Börse startet schwach nach Osterferien

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Foto: sxc.hu

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Bukarests Aktienmarkt startete schwach in den nachosterlichen Handel. Zwar stieg der durchschnittliche Tagesumsatz im Vergleich zur Vorwoche um gut 25 Prozent auf über 5,3 Millionen Euro an und auch die Marktkapitalisierung zog leicht an, auf umgerechnet über 19,35 Milliarden Euro. Doch die Indizes schlossen erneut alle im roten Bereich.

Indizes und Aktien

Allen voran der Hauptindex BET-C, der den gesamten Markt beschreibt. Dieser sank um 1,01 Prozent und fiel somit erneut unter die 3000-Punkte-Marke. Der Finanzwerte-Index BET-FI wurde nicht von der Rückkehr der SIF1-Aktien (SIF1, 1,038 Lei) auf das Parkett unterstützt. Der Index verlor 0,16 Prozent, die Aktien erst einmal 2 Prozent – und dies, obwohl oder gerade weil am vergangenen Freitag SIF1-Aktien im Wert von 4 Millionen Euro den Besitzer wechselten. Insgesamt wurden im April dieses Jahres 3,11 Prozent an SIF Banat-Crisana zum Festpreis von 1,07 Lei gehandelt.

Einen weiteren Rückschlag musste auch der Energiewerte-Index BET-NG hinnehmen. Er verlor 1,1 Prozent und entfernte sich so immer weiter von der 700-Punkte-Hürde. Verantwortlich hierfür waren wohl die Aktien des Bauunternehmens Condmag Brasov (COMI, 0,1455 Lei), die auf Wochensicht 7 Prozent verloren. Anscheinend glauben Anleger nicht an ein Comeback, so wie es der Hauptaktionär eine Woche zuvor in den Medien dargestellt hatte. Er erwarte in diesem Jahr ein Gewinnplus von 700 Prozent auf 1,3 Millionen Euro.

Ausblick

Die Bukarester Wertpapierbörse plant, zu einem nicht näher genannten Zeitpunkt in nächster Zukunft, einen neuen Index auf die Beine zu stellen. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Referenzindex. Damit will der Börsenbetreiber vor allem Fondsverwalter entgegenkommen, die sich darüber beklagt haben, dass die bestehenden BVB-Indizes schwer in Indexfonds abzubilden seien. Der neue Referenzindex BET-BK werde die 25 am meisten gehandelten Aktien umfassen. Bislang haben sich nur zwei Fondsverwalter mit Indexfonds auf den Markt gewagt.

Aktie der Woche

Eine gute Performance legten die Aktien der Erste Group Bank AG hin (EBS, 71 Lei). Analysten der JP Morgan hatten die Anlageempfehlung für die Aktien von „Neutral“ auf „Overweight“ angehoben. Das bedeutet, dass den Wertpapieren gute Wertsteigerungschancen eingeräumt werden. Das Kursziel wurde von 23,0 auf 25,0 Euro nach oben korrigiert. Die Anhebung des Kursziels wird unter anderem mit einer Überarbeitung der Ergebnisse begründet. Demzufolge erwartet JP Morgan, dass die Erste sowohl die EBA-Kapitalhürde als auch die Basel-III-Vorgaben ohne Finanzhilfe erfüllen könne. Zuvor war man noch von einer Kapitallücke von 2 Milliarden Euro ausgegangen. In Bukarest lag der Kurszuwachs auf Wochensicht bei 4,87 Prozent, somit konnte die Aktie Unterstützung finden jenseits der 70 Lei. JP-Morgan-Analysten korrigierten auch die Gewinnerwartungen für das laufende Jahr, von 1,87 auf 1,37 Euro je Aktie. Als Bewertungsrisiken identifiziert die Investmentbank ein mögliches niedrigeres Wachstum in den MOE-Ländern sowie die Währungsabwertung in Ungarn und Rumänien.

Rasdaq

Der Sekundärmarkt Rasdaq startete heftiger in die neue Handelswoche als der Hauptmarkt. Dafür war vor allem der Bekleidungshersteller Braiconf Braila (BRCR, 0,45 Lei) verantwortlich. An den ersten zwei Handelstagen sorgten die Aktien für den Großteil des Tagesumsatzes. An Braiconf ist vor allem der Investmentfonds Julius Baer beteiligt. Gegen Ende der Handelswoche beruhigte sich der Handel auch wieder, sodass der Hauptindex noch zulegen konnte. Auf Wochensicht stieg er um 1,2 Prozent.

Devisen

Sorgen um Währungsabwertungen in der Region belasteten anscheinend auch den rumänischen Leu wieder im Verhältnis zum Euro. Auf Wochensicht musste die rumänische Währung erneut leicht nachgeben (0,02 Prozent), sodass am vergangenen Montag ein Euro 4,3745 Lei kostete. Gegenüber dem US-Dollar konnte sich der Leu wie auch in der Woche zuvor weiter leicht behaupten, nachdem der US-Dollar am vergangenen Donnerstag wieder kurzzeitig auf über 3,34 Lei geklettert war. Am vergangenen Montag lag der Dollar bei 3,3217 Lei, um 0,64 Prozent unter dem Vorwochenwert.


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