Börse verliert im Oktober 5,4 Prozent, Bankaktien stehen weiter unter Druck

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Bild: WikimediaCommons

Bukarests Aktienmarkt schloss die letzte Handelswoche im Oktober mit einer härteren Korrektur von durchschnittlich 2,85 Prozent, wobei der Hauptindex BET den Durchschnitt mit seinem Wochenverlust von 3,2 Prozent deutlich übertraf. Der BETPlus zog gleich, und der ROTX übertraf diese negative Performance sogar mit einem Wochenrückgang von 3,3 Prozent. Hier scheint auch die 17.000-Punkte-Marke nicht mehr sicher zu sein. Leicht unter dem Durchschnitt lag der Energiewerte-Index BET-NG mit einem Minus von 2,7 Prozent und einer weiteren Entfernung von der 650-Punkte-Schwelle. Knapp vor seiner aktuell untersten Schwelle bei 39.000 Punkten stoppte der Finanzwerte-Index BET-FI vor dem Monatsende und verbesserte den Durchschnitt mit einem Wochenminus von 1,8 Prozent.

Der Umsatz in der vergangenen Woche

Die schwache Entwicklung aber kurbelte die Umsätze mit Aktien an. Im Vergleich zur Vorwoche stieg der Gesamtumsatz um knapp zwei Drittel auf insgesamt 244 Millionen Lei (50 Millionen Euro). Das entspricht einem Tagesumsatz von 48,8 Millionen Lei oder 10 Millionen Euro. Wie gewohnt sicherten die Aktien der Banca Transilvania (TLV, 1,89 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) den Löwenanteil (19,6 Prozent), wohl auch weil sie mit einem Rückgang von 6,2 Prozent nun besonders preiswert geworden sind. Mit einem Gesamtumsatz von 37,1 Millionen Lei (13,6 Prozent) lag der Fonds Proprietatea (FP, 1,285 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) an zweiter Stelle, gefolgt von SIF Moldova (SIF2, 1,2 Lei, ISIN ROSIFBACNOR0), dessen Aktien in der vergangenen Woche 2,8 Prozent an Wert verloren haben.

Die Marktkapitalisierung ging in der vergangenen Woche um zwei Prozent bzw. 2,6 Milliarden Lei zurück. Der Wert aller gehandelten Aktien lag am vergangenen Freitag bei 127 Milliarden Lei (26 Milliarden Euro). 

Der Oktober im Rückblick

Auf Monatssicht ist der Rückgang noch dramatischer: Zu Beginn des gerade vergangenen Monats lag die Kapitalisierung bei 133,7 Milliarden Lei (27,45 Milliarden Euro), sodass der Verlust bei 6,7 Milliarden Lei liegt. Der Hauptindex ist im Oktober von 9000,43 auf 8510,37 Punkte gefallen, das ist ein Rückgang von 5,44 Prozent. Auch der ROTX ist im Laufe des vergangenen Monats um 5,4 Prozent zurückgegangen. Der Energiewerte-Index schnitt mit minus 3,6 Prozent dabei noch gut ab. Der Finanzwerte-Index BET-FI hingegen verlor auf Monatssicht 3136,99 Punkte und somit 7,4 Prozent. 

Bankaktien stehen (wieder) unter Druck

Unter den Aktien war es die bereits erwähnte Banca Transilvania, die die meisten Federn lassen musste. Der Wert der TLV-Aktien fiel im vergangenen Monat um 16,55 Prozent auf den Stand von Anfang August (1,89 Lei) und ist nur noch 12 Prozent vom 52-Wochen-Tief entfernt. Insgesamt stehen Bankaktien derzeit tief im Minus. Banca Română de Dezvoltare (BRD, 11,38 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) haben auf Monatssicht 11,4 Prozent an Wert verloren, auf Wochensicht sind es ebenfalls traurige 7,6 Prozent. Womöglich haben Anleger den in dieser Woche erwarteten Quartalsbericht bereits eingepreist. Die Patria Bank (PBK, 0,08 Lei, ISIN ROBACRACNOR6) liegt 7,4 Prozent hinter dem Wert vom Monatsbeginn. Nur die Erste Group Bank (EBS, 85,28 Lei, ISIN AT0000652011) hat mit einem Monatsverlust von 2,8 Prozent eine schon fast wertstabile Entwicklung gehabt. In der vergangenen Woche hat die Aktie noch einmal 2,5 Prozent verloren. Auch die Wiener Bank wird in dieser Woche ihren Quartalsbericht veröffentlichen.

Gleichwohl gab es auch Gewinner in der vergangenen Woche. Mit Transelectrica (TEL, 24 Lei, ISIN ROTSELACNOR9 – plus 2,6 Prozent), Transgaz (TGN, 285 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8 – plus 2,15 Prozent) und Societatea Energetică Electrica (EL, 11,1 Lei, ISIN ROELECACNOR5 – plus 0,9 Prozent) standen sogar drei Energie-Unternehmen an der Spitze der Charts.

Devisen

Am Devisenmarkt herrschte weiter Ruhe im europäischen Teil. Der Euro bewegte sich zum rumänischen Leu kaum vom Fleck, die 0,0001 Lei, die ein Euro gestern zu Beginn des Handelstages weniger kostete, als noch vor einer Woche, fallen nicht wirklich ins Gewicht. Da ist die Verteuerung um 0,5 Prozent auf Monatssicht schon eher erwähnenswert. Der US-Dollar hingegen legte auf Wochensicht 1,5 Prozent zu und damit mehr, als die Monatsvariation von 0,65 Prozent. Am gestrigen Montag kostete ein Euro 4,8743 Lei, während ein US-Dollar bei 4,1768 Lei in die Woche startete.


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