In der dritten Handelswoche in Folge schloss die Bukarester Börse uneinheitlich, wenngleich die meisten Indizes leicht im Plus blieben. Die Variationen auf Wochensicht waren so niedrig, dass man wohl getrost über eine Sommerpause an der Börse sprechen kann. Der Hauptindex BET legte in der vergangenen Woche nur 0,76 Prozent auf 11.608,18 Punkte zu und festigte so die Position jenseits der 11.000-Punkte-Marke. Der BETPlus lag mit einem Plus von 0,68 Prozent etwas weiter hinter dem Hauptindex. Der Finanzwerte-Index BET-FI hingegen machte eine Seitwärtsbewegung durch (plus 0,005 Prozent auf 51.354,56 Punkte). Der Energiewerte-Index BET-NG legte auf Wochensicht 0,62 Prozent auf 774,11 Zähler zu. Der ROTX hingegen verlor auf Wochensicht 0,014 Prozent, vor allem wegen des von der Erste Group Bank AG (EBS, 160,45 Lei, ISIN AT0000652011) ausgewiesenen Wochenverlusts in Höhe von 3,05 Prozent. Die österreichische Bank hat eine Gewichtung von fast 20 Prozent in diesem Index, die anderen beiden hochgewichtigen Emittenten – der Fonds Proprietatea (FP, 1,768 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) und die Banca Transilvania (TLV, 2,79 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) – schlossen unverändert beziehungsweise mit einem Gewinn von nur 0,72 Prozent.
Aktienumsätze brechen ein
Erwartungsgemäß lagen die Umsätze in der vergangenen Woche weit unter jenen der Handelswoche, die vom Börsengang des Flussspeditionsdienstleisters Transport Trade Services (TTS, 19,95 Lei, ISIN ROYCRRK66RD8) beeinflusst worden waren. Statt der 444,62 Millionen Lei wurden in der vergangenen Woche nur knapp 180 Millionen Lei (etwa 35,55 Millionen Euro) mit Aktien umgesetzt. Und dennoch stand der Neuankömmling der rumänischen Börse an erster Stelle in der Umsatzrangliste der Woche mit einem Volumen in Höhe von 34,6 Millionen Lei – und war somit für fast ein Fünftel des Aktienumsatzes der Woche verantwortlich. Der Run auf die TTS-Aktien verhalf auch zu einem Wochenplus von 3,9 Prozent. 17 Prozent des Gesamtumsatzes steuerte der Erdgasversorger Transgaz (TGN, 286 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8) bei. Die Aktien legten nur 0,7 Prozent zu auf Wochensicht. Banca Transilvania landete diesmal abgeschlagen auf dem dritten Platz der Umsatzliste mit einem Volumen von 17,4 Millionen Lei (9,7 Prozent).
Gewinner und Verlierer der Woche
Wie der Börsenbetreiber Bursa de Valori Bucure{ti (BVB, 24,9 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0) mitteilte, verdoppelte sich der Umsatz im vergangenen Mai im Vergleich zum Vormonat. Die Liquidität an der rumänischen Börse stieg seit Jahresbeginn um 37 Prozent, nicht zuletzt dank der Neuzugänge wie TTS. Vom Umsatzplus an der Börse dürfte die BVB-Aktie direkt profitieren, allerdings muss sich dies erst noch zeigen. Auf Wochensicht hat die Aktie nur 0,8 Prozent zugelegt. Damit war sie immerhin eine von 23 Aktien, die die Handelswoche im Plus abgeschlossen hat. Deutlichere Wochengewinne holten SIF Transilvania (SIF3, 0,365 Lei, ISIN ROSIFCACNOR8) und SIF Muntenia (SIF4, 1,34 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6) ein (2,2 Prozent beziehungsweise 3,1 Prozent) sowie Banca Român˛ de Dezvoltare (BRD, 16,6 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) mit 2,8 Prozent.
Am anderen Ende der Skala standen der Pharmahersteller Biofarm (BIO, 0,61 Lei, ISIN ROBIOFACNOR9), mit einem Wochenverlust von 2,5 Prozent, die bereits erwähnte Erste Bank und der Aktienmakler SSIF BRK Financial Group (BRK, 0,3 Lei, ISIN ROBRKOACNOR0) mit einem Wochenminus von 4,15 Prozent.
Augenschein auf Petrom und Romgaz
Interessant wird demnächst die Entwicklung der Aktien des Erdgaserzeugers Romgaz (SNG, 30,75 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) und des Mineralölkonzerns OMV Petrom (SNP, 0,414 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9). Das Erdgas-Unternehmen hat die Unterzeichnung eines Exklusivabkommens mit ExxonMobil für das Neptun-Projekt im Schwarzen Meer bekannt gegeben. Das heißt, der US-Konzern verhandelt nur noch mit Romgaz über den Verkauf seiner Anteile am Projekt (50 Prozent). Petrom würde im Falle einer Übernahme als Betreiber fungieren. Die SNG-Aktien verloren in der vergangenen Woche erst einmal 0,16 Prozent, SNP-Papiere legten 0,7 Prozent zu.
Devisen
Der US-Dollar spielte seine derzeitige Stärke gegenüber dem Euro auch im Verhältnis zum rumänischen Leu voll aus. Um 2,16 Prozent verteuerte sich die nord-amerikanische Leitwährung gegenüber dem Leu. Der Euro hingegen legte nur geringfügig zu. Am Montag lag der Euro bei 4,925 Lei, um 0,0048 Lei höher als in der Woche zuvor. Der US-Dollar legte 0,087 Lei zu und startete bei einem Stand von 4,134 Lei in die neue Woche.
Die hier dargestellten Angaben und Mitteilungen sind ausschließlich zur Information bestimmt. Sie stellen keine Rechts- oder Anlageberatung dar. Keine der hier enthaltenen Informationen begründet in keinem Land und gegenüber keiner Person eine Aufforderung, ein Angebot oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten. Der Autor haftet nicht für Schäden aufgrund von Handlungen, die ausgehend von der Benutzung der hier dargestellten Mitteilungen entstehen können. Alle Werte entstammen der letzten vor Redaktionsschluss abgeschlossenen Handelssitzung.