Börse schließt freundlich, SIF fangen an zu profitieren

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Foto: sxc.hu

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Die Bukarester Wertpapierbörse schloss die zweite Handelswoche dieses Jahres durchaus freundlich. Allerdings stimmte auch die allgemeine Stimmung, sie war noch nicht durch die Herabstufung von neuen Euro-Ländern durch die Ratingagentur Standard & Poor’s getrübt. Zwar gab der allgemeine Index BET-C mit einem Wochenminus von 0,26 Prozent leicht nach, doch schlossen die übrigen Hauptindizes alle im grünen Bereich. Die Marktkapitalisierung erholte sich, von 69,3 auf 70,6 Milliarden Lei und auch der durchschnittliche Tagesumsatz von umgerechnet fast 5 Millionen Euro ließ erkennen, dass der Handel Fahrt aufgenommen hat.

Indizes und Aktien

Die Kursverluste der Aktien hielten sich in Grenzen und waren auch zahlenmäßig überschaubar. Mit einem Wochenminus von 6,8 Prozent führte das Hafenunternehmen Socep Contanta (SOCP, 0,307 Lei) die Liste der Verlustbringer an. Der Warenumschlag im Schwarzmeerhafen fällt in den Wintermonaten saisonal bedingt niedriger aus. Viel länger war da die Liste der Gewinn bringenden Aktien. So schlossen die wichtigen Bank-Aktien (Banca Carpatica ausgeschlossen) im Plus, allen voran die Erste Group Bank AG (EBS, 56,35 Lei). Die legte zwar nur 1,89 Prozent zu, aber schloss immerhin im grünen Bereich. Insgesamt entwickelten sich die ROTX-Aktien so, dass der in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse berechnete Index Unterstützung bei 8000 Punkten fand und bei 8043,87 Zählern schloss.
Auch so manche Energie-Aktie legte wieder zu. Mit Oil Terminal (OIL, 0,19 Lei) und Rompetrol Well Services (PTR, 0,287 Lei) standen sogar zwei Unternehmen aus der Erdölbranche hoch oben auf der Gewinnerliste in diesem Bereich (plus 5,55 Prozent bzw. 4,32 Prozent Kursgewinn). Der entsprechende Index BET-NG legte auf Wochensicht 0,44 Prozent zu. Petrom (SNP, 0,2933 Lei) verlor knapp einen Prozent und wurde so möglicherweise für die jüngste Strafe des Kartellamtes über mehr als 500 Millionen Lei wegen Absprachen im Markt abgestraft. Bleibt abzuwarten, ob diese Strafe die Aktie nachhaltig belasten wird.

Aktie der Woche

Die Investmentgesellschaften SIF glänzten in der zweiten Handelswoche des neuen Jahres. Allerdings war die Entwicklung nicht sehr einheitlich. Zwar schlossen alle SIF-Aktien im Plus, doch variierten die Wochenzuwächse zwischen 1,58 Prozent (SIF4, 0,578 Lei) und 14,95 Prozent (SIF2, 1,23 Lei). Letztere profitierte wahrscheinlich erstmals von außergewöhnlichen Erlösen durch den Verkauf der Beteiligung an der Erste-Tochter BCR. Händler sehen die Entwicklung durch die hohen Erwartungen an Dividenden seitens der SIF-Gesellschaften bedingt. Nicht zu unterschätzen sei allerdings auch die Auswirkung der Anhebung der Beteiligungsbegrenzung an SIF-Gesellschaften auf 5 Prozent. Die würde nun bei den Anlegern nun greifen, nachdem sie zeitlich Ende vergangenen Jahres beschlossen worden war und damit aber zu spät kam, um den Markt noch maßgeblich zu beeinflussen. Da wir uns erst am Anfang eines neuen Börsenjahres befinden, erwarten Analysten auch in nächster Zukunft ein erhöhtes Interesse für die Papiere der Investmentgesellschaften.

Rasdaq

Der Sekundärmarkt Rasdaq machte eine positive Entwicklung durch in der zweiten Handelswoche dieses Jahres. Der Hauptindex Rasdaq-C legte auf Wochensicht 0,3 Prozent zu, allerdings vor dem Hintergrund eines sehr niedrigen Umsatzes. Im Durchschnitt wurden an der Sekundärbörse in der vergangenen Woche nur wenig mehr als 30.000 Euro am Tag umgesetzt. Kein Sonderdeal, kein öffentliches Übernahmeangebot brachte den Handel durcheinander. Dafür entwickelte sich der Markt erfreulich geradlinig.

Devisen

Die rumänische Währung konnte sich etwas fassen gegenüber Euro und US-Dollar. Allerdings testete der Euro mit 4,3627 am vergangenen Donnerstag die vorläufigen Höchststände in diesem Jahr schon einmal an. Dass der Kurszuwachs gegenüber den beiden Devisen mit 0,2 Prozent gleich hoch ausfiel, ist der anhaltenden Dollar-Stärke zuzuschreiben. Bleibt abzuwarten, ob die Herabstufung von neun Euro-Ländern durch S&P sich auf die osteuropäischen Währungen niederschlägt, da Österreich – einer der wichtigsten Finanzierer der Region – sich unter den neuen herabgestuften Ländern befindet.

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