Bukarest (ADZ) - Banca Transilvania (BT), die größte Bank in Rumänien mit mehrheitlich einheimischer Aktionärsbeteiligung, übernimmt die Volksbank Rumänien. Der Aufsichtsrat der BT hat am Dienstag beschlossen, 100 Prozent der Anteile zu übernehmen, die Eingliederung der Volksbank erfolgt aber erst nachdem alle behördlichen Genehmigungen vorliegen; der Vertrag wurde am Mittwoch unterzeichnet.
Die österreichische Volksbank Gruppe hat 2010 beschlossen, sich von der Volksbank International AG (VBI) zu trennen und Ende 2011 hat die russische Sberbank die VBI mit Ausnahme der rumänischen Filiale übernommen. In Rumänien hat die Volksbank vor der Krise durch eine aggressive Vergabe von Immobilienkrediten einen starken Zuwachs erfahren und vorübergehend sogar den dritten Platz nach BCR und BRD am rumänischen Markt belegt. Nach 2009 haben vor allem die Kredite in Schweizer Franken die Bank sowie deren Kunden schwer belastet – der Wechselkurs ist von 2,2 Lei pro Franken auf rund 3,5 Lei gewachsen und in der Folge hatte die Rate notleidender Kredite bei der Volksbank 30 Prozent überstiegen. Nachdem das Finanzinstitut im Juli dieses Jahres ein größeres Paket fauler Kredite abstoßen konnte, ist die Rate, der Wirtschaftszeitung Ziarul Financiar zufolge, auf acht Prozent gesunken.
Banca Transilvania wird mit dem Zukauf der Volksbank einen Marktanteil zwischen 12 und 13 Prozent erreichen und mit der derzeitigen Nummer zwei am Bankenmarkt, dem Tochterunternehmen der französischen Société Générale BRD, fast gleichziehen. Die wichtigsten Aktionäre bei der BT sind der Nachrichtenagentur Mediafax zufolge, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) mit 14,6 Prozent der Aktien, der Verwaltungsratvorsitzende und Mitbegründer der Bank Horia Ciorcilă (5,1 Prozent) und die Internationale Finanz-Corporation (IFC), eine Gesellschaft der Weltbankgruppe, mit 5,36 Prozent. In den ersten neun Monaten des Jahres hat BT einen Profit von 338 Millionen Lei erzielt.