Börse schließt freundlich im Zeichen der Dividende

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Bukarests Wertpapierbörse befand sich in der letzten vollen Märzwoche im Zeichen der Dividende. Dabei sollte es aber anders kommen als gedacht. Emittenten, die höhere Dividenden zahlen als im vergangenen Jahr, verzeichneten Kursverluste – und umgekehrt. Anscheinend haben Anleger lieber Gewinne mitgenommen, als die Aktienkurse aufgrund höherer Dividende steigen zu lassen.

OMV Petrom (SNP, 0,3582 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) beispielsweise kündigte eine Dividende von 0,0112 Lei je Aktie brutto an. Das macht 634 Millionen Lei (143,5 Millionen Euro) aus und entspricht 30 Prozent des Vorjahresgewinns. Damit liegt der Konzern unter der Ausschüttung vom Vorjahr, als 35 Prozent des Gewinns ausgezahlt wurden. Das scheint die Anleger nicht abgeschreckt zu haben. Die Aktie erreichte einen Umsatz in Höhe von 12,2 Millionen Lei (2,7 Millionen Euro) und legte auf Wochensicht 1,76 Prozent zu.

Anders der Erdgasversorger Transgaz (TGN, 272,1 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8). Das Unternehmen will die Aktionäre mit 256,6 Millionen Lei (58 Millionen Euro) beglücken, was mehr als die Hälfte des Vorjahresgewinns ausmacht. Damit dürfte die Dividende 24 Prozent über dem Vorjahresstand liegen. Dennoch verloren TGN-Aktien in der vergangenen Woche 0,4 Prozent an Wert.

Ähnlich erging es auch dem Stromversorger Transelectrica (TEL, 28,25 Lei, ISIN ROTSELACNOR9), dessen Aktien in der vergangenen Woche 3,25 Prozent an Wert verloren. Und dies, obwohl das Unternehmen fast 60 Prozent des Gewinns des Vorjahres in Höhe von 370 Millionen Lei (83,7 Millionen Euro) – um 85 Prozent höher als im Vorjahr – an die Aktionäre weitergeben möchte. Anscheinend sehen Anleger hier Sondereffekte am Werk, die eine Wiederholung der guten Performance von 2014 nicht auch in diesem Jahr zulassen werden.

Ein Comeback erlebten die SIF-Aktien. Alle fünf Investmentgesellschaften verbuchten wieder Gewinne in der vergangenen Handelswoche. Dafür hatten sie in den Wochen zuvor genug Federn gelassen. Am besten schnitt SIF Oltenia ab (SIF5, 1,698 Lei, ISIN ROSIFEACNOR4) mit einem Wochengewinn von fünf Prozent. Das hatten die Aktien dem Versprechen zu verdanken, 73 Prozent des Gewinns von 2014 – immerhin 94 Millionen Lei (21,3 Millionen Euro) – als Dividende ausschütten zu wollen. Die übrigen SIF-Gesellschaften wollen zwischen 22 und 49 Prozent auszahlen. Die SIF-Aktien zogen nach, der Finanzwerte-Index legte über die Woche 2,4 Prozent zu.

Die Rangliste der Indizes an der Bukarester Börse aber führte der Energiewerte-Index BET-NG an. Dieser legte über die Woche 5,7 Prozent zu und kletterte somit wieder über die 700-Punkte-Marke. Mit einem Plus von einem Prozent schloss der ROTX-Index die Woche ab, der allgemeine Markt-Index BET lag bei 0,98 Prozent leicht darunter. Der Umsatz lag in der vergangenen Woche um 18,5 Prozent unter dem der Vorwoche. Der durchschnittliche Tagesumsatz lag bei umgerechnet acht Millionen Euro. Die Marktkapitalisierung machte eine leichte Auf-und-ab-Bewegung durch, über die Woche aber ging sie um einen Prozent zurück.

Rasdaq

Der Sekundärmarkt Rasdaq entwickelte sich freundlicher als in der Woche zuvor. Der durchschnittliche Tagesumsatz lag bei umgerechnet 100.000 Euro und somit 54 Prozent über dem Vorwochenstand. Überdurchschnittlich positiv entwickelte sich der Hauptindex Rasdaq-C, der die Handelswoche mit einem Plus von 38,84 Punkten oder 2,7 Prozent. Der Sekundärmarkt Rasdaq wird im Oktober dieses Jahres aufgelöst werden. Die Finanzaufsicht ASF hat insgesamt 800 gelistete Unternehmen darauf angeschrieben, 686 haben geantwortet: 305 von ihnen werden sich von der Sekundärbörse verabschieden, 323 werden eine alternative Plattform nutzen und neun haben sich für eine Listung an der Hauptbörse entschieden.

Devisen

Die letzte volle Märzwoche war die zweite, in der die rumänische Landeswährung sich gegen den Euro und den US-Dollar behaupten konnte. Die Aufwertung des Leu ging mit einem regen Anleihenhandel einher, bei dem 29,6 Millionen Lei (6,7 Millionen Euro) umgesetzt wurden. Die europäische Gemeinschaftswährung verlor zum Leu 0,14 Prozent, der US-Dollar ging sogar um 1,36 Prozent zurück. Am  Montag kostete somit ein Euro 4,4242 Lei und ein US-Dollar 4,0876 Lei.

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