jw. Bukarest - Der Verband der Agrarunternehmen (FNPAR) warnt vor steigenden Lebensmittelpreisen aufgrund des vorhergesagten trockenen Wetters, berichtete die Nachrichtenagentur Mediafax. Die Bewässerungssysteme in Rumänien würden nur ungenügend funktionieren. So soll die Roggen- und Rapsproduktion um 23 beziehungesweise 22 Prozent im Vergleich zu 2010 sinken. Die Organisation rief Landwirtschaftsminister Valeriu Tabără (PDL) auf, Strategien zur Lösung dieses Problems zu entwickeln. In einer Reaktion teilte der Minister aber mit, es gäbe keine Anhaltspunkte, dass die Lebensmittelpreise wirklich signifikant steigen werden.
In Zeiten, in denen Rumänen mehr als die Hälfte ihres Einkommens für Lebensmittel und Fixkosten im Wohnbereich ausgeben, klingt ein möglicher Preisanstieg besonders hart. Insbesondere für Einkommensschwache Familien bedeutet das eine sehr schwierige finanzielle Situation. Laut Daten der Uni Credit Gruppe, haben Rumänen im Verhältnis zu ihrem Einkommen, die höchsten Kosten für Energie und Lebensmittel im gesammten EU-Raum zu tragen.
An zweiter Position rangiert Littauen (40 Prozent), gefolgt von Bulgarien (39 Prozent) und der Slowakei (37 Prozent). Die Studie der italienischen Bank zeigt außerdem, dass es in Rumänien die höchste Anzahl an unzureichend ausgestatteten Haushalten gibt. Bei etwa 43 Prozent fehlen Basiseinrichtungen wie Toiletten oder Duschen, berichtet Mediafax.