Die rumänische Börse startete apathisch in die durch wegen eines Feiertags kürzere Handelswoche. Der Tagesumsatz lag mit 21,5 Millionen Lei (4,8 Millionen Euro) dennoch relativ hoch im Vergleich zur typischen Sommerzeit. Beispiel dafür waren vor allem die Aktien des Fonds Proprietatea (FP, 0,705 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5), die somit auch ihr 52-Wochen-Hoch erreichten. Auf Wochensicht legten die Aktien 3,67 Prozent zu. Doch langsam fasste sich die Börse, sie folgte dem Trend europäischer Börsen. Diese wurden mit positiven Nachrichten gespeist, wie dem Austritt der Euro-Zone aus der Rezession. Dieser Optimismus hatte auch in der Vorwoche die Börse ins Plus drehen lassen. Die Marktkapitalisierung stieg im Laufe der verkürzten Handelswoche um knapp drei Prozent (in Lei) auf 113,5 Milliarden Lei (25,63 Milliarden Euro).
Auch in Rumänien hat das Statistikamt für das zweite Quartal ein Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent zum Vorquartal bestätigt. Die Börse (BET) stieg auf Wochensicht um 2,34 Prozent, die 2900-Punkte-Marke ist die nächste Hürde. Mit einem Plus von 2,9 Prozent führte der ROTX-Index die Wochen-Hitliste an. Der Index nimmt so die 12.000-Punkte-Marke ins Visier, vor allem dank der EBS-Aktien. Diese legten erneut zu (plus 4,4 Prozent), da die Erste Group Bank AG die gesamte Staatshilfe zurückgezahlt hat. Das honorierten die Anleger, die Aktie stieg in Bukarest auf 117,8 Lei und erreichte, wie die FP-Aktien, ihr Allzeithoch.
FP, EBS, BRD (BRD, 8,68 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) und Transgaz (TGN, 187 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8) sorgten für einen Großteil des Umsatzes, dessen Tagesdurchschnitt sich auf umgerechnet 4,59 Millionen Euro belief. Doch die Performance der Woche legte der Kfz-Zulieferer UAMT SA mit Sitz in Oradea/Großwardein (UAM, 0,84 Lei, ISIN ROUAMTACNOR1). Die Aktien legten im Verlauf der Woche 25,9 Prozent zu, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen im ersten Halbjahr 6,45 Millionen Lei (4,85 Millionen Euro) Reingewinn erwirtschaftete. Das ist 23 Mal mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz stieg um ein Drittel auf 66 Millionen Lei (49,67 Millionen Euro). Das Unternehmen gehört zu 35,66 Prozent der eigenen Belegschaft.
Ob die guten Wirtschaftsnachrichten aus Europa und dem Inland die Börse auch weiterhin unterstützen oder ob Gewinnmitnahmen das Geschehen bestimmen werden, wird sich herausstellen müssen.
Rasdaq
Der Rasdaq startete, anders als die Hauptbörse, kraftvoll in die neue Handelswoche. Am ersten Tag wurden 2,43 Millionen Lei (umgerechnet 0,54 Millionen Euro) umgesetzt. „Schuld“ daran waren gleich drei öffentliche Übernahmeangebote. Für zwei börsennotierte Unternehmen – der Donauschifffahrtsgesellschaft Giurgiu Nav SA (GIUR, 3,2 Lei, ISIN ROGIURACNOR0) und dem landwirtschaftlichen Großhandelsunternehmen Comcereal SA (CPRH, 12,7 Lei, ISIN ROCPRHACNOR1) – bot Interagro SRL, das Unternehmen eines der reichsten rumänischen Unternehmer Ioan Niculae. Diesem gehörte Giurgiu Nav schon seit 2011 zu über 92 Prozent, bei Comcereal betrug die Beteiligung seit September 2012 über 83 Prozent. Das dritte Übernahmeangebot betraf das Bauunternehmen Contructii SA Sibiu (CONR, 17,8 Lei, ISIN ROCONRACNOR2). Dafür bot der Mehrheitsaktionär Sinecon SRL (49,97 Prozent). Danach blieb der Tagesumsatz auf relativ hohem Niveau für den Sekundärmarkt. Der Hauptindex machte eine V-förmige Entwicklung durch, konnte aber auf Wochensicht 0,76 Prozent zulegen.
Devisen
Der Euro kletterte in der vergangenen Woche auf den höchsten Stand seit Anfang Juli. Am Freitag legte die Notenbank den amtlichen Wechselkurs auf 4,4511 Lei fest. Das entspricht einem Kursgewinn von 0,31 Prozent auf Wochensicht. Die rumänische Währung wurde auch vom US-Dollar unter Druck gesetzt. Hier betrug der Kursgewinn zum Leu 0,62 Prozent. Am Freitag legte die Notenbank den Kurs bei 3,3365 Lei fest. Die festgelegten amtlichen Kurse sind jeweils am folgenden Werktag gültig.
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