Die rentabelste Freihandelszone Rumäniens könnte durch eine Entscheidung der Finanzbehörde ANAF stillgelegt werden, heißt es in der Arader Kreisverwaltung. ANAF lässt jedoch wissen, dass sich die Bedingungen in den letzten Jahren geändert haben und findet die geplante Verlegung des Personals aus Arad nach Temeswar gerechtfertigt.
Die Absicht der Finanzbehörde ANAF das Zollbüro in der Freihandelszone Arad – Curtici zu schließen käme einer Auflösung der rentabelsten Freihandelszone des Landes gleich, heißtes im Arader Kreisrat. Es geht dabei um eine Wirtschaftsstruktur, die vor zwei Jahrzehnten gegründet wurde und in der bedeutende internationale Konzerne tätig sind, schreibt Mediafax sich auf Daten aus Arad berufend. ANAF begründet ihrerseits diese Entscheidung dadurch, dass Freihandelszonen heute nicht mehr so funktionieren, wie dies bei ihrer Gründung der Fall war. Dazu käme, dass die Tätigkeit beim Temeswarer Zoll stark gestiegen sei, sodass das Personal aus Arad nach Temeswar verlegt werden müsse.
Der Arader Kreisratspräsident Nicoale Ioţcu hingegen sagt, man müsse evaluieren, welcher Kostenaufwand erforderlich sei, um die Beamten am Arader Zoll zu entlohnen, und in welchem Verhältnis diese Kosten mit der Arbeit am Arader Zoll stehen. „Wir müssen überlegen, ob nicht etwa die Übersiedlung einiger Beamten nach Temeswar größere Verluste hervorrufen würde, als wenn für Temeswar zusätzliches Personal eingestellt wird“, sagte Nicolae Ioţcu. Dabei weist Ioţcu darauf hin, dass es möglicherweise Freihandelszonen im Land gibt, deren Existenz sich nicht rechnet, jene in Arad schreibe jedoch Gewinne, was sich auch auf Staats- und Kreishaushalt positiv ausübe.
In der Freihandelszone bei Arad – Curtici sind 27 Unternehmen mit laufenden Verträgen angesiedelt. „Wenn die Auflösung geplant ist, müssen die Entscheidungsträger dafür auch eine sinnvolle Alternative anbieten“, sagte Nicolae Ioţcu. Er wies auch auf das Wachstum hin, dass die Freihandelszone in Sachen Handelsvolumen mit sich bringt. „Die Auflösung des Zollbüros würde dazu führen, dass diese Einrichtung unter der gegebenen Form nicht mehr funktionieren kann“, so Ioţcu. Der Kreisratschef sieht damit Steuergelder in Höhe von mehr als zwei Millionen Lei pro Jahr in Gefahr, aber auch mehr als 2500 Arbeitsplätze. Der Kreisratspräsident verweist auch darauf, dass nicht zuletzt auch die getätigten Investitionen der Firmen auf ihren Grundstücken in der Freihandelszone auch nach Ablauf der Konzessionsverträge bestehen bleiben und weiterhin von den Trägern der Freihandelszone genutzt werden können. Dies alles riskiere, verloren zu gehen, wenn ersteinmal die Freihandelszone einen anderen Status erhält.