Börse stoppt Abwärtstrend vorerst – Ein neuer Präsident soll's richten

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Sommerpause scheint sich an der Bukarester Wertpapierbörse BVB (rum. Bursa de Valori Bucureşti) breit zu machen. Die erste Juli-Woche verlief nämlich in einem sehr gemächlichen Rhythmus. Der durchschnittliche Tagesumsatz fiel von ehemals umgerechnet 3,2 Millionen Euro – einem auch nicht gerade berauschenden Wert – auf 2,9 Millionen Euro. Pro Handelstag wurden Aktien für nicht mehr als vier Millionen Euro gehandelt – ein sehr niedriger Wert. Auch am Anleihenmarkt tat sich nicht mehr sehr viel. Hier waren in der Vorwoche Anleihen für 123,5 Millionen Euro gehandelt worden, diesmal lag der Gesamtumsatz nur noch bei 0,3 Millionen Euro.

Dennoch schaffte es die Börse, den seit mehreren Wochen anhaltenden Abwärtstrend erst einmal zu stoppen, wenn auch nicht für alle Bereiche. Der Markt selber, ausgedrückt durch den BET-Index, legte zu – zum ersten Mal seit fünf Wochen. Der Zuwachs fiel zwar mit 0,29 Prozent mehr als bescheiden aus, lag jedoch im grünen Bereich. Auch der Index aller am BVB gehandelten Aktien, BET-C, konnte nach der vergangenen Woche ein kleines Plus aufweisen: 0,21 Prozent. Damit war jedoch auch Schluss bei den Zuwächsen, die übrigen Indizes schlossen nämlich im Minus, beziehungsweise bewegten sich kaum, wie der Finanzwerte-Index BET-FI. Dieser verlor auf Wochensicht 0,005 Prozent, schloss also im Vergleich zur Vorwoche fast unverändert. Etwas stärker wurde der ROTX-Index belastet, der ein Minus von 0,91 Prozent aufwies. Mit einem Wochenverlust von 0,07 Prozent schließlich rundet der  Energiewerte-Index BET-NG unseren Überblick ab.

Zweifelsohne war die Verpflichtung des ehemaligen Präsidenten der polnischen Börse für den Posten des BVB-Chefs die Nachricht der Woche. An Ludwik Sobolewski hängen nun hohe Erwartungen, die Bukarester Börse endlich zu einer regional wichtigen Börse zu machen. Die Nachricht selber wirkte sich positiv auf die BVB-Aktien (BVB, 19 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0) aus. Sie legten sofort 4,4 Prozent zu, auf Wochensicht beläuft sich der Gewinn auf 3,58 Prozent. Allerdings ist hier noch sehr viel Luft nach oben. Seit Jahresbeginn haben BVB-Aktien zehn Prozent an Wert verloren, gegenüber dem Allzeithoch vom Januar 2011 sind die Aktien derzeit sogar um 57 Prozent billiger. Bleibt abzuwarten, wie lange der neue CEO es an der Spitze der BVB aushält und inwiefern sich der Optimismus noch auf den schwächelnden Kurs der BVB-Aktien auswirkt. Ein großer Stolperstein wird die Entscheidung sein, den Fonds Proprietatea (FP, 0,6215 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) an der Warschauer Börse zu listen. Dies ist von den Fondsmanagern gewünscht, die ebenfalls von einem Polen vertreten sind, nicht jedoch vom Börsen-Aufsichtsrat. Dieser fürchtet nämlich dadurch eine Minderung der Bedeutung der Bukarester Wertpapierbörse.

Rasdaq

Auch am Sekundärmarkt Rasdaq scheint sich die Sommerruhe breit zu machen. Die in der vergangenen Woche registrierten Umsätze lagen mitsamt Sonderdeals im niedrigen sechsstelligen Bereich. Im Durchschnitt wurden in der vergangenen Woche umgerechnet etwas mehr als 64.000 Euro umgesetzt. Der Hauptindex Rasdaq-C profitierte von der allgemeinen Lustlosigkeit und legte auf Wochensicht 0,19 Prozent zu. Damit entfernte er sich geringfügig von der 1400-Punkte-Marke. Dennoch ist die Gefahr nicht gebannt, diese Marke in absehbarer Zeit zu unterschreiten.

Devisen

Ziemlich ruhig ging es auch am Devisenmarkt zu. Der rumänische Leu konnte sich gegen den Euro ein wenig behaupten, musste aber gegenüber dem US-Dollar Federn lassen. Im Vergleich zu den vergangenen zwei Wochen fielen die Kursschwankungen nicht mehr so stark aus. Auf Wochensicht legte der Leu gegenüber dem Euro 0,41 Prozent zu und schloss die Woche bei einem Wechselkurs von 4,4403 Lei für einen Euro. Gegenüber dem US-Dollar verlor der Leu mit 0,92 Prozent ungewöhnlich viel an Wert. Am Montag kostete ein amerikanischer Dollar daher 3,4473 Lei.


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