Bukarest (ADZ) - Nach zehn Monaten verzeichnet Rumäniens Haushalt ein Defizit von nominell 13,3 Milliarden Lei, was 2,4 Prozent des für dieses Jahr veranschlagten Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht. Gegenüber September sank der Fehlbetrag im Oktober um 0,1 Prozentpunkte, teilte das Finanzministerium in Bukarest mit.
Ein Budgetdefizit von 2,4 BIP-Prozent war bereits im August verzeichnet worden, damals gab das Finanzministerium den Fehlbetrag mit 12,97 Milliarden Lei an. Das bedeutet, dass inzwischen ein höheres Bruttoinlandsprodukt 2011 als Berechnungsgrundlage dient.
Mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Kommission haben die rumänischen Behörden die Senkung des Budgetdefizits in diesem Jahr auf maximal 24 Milliarden Lei (4,4 BIP-Prozent) vereinbart, um dann 2012 ein Defizit unter der Drei-Prozent-Marge anzupeilen. In dem Ende vergangener Woche von der Regierung gebilligten Entwurf des Budgetgesetzes 2012 ist ein Defizit von 1,9 BIP-Prozent vorgesehen.
Im Zeitraum Januar bis einschließlich Oktober 2011 belief sich der geschätzte Fehlbetrag in der Staatskasse wie bereits erwähnt auf 13,3 Milliarden Lei. Die Budgeteinnahmen stiegen im Vorjahresvergleich um 8,6 Prozent auf 148,7 Milliarden Lei. Die Ausgaben legten um 0,9 Prozent auf 161,96 Milliarden Lei zu, hieß es weiter.
Besonders stark wuchsen die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer (plus 21,3 Prozent) und den Akzisen (plus 12,8 Prozent). Von der Gewinnsteuer kam nur 1,8 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Stark gesenkt wurden in diesem Zeitraum die Personalausgaben (minus 12,8 Prozent) und Subventionen (minus 13,4 Prozent), aber auch die Sozialausgaben (minus 1,1 Prozent). Gestiegen sind hingegen die Ausgaben für Warenbeschaffung und Dienstleistungen um 4,4 Prozent.