Die Börse in Bukarest folgte dem rückläufigen Trend der Vorwoche, obwohl eine Lösung für die Zypern-Krise gefunden wurde und vor allem die europäischen Märkte dies auch honorierten. Allerdings scheint bei den Anlegern Vorsicht vorzuherrschen. Medienberichten zufolge, die sich auf Aussagen von Analysten berufen, hätten sich ausländische Anleger aus dem rumänischen Aktienmarkt vorerst zurückgezogen. Das dürfte auch angesichts der katholischen Osterfeiertage der Fall sein. Tatsächlich aber ging die Marktkapitalisierung innerhalb einer Woche um 2,74 Prozent zurück. Das lässt auf stark rückläufige Aktienkurse schließen. Die Zahl der im Minus schließenden Aktien lag tatsächlich dreimal höher als jene der Wochengewinne. Die Umsatzentwicklung war im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls stark rückgängig. Der durchschnittliche Tagesumsatz lag mit umgerechnet 6,4 Millionen Euro um mehr als 27 Prozent unter dem Vorwochendurchschnitt. Allerdings wurden mit Staatsanleihen umgerechnet 23,2 Millionen Euro umgesetzt. Den höchsten Umsatz erzielten die Schuldbriefe am vergangenen Donnerstag und am Freitag darauf. An diesem Tag wurden mit Aktien nur umgerechnet 1,7 Millionen Euro umgesetzt – einer der niedrigsten Werte in diesem Jahr.
Der gesamte Markt ging in der vergangenen Woche um 0,06 Prozent zurück, was einer starken Verlangsamung des rückläufigen Trends der Vorwoche entspricht, als der Hauptindex BET-C noch 1,6 Prozent an Wert verlor. So näherte sich der Index seiner psychologischen Marke von 3000 Punkten. Am stärksten von der Wartestellung der Anleger scheint der Finanzsektor betroffen zu sein. Der Finanzwerte-Index BET-FI verlor in der vergangenen Woche mit 1,3 Prozent am meisten, im Vergleich zu den übrigen Indizes. Er fiel somit auch unter die 27.500-Punkte-Marke, was die 27.000-er Marke noch näher rücken lässt. Unter den Finanzwerten konnten nur die Aktien des Fonds Proprietatea (FP, 0,6315 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) zulegen, die SIF-Aktien mussten allesamt kräftige Kursnachlässe hinnehmen. Auch unter den Aktien, die den ROTX-Index zusammensetzen, hatten die Verlustaktien die Oberhand gewonnen. Neben den bereits erwähnten FP-Aktien wiesen nur noch Biofarm (Pharma – BIO, 0,235 Lei, ISIN ROBIOFACNOR9) und Transelectrica (Energie – TEL, 13,7 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) Gewinne aus. Alle übrigen Aktien schlossen die Woche im Minus. Schließlich belasteten die vielen Verlustaktien im Bereich der Energie den entsprechenden Index BET-NG. Allerdings verlor er nur 0,05 Prozent auf Wochensicht.
Wir können gespannt auf die kurzfristige Entwicklung der Bukarester Wertpapierbörse BVB sein. Am Donnerstag wurde der Geschäftsführer des Börsenbetreibers vom Aufsichtsrat seines Amtes enthoben. Es ist ungewiss, wie sich der Wechsel an der Spitze der Börse auf die Entwicklung des Marktes auswirken wird.
Rasdaq
Wie auch die Hauptbörse verlief die Indexentwicklung am Sekundärmarkt rückläufig. Der durchschnittliche Tagesumsatz halbierte sich im Vergleich zur Vorwoche. Es gab auch keine Sonderdeals, die den Umsatz unterstützen könnten. Der gesamte Umsatz in Höhe von 1,39 Millionen Lei (0,31 Millionen Euro) wurde durch normale Transaktionen erzielt. Der durchschnittliche Tagesumsatz belief sich in der vergangenen Woche auf etwas mehr als 63.000 Euro. Der Hauptindex verlor auf Wochensicht 0,8 Prozent.
Devisen
Anders als die Börse profitierte der rumänische Leu von der Lösungsfindung in der Zypernkrise. Im Vergleich zum Euro konnte der Leu 0,3 Prozent zulegen. Er bewegte sich so wieder auf die 4,4-Lei-Grenze zu. Am vergangenen Montag kostete ein Euro 4,4154 Lei. Anders im Verhältnis zum US-Dollar, hier konnte die amerikanische Währung punkten. Sie hob sich gegenüber dem Euro im Verhältnis zum Leu ab und legte auf Wochensicht 0,7 Prozent zu. Am vergangenen Montag kostete ein US-Dollar 3,4455 Lei.
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