Bukarests Börse machte es den ausländischen Märkten nach, die den überraschenden Wahlausgang in den USA schnell verdaut und in Kursgewinne umgemünzt haben. Die Indizes in Bukarest schlossen die Woche mit Gewinnen zwischen 0,95 Prozent für den BETPlus und 1,72 Prozent für den ROTX-Index. Letzterer profitierte massiv von der guten Wochenperformance der Erste Bank Aktien (EBS, 123,5 Lei, ISIN AT0000652011), die 4,7 Prozent zulegten, sowie von den Aktien des Börsenbetreibers BVB, der seine Quartalsergebnisse in der vergangenen Woche bekannt gab. Der Marktindex BET legte 1,02 Prozent zu. Dennoch schaffte es keiner der Indizes, die jeweilige Grenzmarke zu überschreiten. Der Umsatz legte leicht zu im Vergleich zur Vorwoche, mit einem Gesamtvolumen von knapp 125 Millionen Euro betrug das Plus 2,75 Prozent. Die Umsatzträger waren, wie auch in der Vorwoche, der Fonds Proprietatea (FP, 0,793 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) mit einem Umsatzvolumen von 28,5 Millionen Lei und die Banca Transilvania (TLV, 2,345 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit 26,6 Millionen Lei.
Anleger-Interesse galt Blue Chips
Interessant für einheimische Anleger waren die Quartalsergebnisse großer börsennotierter Unternehmen wie OMV Petrom (SNP, 0,2255 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9), Nuclearelectrica (SNN, 4,895 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8), Romgaz (SNG, 24,15 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) und des Börsenbetreibers selber (BVB, 29,2 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0). Der von niedrigen Erdölpreisen gebeutelte Erdölkonzern OMV Petrom konnte im dritten Quartal in Folge einen Gewinn ausweisen. 473 Millionen Lei betrug dieser, eine Trendumkehr zum Verlust von 43 Millionen Lei im dritten Quartal 2015. Allerdings liegt der aufgelaufene Gewinn auf Jahressicht noch um 11,7 Prozent hinter dem des Vorjahres. Da die Quartalsergebnisse am Folgetag der US-Wahlnacht bekannt gegeben wurden, gab es für die SNP-Aktien erst einmal ein Plus von 0,44 Prozent als Belohnung für die guten Zahlen. Auf Wochensicht betrug das Plus 1,2 Prozent. Weitaus bessere Quartalsergebnisse meldete der Börsenbetreiber BVB. Dieser konnte das dritte Quartal des Jahres mit einem Gewinn von 2,5 Millionen Lei abschließen, ein Anstieg von 147 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal. Die Anleger honorierten diese Performance mit einem Kursplus von 3,2 Prozent auf Wochensicht. Nicht so gute Nachrichten gab es von den anderen Blue Chips in der Energiebranche. Der AKW-Betreiber Nuclearelectrica schloss das Quartal zwar mit Gewinn ab, doch lagen die 102,4 Millionen Lei um 20 Prozent unter dem Gewinn der Vorjahresperiode. Niedrigere Einkünfte und leicht erhöhte Ausgaben führten zu diesem Ergebnis. Die SNN-Aktie legte dennoch 1,03 Prozent zu auf Wochensicht.
Romgaz blickt auf ein noch schwächeres Quartal zurück. Der Erdgaserzeuger musste um 14,2 Prozent höhere Betriebsaufwendungen verarbeiten, bei einem gleichzeitigen Umsatzrückgang von 18 Prozent auf 2,4 Milliarden Lei. Kein Wunder also, dass der Quartalsgewinn um knapp 53 Prozent zurückging im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal. Über die ersten neun Monate lag der Gewinn bei 713,7 Millionen Lei und damit um 26,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Das störte die SNG-Papiere in der vergangenen Woche nicht, sie legten 2,8 Prozent zu.
Börse bleibt interessant – rund 50 Unternehmen berichten noch. Der rumänische Markt wird auch in dieser Woche interessant bleiben. Rund 50 börsennotierte Unternehmen werden ihre Quartalsergebnisse veröffentlichen. Darunter befinden sich weitere Blue Chips der rumänischen Börse wie die Banca Transilvania (TLV, 2,345 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1), die in der vergangenen Woche 2,4 Prozent zulegte. Ende dieser Woche neigt sich die Berichtssaison dann ebenfalls dem Ende zu.
Devisen
Es war keine gute Woche für den rumänischen Leu. Die Bekanntgabe der Wahlergebnisse aus den USA verkraftete die rumänische Währung vorerst noch gut, der Leu bot dem US-Dollar am Mittwoch sogar die Stirn. Der US-Dollar fiel um 0,4 Prozent, der Euro konsolidierte seine Position gegenüber dem Leu. Am Donnerstag aber schien die rumänische Währung jeden Widerstand aufzugeben, der US-Dollar legte 1,6 Prozent zu, der Euro hatte das Nachsehen. Auf Wochensicht kletterte die amerikanische Währung um 2,2 Prozent zum Leu und steuerte auf die 4,15 Lei zu. Am gestrigen Montag kostete ein US-Dollar 4,1469 Lei. Der Euro legte ebenfalls zu, allerdings verhalf das Wochenplus von 0,24 Prozent nur einem Wechselkurs von 4,5125 Lei am gestrigen Montag.
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