Bukarest (ADZ) - Obwohl die Exporte über Erwartung gestiegen sind, wird das Handelsdefizit höher ausfallen, weil die einheimische Produktion für den Binnenmarkt niedrig ist und die Nachfrage nicht decken kann, erklärte Mihai Ionescu, der Vorsitzende des Verbands der Exporteure und Importeure (ANEIR), am Dienstag der Nachrichtenagentur Mediafax. Es sei ein unerwartetes gutes Wachstum der Exporte, wobei auch die Wechselkurspolitik zugunsten der Exporteure war, sagte der ANEIR-Chef. Durch den Wertverlust des Leu konnten die Exporteure Verluste aus den Lohnsteigerungen und höhere Produktionskosten beispielsweise durch Gaspreiserhöhungen decken. Die Exporte sind in nahezu allen Bereichen gestiegen, doch das Leistungsbilanzdefizit wird dennoch höher ausfallen, solange die einheimische Produktion für den Binnenmarkt nicht nachzieht.
Nach Angaben des Statistikamtes sind die Warenexporte im ersten Quartal auf 15,460 Milliarden Euro gestiegen, während die Importe 17,778 Milliarden Euro ausmachten. Das Handelsdefizit lag bei 2,317 Milliarden Euro, um 361 Millionen Euro höher als in der Vorjahreszeitspanne. Das Leistungsbilanzdefizit ist im ersten Quartal 2017 mit minus 690 Millionen Euro niedriger ausgefallen, da beim Handel mit Dienstleistungen ein Überschuss vorliegt. Im ersten Quartal 2016 lag das Leistungsbilanzdefizit bei minus 314 Millionen Euro. Im März betrugen die Warenexporte 5,711 Milliarden Euro, die Importe lagen bei 6,767 Milliarden Euro, was zu einem Defizit im Warenhandel von 1,056 Milliarden Euro führte.