Bukarest (ADZ) - Die Rumänische Nationalbank (BNR) hat in der Sitzung von Donnerstag sowohl den Leitzins bei 2,50 Prozent pro Jahr sowie Einlagesatz und Refinanzierungssätze unverändert belassen. BNR-Gouverneur Mugur Isărescu zufolge würde die Entscheidung von Donnerstag im aktuellen Kontext, in welchem die Zentralbanken des Euroraumes und der Vereinigten Staaten die Geldpolitik weiter gelockert haben, indirekt einer Straffung der Währungspolitik gleichkommen.
Isărescu erklärte, dass die Geldpolitik nicht alle externen und internen Turbulenzen und Ausrutscher ausgleichen könne. Die aktuellen Daten würden nicht auf eine Rezession hinweisen, aber es gebe Alarmsignale, besonders für denjenigen Teil der Wirtschaft, welcher vom Handel mit anderen europäischen Volkswirtschaften – besonders der Deutschen – abhänge.
Der Zentralbankchef mahnte an, dass die Vertiefung des Leistungsbilanzdefizits immer problematischer wird und die Anpassungen durch die Haushaltspolitik und Strukturreformen geschehen sollen. Einen Ausgleich über den Wechselkurs würde die Notenbank nicht gutheißen. Zum Wechselkurs erklärte Isărescu, dass sich die Schwankungen gegenüber dem Euro in einer relativ engen Marge bewegen. Gleichzeitig habe der Dollar zum Euro im Rahmen des Handelskonflikts aufgewertet, was die BNR zwar beschäftige, worauf man aber nicht reagieren könne.
Isărescu gab auch zu bedenken, dass in diesem Jahr die Währungen Ungarns und Polens – Länder mit denen Rumäninen hohe Handelsdefizite aufweist – gegenüber dem Euro stärker abgewertet haben als der rumänische Leu.