Bukarest (ADZ) - Das vergangene Jahr war für Rumäniens landwirtschaftliche Genossenschaften ein Erfolgsjahr. Obwohl das Genossenschaftsmodell noch in Kinderschuhen steckt, melden diese immer wieder Erfolge. Laut der Wirtschaftszeitung „Ziarul Financiar“ gelang es der Genossenschaft Braicoop aus dem Kreis Brăila 2017 ein Umsatzplus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu erwirtschaften. 46.000 Tonnen Getreide und Sonnenblumen konnten verkauft werden, die Einnahmen beliefen sich auf rund 10 Millionen Euro. Der Genossenschaft gehören 55 Mitglieder an, bebaut werden 15.000 Hektar Ackerland in der Südrumänischen Tiefebene.
Der Vorsitzende der Genossenschaft, Constantin Mocanu, erklärte, dass man aufgrund der gestiegenen Produktion größere Mengen anbieten konnte, sodass auch ein Preiszusatz verhandelbar war. Ebenfalls konnten mit den Lieferanten Preisnachlässe verhandelt werden, für die Farmer bedeutete das alles ein Extragewinn, der zwar nicht besonders hoch ausgefallen ist, aber immerhin habe er so manchen von den Vorzügen des Genossenschaftsmodells überzeugen können.
Laut der Statistik des Landwirtschaftsministerium soll es im Jahr 2016 etwa 900 Genossenschaften gegeben haben, doch weniger als 200 arbeiten auch wirklich. In den meisten Fällen scheitere die Genossenschaft an den Zwistigkeiten zwischen den Mitgliedern, hieß es. Deshalb habe sich das Ministerium vorgenommen, Bauern bei der Gründung und der Organisation der Genossenschaft zu unterstützen. Rumäniens erfolgreichste Genossenschaft bleibt wohl weiterhin die ehemalige sozialistische LPG aus Curtici im Kreis Arad, die unter anderem über ein Ladennetz in den Kreisen Arad, Temesch/Timiş und Bihor verfügt, um Fleisch- und Wurstwaren sowie Molkereierzeugnisse aus der eigenen Produktion direkt dem Endverbraucher verkaufen zu können.