesen ungünstigen Voraussetzungen würden rumänische Unternehmen eine sinkende Exportnachfrage verzeichnen, ebenso erschwerten Zugang zu Finanzierungen haben. Hinzu kämen noch ein schwacher Binnenkonsum und geringe Investitionen, hieß es weiter.
Einzige Chance für ein Wirtschaftswachstum in diesem Jahr seien eine deutliche Erhöhung der öffentlichen Investitionen sowie des Abrufungsgrades der europäischen Finanzierungsmittel.
Und da 2012 Wahljahr ist, sei es ganz besonders wichtig, dass alle Ausgaben auf das Wirtschaftswachstum ausgerichtet seien und nicht vorhandene Ungleichgewichte weiter nähren. Nach einer von Exporten, Agrarwirtschaft und Industrieproduktion bewirkten bescheidener Erholung der rumänischen Wirtschaft 2011, werde sich der Wachstumsrhythmus der rumänischen Wirtschaft in diesem Jahr auf 1 bis 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verlangsamen, betonte Cristian Ionescu. Die durchschnittliche Jahresinflationsrate würde von 5,8 Prozent im vergangenen Jahr auf etwa 3,3 Prozent 2012 sinken.
Den Hauptmotor eines möglichen Wachstums in Rumänien sieht der Coface-Experte in den öffentlichen Investitionen, vor allem in die Verkehrsinfrastruktur. Auch die ausländischen Direktinvestitionen würden von rund 1,79 Milliarden Euro 2011 auf geschätzte 2,2 Milliarden Euro in diesem Jahr leicht steigen.
Coface agiert seit 1996 in Rumänien, vor allem in den Bereichen Rating, Versicherungen von Handelskrediten, Factoring (Forderungszessionen), Schuldeneintreibung sowie Kreditanalysen.