Die Bukarester Wertpapierbörse startete in der ersten Handelswoche des neuen Jahres durch. Nicht der Umsatz war es, der diese Beobachtung zuließ, im Durchschnitt wurden täglich nur umgerechnet 3,4 Millionen Euro umgesetzt. Die Marktkapitalisierung stieg auf über 24 Milliarden Euro und blieb die ganze Handelswoche über diesem Wert. Auch der Handel mit Anleihen nahm wieder Fahrt auf, an drei Tagen der Handelswoche wurden die Wertpapiere gehandelt. Gleich am ersten Tag des neuen Jahres wurden umgerechnet 5,14 Millionen Euro mit Anleihen umgesetzt.
Indizes und Aktien
Der rumänische Aktienmarkt legte in der ersten Januarwoche 5,2 Prozent zu, der entsprechende Index (BET-C) kletterte weiter über die psychologisch wichtige Marke von 3000 Punkten und schloss am vergangenen Freitag bei 3272,99 Punkten. Einen besonders guten Start legte der Index der umsatzstärksten Aktien (BET-C) hin. Von den zehn Aktien, deren Kurse in die Berechnung des BET-C-Index‘ einfließen, leisteten die Bau-Aktien Dafora (DAFR, 0,1366 Lei, ISIN RODAFRACNOR5) den größten Beitrag mit einem Wochenplus von 10,33 Prozent. Der ROTX-Index schaffte ein Kursplus von 4,65 Prozent und stieg somit gleich zum Jahresanfang über die Grenze von 10.000 Punkten. Der Endstand am vergangenen Freitag war 11.270,52 Punkte.
Getragen wurde diese Entwicklung vor allem von den bereits genannten Bau-Aktien sowie von den Energie-Aktien des Stromnetzbetreibers Transelectrica (TEL, 21,78 Lei). Diese schafften ein Wochenplus von 11,69 Prozent. Der Grund für das gute Abschneiden der Energie-Aktien lag in der Festlegung der neuen Übertragungspreise durch die Regulierungsbehörde ANRE. Ein Preisanstieg um 10,4 Prozent wird Transelectrica einen besseren Cashflow in diesem Jahr bescheren. Die Entwicklung verhalf auch dem Energiewerte-Index BET-NG zu einem Kursgewinn auf Wochensicht von 3,88 Prozent. Auch BET-NG kletterte über die bisherige Marke von 700 Punkten und schloss bei 801,94 Punkten.
Der Finanzwerte-Index BET-FI schwächelte etwas, aufgrund der zaghafteren Entwicklung der SIF-Aktien. Zwar schloss keiner der Investmentfonds im Minus, zwei von ihnen – SIF Banat Crisana (SIF1, Lei) und SIF Transilvania (SIF3, Lei) – schafften nur Zuwächse unter einem Prozent. Immerhin kletterte der Index ebenfalls über 21.000 Punkte und schloss bei 22.542,98 Punkten.
Ausblick und Rasdaq
Der Optimismus, der die Börse gleich zu Beginn des Jahres erfasste, dürfte noch eine Weile andauern. Am 25. Januar soll der Ausgleichsfonds Proprietatea an die Börse gebracht werden. Der mit mehr als drei Milliarden Euro kapitalisierte Investmentfonds zieht jetzt schon Anleger an und wird das Interesse für den Bu-karester Aktienmarkt weiter befeuern.
Zum Jahresanfang kamen wieder ältere Pläne auf, die eine Auflösung des nicht regulierten Aktienmarktes vorsehen und den Transfer einiger Aktien auf den regulierten BVB-Markt. Der Sekundärmarkt litt deswegen unter allgemeinem Mangel an Interesse. Das ließ sich am erschreckend niedrigen Tagesumsatz von durchschnittlich gerade mal 62.310 Euro ablesen. Immerhin schaffte es der Hauptindex Rasdaq-C wieder über die 1700-Punkte-Marke zu klettern. Er schloss am vergangenen Freitag bei 1730,8 Punkten.
Emittent der Woche
Mit einem Kursgewinn von 11,69 Prozent auf Wochensicht waren die Aktien des Stromnetzbetreibers Transelectrica der Star der Woche an der Bukarester Wertpapierbörse.
Nur die Papiere des Pharma-Vertriebsunternehmens Farmaceutica Remedia (RMAH, 0,235 Lei) konnten einen höheren Kursgewinn erzielen, von 16,74 Prozent, allerdings sind diese auch höchst spekulativ.
Bei Transelectrica jedoch waren es fundamentale Nachrichten, die den Kursgewinn begründeten. Die Regulierungsbehörde ANRE hat einen Preisanstieg von 10,4 Prozent, von 17 auf 18,77 Lei/Megawattstunden für den von Transelectrica durchgeschleusten Strom bewilligt.
Das wird den Cashflow des Monopolisten verbessern, zumal in den vergangenen zwei Jahren die bewilligten Preiserhöhungen bei 5,4 Prozent lagen. Bei einem nur moderaten Verbrauchsanstieg von zwei Prozent zum Vorjahr dürfte somit Transelectrica sein Ziel erreichen, mehr als 1 Milliarde Lei Betriebserlöse zu verbuchen. Im Jahr zuvor ist der Verbrauch um geschätzte 4,7 Prozent gestiegen.
Devisen
Die rumänische Währung konnte in der ersten Handelswoche im neuen Jahr wieder etwas an Boden gewinnen im Vergleich zum Euro. Gegenüber der amerikanischen Währung konnte sich der Leu nicht behaupten, der US-Dollar legte auf Wochensicht 2,29 Prozent zu. Am vergangenen Montag kostete ein Dollar denn auch 3,2779 Lei. Bedingt wurde diese Entwicklung vor allem von der anhaltenden Schwäche des Euro. Gegenüber dem Euro legte der Leu 0,62 Prozent zu, ein Euro kostete am vergangenen Montag 4,2580 Lei.
Die hier dargestellten Angaben und Mitteilungen sind ausschließlich zur Information bestimmt. Sie stellen keine Rechts- oder Anlageberatung dar. Keine der hier enthaltenen Informationen begründet in keinem Land und gegenüber keiner Person eine Aufforderung, ein Angebot oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten. Der Autor haftet nicht für Schäden aufgrund von Handlungen, die ausgehend von der Benutzung der hier dargestellten Mitteilungen entstehen können. Alle Werte entstammen der letzten vor Redaktionsschluss abgeschlossenen Handelssitzung.