Börse schließt uneinheitlich, Finanzwerte und Erste Bank überzeugen

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse


Die Bukarester Wertpapierbörse BVB gab ein uneinheitliches Bild ab in der vergangenen Woche. Während Finanzwerte und der ROTX-Index Kurszuwächse verzeichneten, verloren Energiewerte und der Markt-Index BET-C. Die Marktkapitalisierung stieg zwar leicht an, doch die Umsätze bewegten sich auf niedrigem Niveau. Nur ein Sonderdeal konnte den Durchschnitt noch retten – ähnlich wie so oft im Falle des freien Marktes Rasdaq.

Indizes und Aktien

Ein Trend ließ sich am Ende der durch den neuen gesetzlichen Feiertag (30. November) verkürzten Handelswoche nicht erkennen. Der Finanzwerte-Index BET-FI legte auf Wochensicht beachtliche 1,86 Prozent zu und kletterte wieder über die 24.000-Punkte-Marke. Auch der in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse berechnete ROTX-Index konnte zulegen, er stieg um 1,3 Prozent auf 9667,85 Punkte. Dennoch überwiegten die Verluste, der allgemeine Index BET-C verlor 0,11 Prozent und schloss bei 2608,19 Punkten. Ebenso mit einem Minus schloss auch der Energiewerte-Index BET-NG, der auf Wochensicht ein Prozent verlor und sich somit erneut von der 600-Punkte-Marke entfernte.
Der durchschnittliche Tagesumsatz wäre schon fast rekordverdächtig niedrig ausgefallen, wäre da nicht eine Sondertransaktion mit 230 Millionen Aktien des Mineralölkonzerns Petrom (SNP, 0,3978 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) gewesen. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung EBWE hat in der vergangenen Woche 0,4 Prozent an SNP abgestoßen, Käufer waren unter anderem der Fonds Proprietatea (FP, 0,4677 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5). Allein diese Transaktion belief sich auf einen Wert von 18,8 Millionen Euro. Die EBWE verkaufte einen Teil ihrer 2,03-prozentigen Beteiligung an Petrom zu einem Stückpreis von 0,37 Lei, um 6 Prozent unter dem aktuellen Marktpreis. Auf Wochensicht ging die Aktie um 1,09 Prozent zurück. Vermittelt wurde die Transaktion von Raiffeisen Capital & Investment und Woods. Die Transaktion machte 85 Prozent des Tagesumsatzes vom vergangenen Mittwoch aus.

Aktie der Woche

Besonders gut schloss die Erste Group Bank AG ab. In Bukarest legten die EBS-Aktien (EBS, 99 Lei, ISIN AT0000652011) auf Wochensicht 4,3 Prozent zu und schlossen knapp unter der 100-Lei-Grenze. In Wien legten die Aktien allein am vergangenen Freitag 1,3 Prozent zu. Ein eindeutiges Fundament für den Kurssprung gibt es offenbar nicht, die Aktie hatte in der jüngsten Vergangenheit nach einer längeren Durststrecke stetig leicht zugelegt. Allerdings präsentiert sich die Erste Group Bank AG im direkten Vergleich mit der Raiffeisenbank, die ihre Quartalszahlen in der vergangenen Woche veröffentlicht hatte, besser. Vor allem im Bereich der faulen Kredite steht die Erste besser da. Insgesamt wiesen Finanzwerte europaweit starke Gewinne auf, als Antwort auf die deutlichen Kursrückgänge bis Mittwoch. In Rumänien werde die Tochter BCR ihre Umstrukturierung fortführen, hieß es. In den ersten neun Monaten dieses Jahres schrumpfte der Mitarbeiterstamm im Zuge der Sparmaßnahmen um 10 Prozent.

Rasdaq

Wie auch am Hauptmarkt war eine Sondertransaktion für einen Umsatzsprung verantwortlich, ansonsten dümpelte der freie Markt Rasdaq auf einem Umsatzniveau, das als Negativrekord des Jahres durchgehen könnte. Drei Tage lang wurden am Sekundärmarkt nicht einmal umgerechnet 20.000 Euro umgesetzt, am letzten Handelstag schließlich stieg der Umsatz durch den Deal mit den Aktien des Industriebetriebs El-Co Târgu Secuiesc (ELCT, 12,6 Lei, ISIN ROELCTACNOR3) auf umgerechnet 0,15 Millionen Euro. Knapp zwei Drittel des Umsatzes machte der Deal mit ELCT-Aktien aus. Diese stiegen auf Wochensicht um 25,6 Prozent, Da es sich aber um eine Einzel-transaktion handelte, musste der Hauptindex weitere Kursverluste hinnehmen. Auf Wochensicht verlor der Rasdaq-C 12,28 Punkte oder 0,85 Prozent.

Devisen

Der rumänische Leu konnte sich in der vergangenen Woche sowohl gegenüber dem Euro als auch gegenüber dem US-Dollar behaupten. Mit einem Wochenplus von 0,7 Prozent schloss die rumänische Währung nur knapp oberhalb der 4,5-Lei-Grenze im Verhältnis zum Euro, nach einem leichten Zickzack-Kursverlauf. Gegenüber dem US-Dollar konnte der Leu sogar fast 1,4 Prozent wieder gut machen, was den Greenback mit einem Stand von 3,4687 Lei am vergangenen Montag gut unter die 3,5-Lei-Grenze drückte.

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