Bukarest (ADZ) – „Wir blicken sorgenvoll in die Zukunft!“ Dragoș Anastasiu, Präsident der Deutsch-Rumänischen Industrie- und Handelskammer (AHK Rumänien), ist am Donnerstag hart mit der Regierung ins Gericht gegangen: Das Ansehen Rumäniens leide trotz der wachsenden Wirtschaft zusehends, mahnte der Unternehmer am Donnerstag auf dem Sommerfest der Kammer im Bukarester Hotel Crowne Plaza. Noch immer würden große Defizite die Entwicklung des Landes behindern: „Bildung, Infrastruktur und Gesundheitswesen lassen zu wünschen übrig“, bemängelte Anastasiu vor Vertretern rumänischer und deutscher Unternehmen. Trotzdem könne jeder seinen Teil zur Verbesserung beitragen: „Bringen Sie sich ein, denn nur gemeinsam sind wir stark!“ So werde die AHK, wie schon in den vergangenen Monaten, weiterhin bei den Entscheidungsträgern Überzeugungsarbeit leisten.
Cord Meier-Klodt, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, teilte die Bedenken des Kammerpräsidenten: In der Wirtschaft gebe es ein Gefühl wachsender Verunsicherung, bedauerte der Diplomat. Zwar sei die Lage längst nicht so dramatisch wie im chinesischen Sprichwort, laut dem man „interessante Zeiten“ nur seinem schlimmsten Gegner wünsche, doch politisch gebe es derzeit Dissonanzen. Dagegen benötige die Wirtschaft für ihr Wachstum ausreichend Transparenz, Sicherheit und Vorhersehbarkeit.