Bukarest (ADZ) - Die rumänische Nationalbank (BNR) hat am Mittwoch angekündigt, den Leitzins von 2 Prozent auf 1,75 Prozent zu senken. Gleichzeitig wurde die Rate der Mindesteinlagen, die Banken als Sicherheiten für vergebene Lei-Kredite bei der BNR ablegen müssen, von 10 Prozent auf 8 Prozent gesenkt. Laut BNR-Gouverneur Mugur Isărescu sollte lediglich letztere Maßnahme zusätzliche Liquidität im Umfang von rund drei Milliarden Lei verfügbar machen.
Die Entscheidungen, die zumindest teilweise unter Experten als überraschend aufgenommen wurden, wurden im Rahmen stark gesunkener Inflationserwartungen getroffen. Nachdem die vorherige Inflationsprognose im Februar noch von einer Teuerung von 2,1 Prozent in diesem Jahr ausging, geht die BNR nun laut am Mittwoch veröffentlichter Pressemitteilung von null Prozent für die „nächsten drei-vier Quartale aus“. Einen detaillierten Inflationsbericht will die Notenbank am heutigen Freitag vorlegen.
Mit den beschlossenen Maßnahmen versucht die Nationalbank die Kreditvergabe zu stimulieren, um ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und das Verbleiben der Realzinsen im positiven Bereich zu stützen. Mugur Isărescu erklärte auch, dass in Europa und den Nachbarländern die Nominalzinsen spürbar tiefer als in Rumänien und in vielen Fällen die Realzinsen sogar negativ sind.