Der rumänische Aktienmarkt legte in der vergangenen Woche eine kleine Pause ein. Der Markt machte eine Seitwärtsbewegung durch, der Hauptindex BET legte kaum wahrnehmbare 2,9 Punkte oder 0,03 Prozent zu und lag damit auf dem Durchschnitt von 0,031 Prozent. Besser performte der BETPlus mit einem Zuwachs von 0,06 Prozent, doch der Finanzwerte-Index BET-FI sprengte den Rahmen mit einem Wochenplus von 0,51 Prozent. Auch der ROTX lag weit über dem Durchschnitt. Den Rahmen gesprengt – wenn auch im negativen Sinn – hat auch der Energiewerte-Index BET-NG. Dieser verlor auf Wochensicht 0,54 Prozent.
Die Marktkapitalisierung war in der vergangenen Woche rückläufig. Sie ging von 177,7 Milliarden Lei (37,27 Milliarden Euro) auf 176,2 Milliarden Lei (36,96 Milliarden Euro) zurück. Dabei teilte sich der Markt fast gleich auf zwischen Wochengewinnern und -verlierern: 32 Emittenten hatten Kursrückgänge zu verkraften, während sich 29 auf Kursgewinne freuten. Der Umsatz lag mit 105,5 Millionen Lei (22,16 Millionen Euro) um 16,4 Prozent unter dem der Vorwoche (126,3 Millionen Lei). Größter Umsatzbringer war erneut die Banca Transilvania (TLV, 2,465 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit einem Anteil von 42,3 Prozent am gesamten Wochenumsatz. Der Erdgaserzeuger Romgaz (SNG, 37,5 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) lag an zweiter Stelle mit einem Anteil von 10,1 Prozent vom Gesamtumsatz. Während TLV-Aktien auf Wochensicht 2,07 Prozent zulegten, konnten SNG-Papiere nur ein Plus von 0,4 Prozent einstreichen.
Von den 84 gelisteten Emittenten verzeichneten 32 rückläufige Kurse, 29 konnten Kurszuwächse verbuchen. Darunter befanden sich der Aktienmakler SSIF BRK Financial Goup (BRK, 0,09 Lei, ISIN ROBRKOACNOR0) mit einem Plus von 9,7 Prozent und zwei SIF-Investmentgesellschaften: SIF Muntenia (SIF4, 0,778 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6) und SIF Transilvania (SIF3, 0,319 Lei, ISIN ROSIFCACNOR8) mit jeweils plus 2,9 Prozent. Verlierer der Woche waren Electromagnetica (ELMA, 0,15 Lei, ISIN ROELMAACNOR2) – minus 6,25 Prozent – und Alro (ALR, 2,16 Lei, ISIN ROALROACNOR0) mit minus 6 Prozent.
In der vergangenen Woche meldeten mehrere wichtige Emittenten aktuelle Quartalsergebnisse. Der Weinerzeuger Purcari Wineries (WINE, 22,9 Lei, ISIN CY0107600716) meldete ein Umsatzplus von 22 Prozent auf 138 Millionen Lei und einen Gewinnzuwachs um 15 Prozent auf 29 Millionen Lei nach neun Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum – und wurde von den Anlegern erst einmal mit einem Minus von 0,4 Prozent bestraft.
Der Umsatz des Arzneimittelherstellers Antibiotice (ATB, 0,493 Lei, ISIN ROATBIACNOR9) stagnierte fast nach den ersten neun Monaten dieses Jahres bei 242 Millionen Lei, der Gewinn stieg nur um zwei Prozent auf 21,5 Millionen Lei. Die Aktie wurde um 1,2 Prozent auf Wochensicht abgestraft.
Das in jüngster Vergangenheit rege Interesse der Anleger für Romgaz-Aktien lässt sich durch die guten Quartalsergebnisse des Unternehmens erklären. Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten dieses Jahres im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 3,7 Milliarden Lei. Der Gewinn stieg im besagten Zeitraum um 19 Prozent auf 1,1 Milliarden Lei. Dies beeindruckte die Anleger wohl wenig, die Aktie legte nur 0,4 Prozent zu.
Der Gesundheitsdienstleister MedLife (M, 33 Lei, ISIN ROMEDLACNOR6) verzeichnete ein Umsatzplus von 7,8 Prozent auf 336 Millionen Lei seit Jahresbeginn im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2018 und erhöhte die Profitabilität. Der Reingewinn verdoppelte sich im Gegensatz zu 2018 auf 5,7 Millionen Lei. Die Aktien legten auf Wochensicht 1,5 Prozent zu.
Devisen
Der rumänische Devisenmarkt blieb stabil in der vergangenen Woche, obgleich dunkle Wolken am volkswirtschaftlichen Himmel aufzuziehen scheinen. Die neue liberale Regierung, die gerade ihre Arbeit aufgenommen hat, spricht bereits von einem möglichen Haushaltsdefizit von vier Prozent, weit über den von der EU erlaubten drei Prozent. Allein die Informationslage könnte den rumänischen Leu unter Druck setzen. Dieser verlor auf Wochensicht 0,1 Prozent gegenüber dem Euro und 0,2 Prozent gegenüber dem US-Dollar. Gestern startete die europäische Gemeinschaftswährung bei teuren 4,7667 Lei, der US-Dollar stieg bei 4,3224 Lei in die neue Handelswoche ein.
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