Bukarest (ADZ) - Die rumänische Zentralbank BNR fährt einen immer restriktiveren geldpolitischen Kurs – in einem neuen Anlauf wurde nun der Leitzins von 3,75 Prozent um einen ganzen Prozentpunkt auf 4,75 Prozent angehoben. Anfang dieses Jahres lag er noch bei 1,75 Prozent. Die BNR will damit die Liquidität am Markt drosseln, um die Inflation in Griff zu bekommen. Die Jahresinflation nahm schneller als von der Notenbank angenommen zu und sprang im April von 10,15 Prozent auf 13,76 Prozent, um dann zuletzt im Mai bei 14,49 Prozent zu landen, sagte Zentralbankchef Mugur Isărescu. Nun steht zu erwarten, dass der ROBOR-Index, auf dessen Grundlage viele Zinsen berechnet werden, weiter steigt und Kredite teurer werden.
Isărescu warnte vor allem vor dem Risiko einer weltwirtschaftlichen Stagflation – einer Kombination zwischen Inflation und Stillstand oder sogar Rezession, was den geld- und steuerpolitischen Mix verkompliziere. Wir fahren nun einmal auf Sicht, sagte der Notenbankchef der Presse.