Bukarests Wertpapierbörse sackte in der vergangenen Woche um 5,9 Prozent ein, vor allem wegen der Sorgen um Griechenland, Spanien und die Euro-Zone aber auch wegen dem Festhalten der neuen Regierung an der Erhöhung von Beamtenlöhnen vor dem Hintergrund wachsender Risiken im Bereich der EU-Wirtschaft. Der Handel konnte auch umsatzmäßig nicht überzeugen, im Durchschnitt wurden in der vergangenen Handelswoche umgerechnet 8,25 Millionen Euro pro Tag umgesetzt. Die Marktkapitalisierung ging leicht zurück, von umgerechnet 19,5 auf 19 Milliarden Euro.
Indizes und Aktien
Gleich drei Indizes verloren die Unterstützung bei ihren jeweiligen Hürden: Der allgemeine Index BET-C fiel unter die 3.000-Punkte-Marke, der Finanzwerte-Index BET-FI musste 4,9 Prozent Kursverlust verkraften und fiel sogar unter die 23.000-Punkte-Marke; schließlich fiel auch der ROTX-Index nach einem Wochenverlust von 5,2 Prozent unter die 10.000-Punkte-Marke.
Doch trotz schwacher Performance der Börse gab es auch gute Nachrichten, die hoffen lassen. So zum Beispiel konnten zwei der Investmentfonds - SIF Banat Crişana (SIF1, 1,052 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2) und SIF Muntenia (SIF4, 0,8 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6) besonders erfreuliche Nachrichten über ihr erstes Quartal 2012 berichten.
SIF1 verdoppelte fast seine Einkünfte in den ersten drei Monaten dieses Jahres, im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum, auf 8,5 Millionen Euro. SIF4 kassierte umgerechnet 6,8 Millionen Euro und somit 2,5 Mal mehr als im ersten Quartal 2011. Die Mehreinkünfte sind hauptsächlich auf den Verkauf der Beteiligungen der beiden SIF an der Erste-Tochter BCR, der in diesem Quartal abgeschlossen wurde.
Doch auch so lassen die Zahlen dieser SIF-Investmentgesellschaften hoffen. Durch stete Reduzierung der Ausgaben stehen die beiden SIF nun mit satten Quartalsgewinnen da. SIF1 konnte einen Quartalsgewinn von umgerechnet 4,4 Millionen Euro, SIF4 einen Gewinn von 4,3 Millionen Euro verbuchen. Dabei ist die Gewinnentwicklung bei SIF4 besonders interessant, schrieb der Fonds noch im ersten Quartal 2011 Verluste in Höhe von etwas mehr als einer Million Euro. SIF1 hatte nach den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres immerhin noch einen Gewinn in Höhe von 0,3 Millionen Euro ausweisen können.
Aktie der Woche
Gemischte Nachrichten kamen vom Börsenbetreiber BVB (BVB, 30,8 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0). Im ersten Quartal dieses Jahres verbuchte BVB nach rumänischen Buchhaltungsstandards einen Rückgang der Einnahmen von 16 Prozent auf 1,1 Millionen Euro, im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal. Allerdings konnte der Börsenbetreiber seinen Quartalsgewinn um 26 Prozent auf 0,62 Millionen Euro steigern.
Insgesamt aber wurde das Betriebsergebnis auf Jahressicht um 36 Prozent gedrückt im Vergleich mit dem Vorjahresquartal – vor allem wegen der außerordentlichen Einkünfte aus der Listung des Ausgleichsfonds Proprietatea im ersten Quartal 2011. Das Finanzergebnis trug mit 0,28 Millionen Euro zum Gesamtergebnis bei. Mittelfristig sollten sich diese Nachrichten positiv auf den BVB-Aktienkurs auswirken – auf Wochensicht jedoch schlossen die Aktien mit einem Kursverlust von 6,4 Prozent.
Rasdaq
Der Sekundärmarkt Rasdaq folgte dem Abwärtstrend der Hauptbörse, allerdings nicht im selben Maße wie dieser. Auf Wochensicht verlor der Hauptindex Rasdaq-C nur 1,2 Prozent, dafür aber verabschiedete er sich wohl für eine längere Zeit von 1.600-Punkte-Marke. Rasdaq-C schloss die vergangene Handelswoche bei einem Punktestand von 1.492,03. Der Kursrückgang wird auch auf den schwächeren Handel zurückzuführen sein: In der vergangenen Woche wurden am Sekundärmarkt im Durchschnitt knapp 0,06 Millionen Euro pro Tag umgesetzt.
Devisen
Trotz vermeintlicher Interventionen in der Vorwoche beruhigte sich die Lage am Devisenmarkt nicht. Der Druck auf den rumänischen Leu hielt unvermindert an, auf Wochensicht verlor die Landeswährung gegenüber dem Euro 0,5 Prozent (und damit nur unwesentlich weniger als in der Woche zuvor), die europäische Gemeinschaftswährung kletterte auf ein neue vorläufiges Hoch von 4,4265 Lei am vergangenen Montag. Wie auch in der Woche zuvor legte der US-Dollar kräftiger zu zum Leu, als der Euro. Hier betrug der Kursverlust des Leu 2 Prozent, am vergangenen Montag kostete ein US-Dollar 3,4209 Lei.
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