Börse startet uneinheitlich ins Neue Jahr vor Verwaltungsratswahlen

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die erste Handelswoche des neuen Jahres dauerte nur drei Tage, da die Banken den Betrieb erst am vierten Januar wieder aufnahmen und somit der Zahlungsverkehr auch für Börsentransaktionen erst einmal stillstand. In der kurzen Zeit wurden im Durchschnitt nur umgerechnet 2,08 Millionen Euro umgesetzt, mit einer Spitze am vergangenen Donnerstag, als der Umsatz über zehn Millionen Lei (2,44 Millionen Euro) kletterte. Die Marktkapitalisierung fiel von 71,3 auf 70,2 Milliarden Lei. Mehr als für Aktien scheinen sich Anleger für Anleihen interessiert zu haben. An den drei Handelstagen wurden insgesamt 5,21 Millionen Euro mit Staatsanleihen umgesetzt.

Indizes und Aktien

Alles in allem jedoch bot die Börse ein uneinheitliches Bild. Während der Hauptindex BET-C um ein Prozent zugelegt hat, schlossen der Finanzwerte-Index und der in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse berechnete ROTX-Index mit leichten Verlusten (-0,26 bzw. -0,45 Prozent). Auch innerhalb des Finanzwerte-Index bot sich Anlegern ein uneinheitliches Bild. SIF Oltenia (SIF5, 1,07 Lei) legte als einziger Finanz-Titel zu (+0,46 Prozent), alle anderen SIF-Aktien und FP schlossen im Minus – zum Teil sogar kräftig, wie im Fall von SIF Muntenia (SIF4, 0,5585 Lei), die 3,7 Prozent an Wert verloren. Dabei hat der Staatschef das Gesetz zur Anhebung der Beteiligungsgrenze an den SIF bereits am vergangenen Donnerstag unterzeichnet, anscheinend aber konnten die SIF-Aktien davon noch nicht profitieren.

Nicht anders sah es bei den Aktien des ROTX-Index aus. Dort rangierten die Entwicklungen von minus acht Prozent (Banken – EBS, 55,1 Lei) bis zu plus neun Prozent (Bauunternehmen – COMI, 0,1775 Lei). Auch hier war kein klarer Trend zu erkennen, denn bei den Banken überwiegten zwar die Verluste (EBS, BCC), aber Banca Transilvania (TLV, 0,9 Lei) machte mit einem Wochenzuwachs von 1,6 Prozent eine Ausnahme. Bei den Energie-Aktien lagen mit Petrom (SNP, 0,297 Lei) und Transgaz (TGN, 230 Lei) zwar zwei Emittenten im grünen Bereich, doch Transelectrica (TEL, 17,5 Lei) machte mit einem Minus von 0,3 Prozent einen Strich durch die Rechnung. Und da wir bei Energiewerten sind: Der entsprechende Index BET-NG fand trotz der uneinheitlichen Entwicklung der Aktien Halt bei 600 Punkten und schloss mit einem Wochenplus von 1,7 Prozent bei 622,77 Punkten.

Ausblick

Für den Börsenbetreiber wird dies eine geschäftige Woche werden, es stehen Wahlen für den neuen Aufsichtsrat an. Als aussichtsreichster Kandidat für den Chefposten galt vor Redaktionsschluss der Chef-Volkswirt der Erste-Tochter BCR, Lucian Anghel. Als Bankangestellter hatte er die Unterstützung der starken Bank-Fraktion unter den BVB-Aktionären sicher. Die Aktie des Betreibers BVB (BVB, 28,02 Lei) legte in der kurzen Handelswoche nur 0,1038 Prozent zu. Auf Jahressicht jedoch verlor die Aktie knapp 30 Prozent, vor allem durch den überraschenden Führungswechsel.

Rasdaq

Der Sekundärmarkt Rasdaq überraschte am vergangenen Freitag mit einem Umsatzsprung auf umgerechnet knapp 0,6 Millionen Euro, nachdem am Vortag der vorläufige Negativrekord mit einem Umsatz von nicht einmal 20.000 Euro erreicht worden war. Getragen wurde diese Entwicklung von den Aktien des Molkereibetriebs Lactate Natura SA aus Târgoviste (INBO, 5,5 Lei). Der Handel mit 12,55 Prozent des Betriebs sicherte fast 97 Prozent des Tagesumsatzes. Das allerdings ließ den Hauptindex Rasdaq-C um 0,9 Prozent nach oben schießen, was in etwa dem Wochenzuwachs von 0,85 Prozent auf 1.593,52 Punkten entsprach.

Devisen

Der Druck auf den Leu scheint zu Beginn des Jahres wieder stärker geworden zu sein. Einige Analysten stellen eine Verbindung zum schwächelnden ungarischen Forint her, die sich auf die Region auswirken würde. Auf (verkürzte) Wochensicht legte der Euro 0,54 Prozent zum Leu zu und schloss bei 4,3434 Lei. Allerdings wurde das derzeitige Erstarken des US-Dollar auch im Verhältnis zum Leu sichtbar. Der Greenback legte 1,7 Prozent zu und schloss bei 3,3958 Lei knapp unterhalb der 3,4-Lei-Grenze.

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