Börse holt kräftig auf vor Monatsende, Transelectrica entledigt sich eines Diplomfälschers

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

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Bukarests Börse holte in der vergangenen Handelswoche kräftig nach. Im Schnitt legten die Indizes satte 2,7 Prozent zu. Der Energiewerte-Index BET-NG outperformte den Durchschnitt mit seinem Wochenplus von 3,57 Prozent, ebenso der Finanzwerte-Index, der die 42.000-Punkte-Marke dank eines Zuwachses um 3,26 Prozent übertraf. Leicht unter dem Durchschnitt platzierten sich der Hauptindex BET mit einem Plus von 2,27 Prozent, wodurch er aber die Position jenseits der 9000-Punkte-Marke festigte, und der BETPlus (plus 2,31 Prozent) sowie der ROTX mit seinem Wochenzuwachs von 2,37 Prozent.

Der Umsatz erlebte auch einen bedeutenden Sprung im Vergleich zur Vorwoche. Das Plus beträgt 53,6 Prozent, insgesamt wurden 222,8 Millionen Lei mit Aktien in fünf Handelstagen umgesetzt. Das entspricht einem Tagesdurchschnitt von 44,5 Millionen Lei. Wieder war die Banca Transilvania (TLV, 2,4 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) der größte Umsatzbringer, 47,4 Millionen Lei oder 18,6 Prozent des Gesamtumsatzes. Der Erdgasversorger Romgaz (SNG, 36,2 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) folgte auf Platz zwei mit 13,2 Prozent (33,7 Millionen Lei), der Fonds Proprietatea (FP, 1,15 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) auf Platz drei mit einem Anteil von 11,2 Prozent.

Aktien im Wochenrückblick

Die Banca Transilvania hat beschlossen, weitere 15 Millionen eigener Aktien aufzukaufen. Der Entschluss betrifft einen Teil der 35 Millionen Aktien, für die die Bank zwischen 1 und 4 Lei je Aktie zu zahlen bereit ist. Die Zahl entspricht einem Anteil von 0,7 Prozent am Kapital der Bank. TLV-Aktien legten auf Wochensicht 1,9 Prozent zu.

Die Erdgas-Preise an der rumänischen Warenbörse BRM haben im August einen Höchststand erreicht und waren fast doppelt so hoch als an der Rohstoffbörse in Wien. Das berichtete die Nachrichtenagentur Agerpres. Romgaz ist einer der wichtigsten Erdgaserzeuger in Rumänien und dürfte von den höheren Preisen profitieren – so zumindest dürften Anleger gedacht haben, als sie vermehrt SNG-Aktien handelten und den Kurs in der vergangenen Woche um 5,8 Prozent auf Wochensicht in die Höhe trieben.

Doch ein anderer Emittent hatte mehr Grund zur Freude: Nuclearelectrica (SNN, 13,06 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8). In kleinen Schritten erreichte die Aktie ihr neues Allzeithoch von 13,06 Lei, seit Jahresbeginn hat die Aktie 57 Prozent zugelegt. Anleger rechnen dem Unternehmen anscheinend die guten Halbjahresergebnisse, die es Ende August veröffentlicht hat, an. So stieg der Umsatz um 20 Prozent auf 1,2 Milliarden Lei an, der Gewinn sogar um knapp 60 Prozent auf 290,7 Millionen Lei. Auf Wochensicht legte die Aktie 2,7 Prozent zu.

Der Stromversorger Transelectrica (TEL, 20,7 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) indes machte eine kuriose Entwicklung durch. Der Aufsichtsrat feuerte in der vergangenen Woche den Vorstandsvorsitzenden Marius Cara{ol, nachdem in den Medien aufgedeckt wurde, dass dieser sein Hochschuldiplom gefälscht hatte. Es hatte sich herausgestellt, dass Cara{ol zwar am Bukarester Polytechnikum studiert hat, sein Studium aber nie zu Ende brachte. Die TEL-Aktie legte auf Wochensicht 2,99 Prozent zu.

Größter Verlierer der Woche war der Feinmechanik-Betrieb Mecanică Fină (MECE, 5,3 Lei, ISIN ROMECEACNOR3), dessen Aktien 14,5 Prozent zum letzten gehandelten Preis verloren. Die Aktien des Bauunternehmens COMCM (CMCM, 0,184 Lei, ISIN ROCMCMACNOR0) verloren 7 Prozent. Insgesamt aber war die Liste der Verlierer-Aktien mit 7 überschaubar. Die Marktkapitalisierung legte denn auf Wochensicht um 1,4 Prozent auf 171,9 Milliarden Lei zu.

Devisen

Grün gefärbt war Ende der vergangenen Handelswoche auch die Tabelle der Devisen, nicht nur jene der Börsenindizes. Doch das ist, im Gegensatz zur Börsentabelle, kein gutes Zeichen, denn sie zeigt einen Wertanstieg der beiden Leitwährungen Euro und US-Dollar gegenüber dem rumänischen Leu an. Und tatsächlich sind sowohl Euro als auch US-Dollar teurer geworden in der vergangenen Woche. Zwar legte der Euro mit 0,16 Prozent nicht übermäßig viel zu, doch langte es, um eine weitere Schwelle zu nehmen: die bei 4,74 Lei. Gestern startete der Euro bei 4,7432 Lei in die letzte Septemberwoche. Der US-Dollar legte mit 0,6 Prozent entschieden kräftiger zu und schloss am vergangenen Freitag nur knapp unter der 4,3-Lei-Marke. Der US-Dollar startete gestern bei 4,2921 Lei.


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