Börse dreht erneut ins Plus, ehemaliger Monopolist Petrolexportimport ist endgültig pleite

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Foto: Wikimedia Commons

Bukarests Wertpapierbörse rappelte sich in der vergangenen Woche auf, der Hauptindex BET legte 2,45 Prozent zu und wurde vom BETPlus gefolgt mit seinem Zuwachs von 2,3 Prozent. Ein Plus von 2,57 Prozent erzielte der ROTX-Index, vor allem dank Petrom und Romgaz (dazu mehr weiter unten), der Energiewerte-Index glänzte mit einem Kurssprung von 3 Prozent.

Hier überraschten ein wenig Conpet (COTE, 84,9 Lei, ISIN ROCOTEACNOR7) und Rompetrol Rafinare (RRC, 0,048 Lei, ISIN ROPTRMACNOR5) mit kleinen Verlusten sowie Rompetrol Well Services (PTR, 0,318 Lei, ISIN ROPESAACNOR0), die unverändert schlossen. Dafür legten 8 von 11 Emittenten im Energiewerte-Index auf Wochensicht zu. Das Schlusslicht bildete der Finanzwerte-Index BET-FI mit einem Wochengewinn von nur 1,4 Prozent. Hier konnte der Fonds Proprietatea das schwache Abschneiden der übrigen SIF-Gesellschaften und vor allem den Kursverlust bei SIF Muntenia nur bedingt auffangen.

Der Handel

Die Handelswoche startete recht kräftig mit einem Volumen in Höhe von 7,5 Millionen Euro, vor allem Dank der Umsätze mit Aktien der Banca Transilvania (TLV, 2,34 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1), die 44 Prozent des Tagesumsatzes ausmachten. Am Folgetag retteten sogenannte Deals den Umsatz, Hauptakteur war hier der Fonds Proprietatea (FP, 0,946 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5), die allein für 13 Prozent des Tagesumsatzes verantwortlich waren. Am Mittwoch rechnete sich der Run auf FP-Aktien auch für die Anleger, FP-Aktien legten 3,4 Prozent zu, auf Wochensicht blieben immer noch 2,8 Prozent hängen.

Auch für TLV-Papiere war es eine gute Woche, sie legten 1,7 Prozent zu. Am Donnerstag waren es schließlich die Aktien der OMV-Tochter Petrom (SNP, 0,395 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9), die den Umsatz stützten, indem sie 38 Prozent des Tagesumsatzes ausmachten. SNP-Papiere legten auf Wochensicht 4,5 Prozent zu. Insgesamt lag der Umsatz in der vergangenen Handelswoche bei 227,76 Millionen Lei (48,8 Millionen Euro), was einem Tagesdurchschnitt von 45,55 Millionen Lei oder 9,76 Millionen Euro entspricht.

Die Aktien

Mit dem erwähnten Plus von 4,5 Prozent führte Petrom die Liste der Wochengewinner an, gefolgt wurde der Emittent von weiteren Energie-Aktien: Romgaz (SNG, 34,5 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) und der Kernkraftwerksbetreiber Nuclearelectrica (SNN, 8,02 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8) folgten an zweiter und dritter Stelle. FP landete mit seinem Wochenplus von 2,82 Prozent an vierter Stelle.

Zu den Verlierern der Woche gehörten der Börsenbetreiber BVB (BVB, Lei, ISIN ) mit einem Verlust von 1,2 Prozent, gefolgt von der Investmentgesellschaft SIF Muntenia (SIF4, 0,62 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6) mit einem Minus von 1,6 Prozent und dem Franchisegeber Sphera Franchise Group (SFG, 22,8 Lei, ISIN ROSFGPACNOR4) mit minus 5 Prozent.

Ex-Monopolist pleite

Die schlechteste Nachricht aber kam aus dem Bereich der Erdölindustrie. Petrolexportimport (PEI, 1,12 Lei, ISIN ROPEIMACNOR6), ehemaliger Monopolist im Erdölhandel, ist wohl endgültig pleite. Der Bukarester Gerichtshof hat dem diesbezüglichen Antrag des Mehrheitseigentümers Laird Resources ltd. stattgegeben. Das Unternehmen hatte bereits im August dieses Jahres Insolvenz angemeldet. Die Aktien des Unternehmens hatten im Laufe dieses Jahres bereits 72 Prozent an Wert verloren, allein auf Monatssicht betrug der Verlust 6,7 Prozent. Immerhin hatten PEI-Papiere in der vergangenen Handelswoche noch 9,8 Prozent wieder zugelegt.

Devisen

Euro und US-Dollar legten gegenüber dem rumänischen Leu in der vergangenen Woche deutlich zu. Die Politik heizt die Gerüchteküche auf, indem von einer vorgezogenen Erhöhung des Mindestlohns die Rede ist. Eine solche würde die Belastung für die Privatwirtschaft und gleichzeitig die Einkommenssteuereinnahmen erhöhen – ein sicheres Zeichen, dass der Staat dringend mehr Geld braucht. Das wiederum bestreiten die regierenden Politiker.

Die sich daraus ergebende Nervosität schwächt die Währung, sodass der Euro auf Wochensicht 0,17 Prozent zulegte und somit erneut über die 4,65-Lei-Grenze kletterte. Zu Beginn dieser Woche lag die europäische Gemeinschaftswährung bei 4,6669 Lei. Der US-Dollar legte in dieser Zeit 1,34 Prozent zu und startete in dieser Woche bei 4,0761 Lei.

 

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