Börse schließt uneinheitlich, Finanz- und Industriewerte überzeugen

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Der Handel an der Bukarester Wertpapierbörse BVB startete nur zögerlich in der vergangen Woche. Der Umsatz lag am ersten Handelstag bei umgerechnet 5,47 Millionen Euro, kein besonders hoher Betrag für die Bukarester Börse. Auch dieser war zu einem Großteil vom Handel mit Aktien des Fonds Proprietatea (FP, 0,7985 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) getragen. Transelectrica-Aktien (TEL, 18,4 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) folgten dem Abwärtstrend der Vorwoche, nachdem das Referenzdatum für die Dividendenausschüttung vergangen war. Die Indizes ließen auf einen unentschlossenen Handel schließen. Der allgemeine Index BET-C und der Energiewerte-Index BET-NG schlossen den Tag mit Verlusten, die übrigen Indizes legten zu. Das sollte sich am darauf folgenden Tag ändern, nur noch der Finanzwerte-Index BET-FI konnte ein Wachstum vorweisen. Dafür stieg der Umsatz stärker an und sollte so die Richtung für die restliche Woche vorgeben. Der Tagesumsatz steigerte sich von den anfänglichen 5,5 Millionen auf 11,2 Millionen Euro am vergangenen Freitag. Der durchschnittliche Tagesumsatz kletterte somit auf umgerechnet 8,5 Millionen Euro.

Die Indizes schlossen die Woche uneinheitlich ab, so wie der Handel es am ersten Tag der vergangenen Woche vorgezeichnet hatte. Tatsächlich verzeichneten auf Wochensicht nur der allgemeine Index (BET-C) und der Energiewerte-Index (BET-NG) Verluste, die übrigen Indizes legten zu. Allen voran in der vergangenen Woche der Finanzwerte-Index BET-FI. Dieser wurde vor allem von den SIF-Investmentgesellschaften gestützt. Unter ihnen wies SIF Transilvania (SIF3, 0,61 Lei, ISIN ROSIFCACNOR8) mit sechs Prozent den höchsten Wochengewinn aus. Dabei sehen die fundamentalen Zahlen für SIF Transilvania gar nicht so gut aus. Zwar hat die Investmentgesellschaft ihre Kosten im ersten Quartal von knapp 30 Millionen Lei auf 5,3 Millionen Lei reduziert, doch dies mit dem Preis des Einfrierens der Transaktionen mit Beteiligungen. Dennoch liegen SIF3-Aktien derzeit recht hoch im Kurs bei den Anlegern.

Mit einer ähnlichen Wochenperformance konnten nur der Energieerzeuger Amonil (AMO, 0,0078 Lei, ISIN ROAMOIACNOR7) – ehemals als Düngemittelhersteller unterwegs – und die SocGen-Tochter BRD (BRD, 8,845 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) aufwarten. Die Erste Group Bank AG (EBS, 105 Lei, ISIN AT0000652011) konnte sich nach mehreren verlustreichen Wochen wieder erholen. Der Wochenzuwachs lag bei 4,6 Prozent. Mit den Aktien des Fonds Proprietatea, des Erdgaslieferanten Romgaz (SNG, 34,14 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) und der Bank BRD wurden in der vergangenen Woche die höchsten Umsätze erzielt. Für eine Überraschung sorgten die Aktien des Maschinenbauers Electroputere (EPT, 0,0308 Lei, ISIN ROELPUACNOR3). Sie legten auf Wochensicht 20 Prozent zu, vor allem wegen der Verdreifachung des Umsatzes im ersten Quartal dieses Jahres.

Rasdaq

Sprunghaft entwickelte sich der Umsatz am Sekundärmarkt Rasdaq in der vergangenen Woche. Auch dieser Markt startete eher lustlos in die neue Handelswoche, die Lust am Handeln setzte erst in der zweiten Wochenhälfte ein. Da erreichte der Umsatz auch für Rasdaq akzeptablen Wert über 100.000 Euro. Am Freitag sprang der Umsatz dann auf knapp 200.000 Euro, dank zweier Sonderdeals. Der größere davon (60 Prozent des Tagesumsatzes) ging auf das Konto der Donauldelta-Werft Şantierul Naval Sulina (RMSU, 0,38 Lei, ISIN RORMSUACNOR7), einem ungeschriebenen Blatt am Rasdaq-Markt. Die Transaktion am Freitag war die erste mit RMSU-Aktien. Der Hauptindex Rasdaq-C verlor in der vergangenen Woche 0,31 Prozent, konnte sich aber noch über der 1400-Punkte-Marke halten.

Devisen

Rumäniens Landeswährung setzte den Aufwertungstrend der Vorwochen unbeirrt fort. Manche mögen argumentieren, die guten Quartalszahlen (Wachstum von 3,8 Prozent zum Vorjahresquartal) würden diese Entwicklung stützen. Der Notenbankgouverneur ist mit dieser Erklärung nicht einverstanden. Es gebe keine fundamentalen Nachrichten, die eine Aufwertung des Leu rechtfertigen. Und trotzdem – der Leu legte zum Euro in der vergangenen Woche 0,25 Prozent zu. Am Montag kostete ein Euro 4,4164 Lei. Der US-Dollar hingegen legte zum Leu weiter zu. Der Zuwachs lag bei 0,4 Prozent auf 3,241 Lei für einen US-Dollar.

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