AHK-Mitgliedtreffen mit Konferenz zu KI

Aufruf zu Teilnahme an den AHK-Awards

AHK-Generaldirektor Sebastian Metz (r.) ermutigte zur Teilnahme an den AHK-Awards | Foto: Șerban Căpățână

Bukarest - Die Deutsch-Rumänische Handelskammer hat am Dienstag im Bukarester Hotspot Workhub das monatliche Mitgliedstreffen organisiert und gleichzeitig ein weitläufiges Gespräch zum Thema Künstliche Intelligenz mit dem Titel „KI: Konvergierende Strategien für Staatsführung und Innovation in Rumänien“ eingeleitet.

Zu Beginn des von AHK-Generaldirektor Sebastian Metz moderierten Events wurden auch die neuen AHK-Mitglieder vorgestellt, die Mitgliederanzahl der deutsch-rumänischen Handelskammer hat die 600er Schwelle überschritten. Gleichzeitig wurde auch ein Aufruf zur Teilnahme an den AHK-Awards gemacht und allen Mitgliedern die Teilnahme ans Herz gelegt. Geschäftsführer Metz hat ebenfalls an alle Interessenten eine Einladung zur Deutsch-Rumänischen Business-Konferenz ausgesprochen, die am 28. und 29. September in Berlin stattfinden wird sowie die neue Wirtschaftsbroschüre der AHK präsentiert die einen Überblick über die Wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2022 bietet. Über das AHK-Programm Members2Members genießen AHK-Mitglieder bestimmte Ermäßigungen.

Nach der interessanten Podiumsdiskussion zum Thema künstliche Intelligenz durften die Teilnehmer auch ein KI-Beispiel im Einsatz vor Ort erfahren, wonach die Networking-Runde wie üblich während des Abendessens eingeleitet wurde.

KI-Gespräch

Die vom AHK-Generaldirektor Sebastian Metz moderierte Veranstaltung hat berühmte Namen im rumänischen KI-Bereich zusammengebracht: Valentin Boicea, Dozent an der Politehnica-Universität Bukarest und wissenschaftlicher Berater der Crystal System Group, Ioan Istrate, Berater für Innovation und aufkommende Technologien innerhalb des Forschungsministeriums, Frank Nargorschel, wissenschaftlicher Leiter der Crystal System Group sowie Radu Puchiu, Programmleiter innerhalb des Tech & Society Programms des Aspen Institutes Rumänien. Fokus der Diskussion war einerseits eine Klarstellung der Begrifflichkeit zur künstlichen Intelligenz und deren bisherigen Nutzung in der Produktion und Robotisierung sowie die Komplexität der dahinterstehenden Datenbanken und Datenverarbeitungspotenziale. Dabei wurde großer Wert auf die ethische KI-Nutzung gelegt, denn „ethische KI“ in den Händen eines „unethischen Nutzers“ sei ebenso schadhaft wie ein unethischer Nutzer selbst erklärten alle Podiumsredner. Dabei sollte mehr Wert auf die von Herrn Nargorschel angeführten Begriff des „HI“ (Human Intelligence) gelegt werden, der die KI auf einem nützlichen und nachhaltigen Weg halten soll. Eines der problematischsten Aspekte zum Thema KI sei Einhaltung der Privatsphäre bzw. der Vertraulichkeit der Informationen, welche derzeit schwer zu gewährleisten sei, sofern für die KI alle Informationen gleichwertig sind. 

Nach einigen Praxisbeispielen haben die Podiumssprecher versucht die Teilnehmenden von der Idee einer „Gefahr durch KI“ in Richtung der „Potentiale durch KI“ zu leiten, wobei auch das natürliche Änderungs- und Umwandlungspotential der Unternehmen und der Gesellschaft selbst unterstrichen wurde. Arbeitgeber sollten vor KI keine Angst haben, sondern diese zur Erhöhung deren Effizienz nutzen, wobei sich gleichzeitig die Arbeitnehmer an die Vorteile der KI anpassen müssten um in der neuen, von KI-begleiteten Welt zu überleben. 

Es wurde darauf hingewiesen, dass insbesondere bürokratische Länder wie Rumänien in absehbarer Zukunft durch die Einführung der KI einen Umwandlungsprozess und Umschulungsprozess der überflüssig gewordenen Mitarbeiter vorsehen müssten. Gleichzeitig hat Moderator Metz des öfteren die neuen oder unterschiedlichen Skills der Arbeitnehmer ins Gespräch gebracht, auf die sich die nächsten Generationen ausrichten sollen. „Was bleibt von uns, als produktive Geschöpfe noch übrig, wenn wir die künstliche Intelligenz haben?“, fragte Metz. „Wo und mit welchen Skills können wir, als Menschen, Mehrwert schaffen?“

Ob Unternehmen selbst oder aber der Staat diesen Umschulungsprozess des Arbeitsmarktes einleiten soll und insbesondere wer die Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz überwachen soll blieb jedoch offen, denn es wurden zahlreiche Argumente sowohl für eine „ethische KI“ als auch für eine KI als Überwachungsorgan genannt.

Rumänien hätte ein großes Potential im Bereich KI schlussfolgerten die Sprecher, wobei jedoch darauf ein großer Teil verwaltungstechnischen Funktionen in Zukunft schwinden werden, ein unumgänglicher Prozess sowohl für Privatunternehmen als auch für Behörden in der neuen KI-begleiteten Welt.

„Alte Weisheiten wie Anpassungsfähigkeit, Neugierde, Offenheit, Flexibilität – das sind die Softskills die wir brauchen, die uns als Menschen ausmachen. Und genau diese machen uns vielleicht wertvoller als eine Maschine – wenigstens zuzeit“, schlussfolgerte Metz.

Ein monatliches Treffen der AHK-Mitglieder hat am 7. September in Kronstadt/Brașov stattgefunden, weitere Mitgliedstreffen sollen am 17. Oktober in Klausenburg/Cluj-Napoca, am 14. November in Sathmar/Satu Mare und Frauenbach/Baia Mare sowie am 14. Dezember in Hermannstadt/Sibiu organisiert werden.