Börse mit Kurskorrektur in der letzten Januarwoche, kann dennoch sehr guten Monat verbuchen

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Bild: Wikimedia Commons

Die rumänische Börse erfuhr eine schärfere Kurskorrektur in der letzten Januarwoche. Der Hauptindex fiel nach einem Wochenminus von 1,88 Prozent gefährlich nahe zur 10.000-Punkte-Schwelle zurück. Und damit stand der Index im Vergleich zum ROTX oder gar Energiewerte-Index sogar gut da. Der ROTX verlor auf Wochensicht zwei Prozent und fiel somit unter die 21.000-Punkte-Schwelle, der BET-NG brach um 4,2 Prozent ein und verabschiedete sich vorerst von der 800-Punkte-Marke. Der Finanzwerte-Index konnte noch vom Aufwärtstrend der Vorwochen profitieren und verlor auf Wochensicht nur 1,4 Prozent. Doch auch dieser Index schloss unterhalb der letzten Schwelle, unter 52.000 Punkten.

Dafür aber stieg der Umsatz mit Aktien um mehr als das Doppelte auf 422,9 Millionen Lei (88,5 Millionen Euro), was auf Gewinnmitnahmen der Anleger hindeutet. Vor allem am vergangenen Donnerstag ging es mit den Aktienkursen nach unten. Die Marktkapitalisierung verlor 1,45 Prozent, auf Wochensicht betrug der Rückgang 1,55 Prozent, 40 Emittenten verloren an Wert in der vergangenen Woche. Die höchsten Verluste verzeichnete das Bauunternehmen Prefab (PREH, 0,82 Lei, ISIN ROPREHACNOR7) mit minus 7,3 Prozent und SIF Moldova (SIF2, 1,67 Lei, ISIN ROSIFBACNOR0) mit einem Verlust von 6,7 Prozent. Auch Rumäniens größter Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,42 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) verlor 6,46 Prozent in der vergangenen Woche. Gewinner der Woche waren der Elektromotorenhersteller Electroputere (EPT, 0,009 Lei, ISIN ROELPUACNOR3) und der Metallverarbeiter VES (VESY, 0,242 Lei, ISIN ROVESYACNOR8) mit plus 5,9 beziehungsweise 5,2 Prozent. Nur 23 Emittenten schlossen die letzte Handelswoche mit Gewinnen ab.

Größte Umsatzbringer der Woche waren erneut Banca Transilvania (TLV, 2,585 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit 14,7 Prozent am gesamten Wochenumsatz. Die Aktie ging um 0,4 Prozent zurück, dennoch ist die Bank zum zweitwertvollsten Emittenten an der Bukarester Börse herangewachsen. 
10,4 Prozent des Umsatzes gingen auf das Konto der Weinerzeuger Purcari Wineries (WINE, 23,5 Lei, ISIN CY0107600716), deren Aktien ebenfalls kräftig (plus 5,8 Prozent) zulegten.

Der Börsenmonat im Rückblick

Dennoch, so schlecht, wie die letzte Januarwoche zu Ende ging – wobei am allerletzten Handelstag wieder Optimismus an die Börse zurückgekehrt war – war der Monat bei Weitem nicht. Der Hauptmarkt legte zwar nur ein Prozent zu, der Hauptindex kletterte jedoch über die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten, erstmals seit der Finanzkrise 2008. Der ROTX bewegte sich nur wenige 0,7 Prozent nach oben, der Energiewerte-Index gab sogar 4,2 Prozent nach. 
Am besten aber erging es den SIF-Aktien und dem Finanzwerte-Index BET-FI, der allein im Januar 8,4 Prozent zulegte. Von den SIF-Investmentgesellschaften hoben sich vor allem SIF Muntenia (SIF4, 2,67 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6) und SIF Transilvania (SIF3, 0,93 Lei, ISIN ROSIFCACNOR8) hervor mit Zuwächsen auf Monatsrückblick von 10,2 beziehungsweise 13,2 Prozent.

Ausblicke

Bald dürfte die rumänische Börse um einen Emittenten ärmer sein. Der russische Milliardär Dimitri Pumpjanski hat über sein Unternehmen TMK Europe für 42,5 Millionen Lei noch 6 Prozent an TMK Artrom (ART, Lei, ISIN ROARTFACNOR1) übernommen und hält somit 98,8 Prozent am rumänischen Kugellagerhersteller. Somit steht einem Rückzug von der Börse nichts mehr im Weg.
Andererseits drängt ein Emittent vom sekundären AeRO-Segment an die Hauptbörse. Der IT-Integrator Bittnet Systems (BNET, 1,06 Lei, ISIN ROBNETACNOR1) will an den Hauptmarkt. Dafür hat das Unternehmen Lucian Anghel in den Aufsichtsrat gewählt, dieser hat Ende Januar seine Karriere als Präsident der rumänischen Börse abgeschlossen. Bittnet hat in der vergangenen Woche die Zustimmung der Aktionäre für diesen Wechsel eingeholt.

Devisen

Der Euro machte wieder fast eine Seitwärtsbewegung durch, es ging um 0,02 Prozent oder 0,0011 Lei aufwärts für den rumänischen Leu auf Wochensicht. Damit startet der Euro bei 4,7779 Lei in den Februar. Etwas mehr Bewegung verzeichnete das Devisenpaar US-Dollar-Leu. Die US-amerikanische Leitwährung blieb auf extrem hohem Niveau über 4,3 Lei. In der letzten Handelswoche im Januar legt sie fast 0,5 Prozent auf 4,3309 Lei zu – dem Stand vom Montag. Auf Monatssicht hat sich vor allem der US-Dollar zum Leu bewegt. Der Greenback legte 1,7 Prozent zu, während der Euro weiterhin auf hohem Niveau um 4,78 Lei steckengeblieben zu sein scheint.


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