Etwas überraschend folgte die rumänische Börse nicht ganz den ausländischen Märkten und erholte sich in der vergangenen Woche um durchschnittliche 1,3 Prozent. Der Hauptindex BET und der BETPlus legten mit 1,54 beziehungsweise 1,59 Prozent etwas stärker zu. Der Hauptindex eroberte somit auch wieder einen Platz jenseits der 12.000-Punkte-Marke zurück. Auch der Finanzwerte-Index BET-FI kletterte über seine Schwelle von 51.000 Punkten, obwohl sein Zuwachs von 1,19 Prozent unterdurchschnittlich war. Dem Durchschnitt am nächsten stand der ROTX mit plus 1,31 Prozent – was ihm auch den Sprung über die 27.000-Punkte-Marke ermöglichte. Der Energiewerte-Index BET-NG bildete in der vorweihnachtlichen Handelswoche das Schlusslicht mit einem Wochengewinn von 0,9 Prozent auf 897,9 Punkten – womit der Index seine Schwelle nur knapp verfehlte. Die Kapitalisierung des rumänischen Aktienmarktes legte in der vergangenen Woche 1,1 Prozent zu auf 201,11 Milliarden Lei.
Aktienumsatz wieder auf normalem Niveau
Im Gegensatz zur Vorwoche fiel der Aktienumsatz in der vergangenen Handelswoche spärlich aus. In der Vorwoche hatte noch der Ausstieg des Fonds Proprietatea (FP, 2,085 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) aus dem Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,456 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) für einen Rekordumsatz von mehr als einer Milliarde Lei gesorgt. In der vergangenen Woche wurden nur noch 205,6 Millionen Lei mit Aktien umgesetzt. Dennoch mischte auch diesmal der Fonds Proprietatea ganz vorn mit: Mehr als ein Fünftel des Wochenumsatzes geht auf FP zurück. Die Fonds-Aktien brachten es auch ohne Sonderdeals auf 44,9 Millionen Lei Wochenumsatz. An zweiter Stelle stand der besagte Mineralölkonzern mit einem Volumen von 42,1 Millionen Lei, gefolgt von der Banca Transilvania (TLV, 20,75 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit 38,9 Millionen Lei Wochenumsatz. Während Letztere mit 0,97 Prozent nur leicht zulegte, stieg der Kurs der FP-Aktien kräftig nach dem Exit der vergangenen Woche: plus 4,77 Prozent. SNP-Aktien gingen auf Wochensicht um 0,65 Prozent zurück.
Pattsituation zwischen Gewinnern und Verlierern der Woche
Damit waren OMV Petrom einer von 34 Emittenten, deren Aktienkurse in der vergangenen Handelswoche zurückgingen. Den mit Abstand höchsten Wochenverlust registrierten die Wertpapiere des Armaturenherstellers Armătura S.A. (ARM, 0,0805 Lei, ISIN ROARMAACNOR7): minus 32,9 Prozent. Der Aktienkurs war zuvor durch sprunghafte Änderungen aufgefallen, seit Jahresbeginn hat die Aktie dennoch 15 Prozent zugelegt – ebenso viel trennt sie derzeit vom Allzeittief. Das Bauunternehmen Condmag (COMI, 0,006 Lei, ISIN ROCOMIACNOR3) folgt mit einem Verlust auf Wochensicht von 7,7 Prozent. Der Feinmechanik-Betrieb Mecanică Fină (MECE, 31,8 Lei, ISIN ROMECEACNOR3) lag auf Platz drei mit einem Wochenverlust von 6,47 Prozent. In der Woche zuvor hatte diese Aktie noch 14 Prozent zugelegt.
Zwischen Gewinnern und Verlierer der Woche herrschte in der vergangenen Woche eine Pattsituation, mit ebensovielen Gewinnern: 34. Die höchsten Kurszuwächse registrierten der Maschinenbauer Uztel (UZT, 1,7 Lei, ISIN ROUZTEACNOR5) und der Elektrogeräte-Hersteller Grupul Industrial Electrocontact (ECT, 0,032 Lei, ISIN ROELBOACNOR6). Die Aktienkurse der beiden Emittenten stiegen um jeweils mehr als 14 Prozent.
Anleihenmarkt belebt
Mehr Aufmerksamkeit als dem Aktienmarkt kam in der vergangenen Woche dem Anleihenmarkt zugute, nachdem die Zeichnungsfrist für die neuesten Emissionen an Staatsanleihen ausgelaufen ist und diese zum Handel zugelassen wurden. Der Umsatz am Anleihenmarkt stieg sprunghaft am Dienstag auf 1,66 Milliarden Lei an. Das rumänische Finanzministerium hat Anleihen in Lei mit Zinssätzen von 7,65 Prozent p. a. für die Wertpapiere mit einjähriger Laufzeit und 8 Prozent p. a. für eine dreijährige Laufzeit, sowie in Euro mit Zinssätzen von 2,7 Prozent p. a. (für ein Jahr) und 3,7 Prozent p. a. (für zwei Jahre) herausgebracht.
Devisen
Anders als der Aktienmarkt schlossen die Leitdevisen in der vergangenen Woche beide mit Kursverlusten. Der rumänische Leu setzte sich gegen Euro und US-Dollar durch. Der Euro verlor mit 0,0179 Lei sogar noch stärker als der US-Dollar, der nur um 0,0125 Lei zurückging. In Prozent ausgedrückt lag der Aufstieg des Leu gegenüber dem Euro bei 0,36 Prozent und gegenüber dem US-Dollar bei 0,27 Prozent. Zeitweilig fiel der Euro sogar unter die 4,9-Lei Marke. Am Dienstag dieser Woche startete der Euro bei einem Stand von 4,902 Lei, während der US-Dollar – der im Laufe der Vorwoche nicht unter die 4,6-Lei-Marke fiel – bei 4,618 Lei ins Rennen ging.
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