Auch in der vergangenen Woche setzte sich der Abwärtstrend an der Bukarester Wertpapierbörse BVB fort. Besonders klar wurde dies nach dem letzten Handelstag, als die Marktkapitalisierung auf unter 100 Milliarden Lei sackte. Auf Wochensicht ging der kumulierte Wert aller gehandelten Aktien um 2,8 Prozent zurück, wobei – gemessen an der Spitze vom vergangenen Mittwoch – der Verlust mit über vier Prozent deutlicher ausfällt. Auch der durchschnittliche Tagesumsatz lag mit umgerechnet 4,12 Millionen Euro weit unter dem üblichen Wert. In der Woche zuvor waren im Durchschnitt pro Handelstag mehr als sieben Millionen Euro umgesetzt worden. Am Mittwoch, als die Marktkapitalisierung ihren Höhepunkt erreicht hatte, wurde mit umgerechnet 2,2 Millionen Euro so wenig wie selten umgesetzt. Erst der Rutsch der Kapitalisierung unter die 100-Milliarden-Lei-Marke brachte den Umsatz wieder etwas auf Trab. Am Freitag wurden dann umgerechnet 5,5 Millionen Euro umgesetzt.
Den höchsten Wochenverlust verzeichnete der ROTX-Index: 1,9 Prozent. Dennoch konnte er die 10.000-Punkte-Marke halten. Belastet wurde der Index von einer harten Kurskorrektur der in Wien gehandelten
EBS-Aktien (EBS, 100,1 Lei, ISIN AT0000652011). Diese verloren auf Wochensicht 5,6 Prozent in Bukarest und belasteten so, wegen der Vernetzung mit anderen Emittenten, auch andere Werte. Das waren vor allem SIF-Aktien, von den drei die Wochen ebenfalls mit Verluste abschlossen. Insgesamt schnitten die Banken in der vergangenen Woche schlecht ab. Die höher gewichteten Erste Group Bank AG und BRD (BRD, 7,61 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) schlossen die Woche mit Verlusten ab (BRD mit einem Minus von 4,1 Prozent), während die weniger stark gewichteten Banca Comerciala Româna (BCC, 0,0505 Lei, ISIN ROBACRACNOR6) und Banca Transilvania (TLV, 1,24 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit leichten Gewinnen (0,8 beziehungsweise 2,5 Prozent) aufwarteten.
Es gab jedoch nicht nur Verlierer an der BVB in der vergangenen Woche. Mit jeweils zweistelligen Zuwächsen taten sich vor allem Außenseiter wie das Bauunternehmen Transilvania Constructii SA (COTR, 35,9 Lei, ISIN ROCOTRACNOR9), der Verpackungshersteller MJ Maillis România SA (MJM, 0,044 Lei, ISIN ROMJMAACNOR9) und der Baustoffhersteller Cemacon SA Cluj-Napoca (CEON, 0,0437 Lei, ISIN ROCEONACNOR0) hervor.
Rasdaq
Der Sekundärmarkt Rasdaq wurde in der vergangenen Woche öfters durch Sonderdeals wachgerüttelt. An zwei der insgesamt fünf Handelstage bestimmten Deals mit den Aktien des Kunststoffherstellers Napochim SA Cluj-Napoca (NACH, 0,0928 Lei, ISIN RONACHACNOR2) den Umsatz am Sekundärmarkt. Sie wurden zum Nennpreis gehandelt, was eine Aufwertung um 7,8 Prozent zum aktuellen Marktpreis bedeutet. Nach diesen Transaktionen wurde ein Investmentfonds (FIJ BT Invest 1) mit einer Beteiligung von 9,98 Prozent an Napochim gemeldet. Am Freitag schließlich machten die Aktien des Geologie-Unternehmens Prospectiuni SA Bukarest (PRSN, 0,1665 Lei, ISIN ROPRSNACNOR5) das Rennen. Der Hauptindex Rasdaq-C legte auf Wochensicht satte 1,2 Prozent zu aufgrund des etwas regeren Aktienhandels als sonst.
Devisen
Mit einem Wochenplus von 1,4 Prozent schaffte es der Euro, den Verlust der Vorwoche im Verhältnis zum Leu (2 Prozent) fast aufzuholen. Dabei sah es Anfang der Handelswoche nicht danach aus, dass der Euro ein so heftiges Comeback erleben würde. Die Spitze wurde übrigens am Donnerstag erreicht, als ein Euro 4,534 Lei kostete. Am vergangenen Freitag konnte sich der Leu noch leicht erholen (plus 0,29 Prozent). Der US-Dollar machte ebenfalls fast den gesamten Verlust aus der Vorwoche wieder wett. Auf Wochensicht kletterte die amerikanische Währung um 2,11 Prozent erneut auf über 3,4 Lei. Dabei gab es am Donnerstag einen Kurssprung von 2,3 Prozent, die der Leu am Tag danach nur um 0,57 Prozent wieder einholen konnte. Am vergangenen Dienstag, dem ersten Handelstag der neuen Woche, kostete ein Euro 4,5209 Lei, ein US-Dollar 3,4179 Lei.
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