Nach der drittschlechtesten Börsenwoche in diesem Jahr raffte sich der Bukarester Aktienmarkt wieder auf und schloss die Woche und den Monat November wieder freundlicher. Die Zuwächse der Indizes waren nicht berauschend, im Durchschnitt legten die wichtigsten rumänischen Indizes fast 1,3 Prozent zu, was natürlich nicht reichte, die Verluste der Vorwoche wieder wettzumachen. Das trifft allerdings nicht auf den Finanzwerte-Index BET-FI zu, der es aufgrund eines sehr geringen Verlustes in der Vorwoche und eines überdurchschnittlichen Zuwachses in der vergangenen Woche auf einen neuen Rekordstand schaffte: Er stand am Donnerstag bei 91.175,71 Punkten (plus 2,5 Prozent auf Wochensicht). Die übrigen wichtigen Indizes lagen mit Zuwächsen von jeweils knapp 1 Prozent allesamt unter den Rekordständen vom vorvergangenen Montag.
Die Monatssicht offenbart eine kleine Überraschung: Die wichtigsten Indizes legten auf Monatssicht zu, mit einem durchschnittlichen Plus von fast 3 Prozent war der November nicht einmal ein so schlechter Monat (Rang 6 in diesem Jahr). Doch nicht alle Indizes schlossen den Monat im grünen Bereich. Der Energiewerte-Index BET-NG verlor im November 0,6 Prozent. Dafür legte der Finanzwerte-Index mit plus 12,4 Prozent den höchsten Sprung in diesem Jahr hin.
Wochenumsatz deutlich niedriger, Monatsumsatz gestiegen
Der Aktienumsatz wies im Vergleich zur Vorwoche einen Einbruch auf, was nicht weiter verwundert. In der vergangenen Woche sorgten die Aktionäre des Konsumgüterherstellers Aquila Part Prod Com (AQ, 1,374 Lei, ISIN RO7066ZEA1R9) für mächtig Umsatz, als sie große Teile des Unternehmens auf Vehikel auf Zypern überschrieben. Daher lag der Umsatz der vergangenen Woche mit 365,23 Millionen Lei bei 52 Prozent des Vorwochenumsatzes. In der vergangenen Woche belegten wieder die „üblichen Verdächtigen“ Banca Transilvania (TLV, 29,34 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit 53,7 Millionen Lei, OMV Petrom (SNP, 0,917 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) mit 31,2 Millionen Lei und S.P.E.E.H. Hidroelectrica (H2O, 122,5 Lei, ISIN RO4Q0Z5RO1B6) mit 28,4 Millionen Lei Umsatz die ersten drei Plätze der Umsatzrangliste. Allerdings trugen zum Gesamtumsatz sowie zu dieser Platzierung zahlreiche Deals bei. Allein am Dienstag vergangener Woche waren Sonderdeals unter anderem mit H2O- und SNP-Aktien für insgesamt fast 13 Prozent des Tagesumsatzes verantwortlich.
Die Monatssicht zeigt, dass im November mit 85,13 Millionen Lei im Tagesdurchschnitt deutlich mehr umgesetzt wurde, als im Oktober (67,79 Millionen Lei). Allerdings verteilt sich der Gesamtumsatz von 1,7 Milliarden Lei auch auf weniger Handelstage (20) als die 1,56 Milliarden Lei im Oktober (23 Handelstage).
CFH-Aktien gehen freundlich in den Handel
Von den oben genannten Emittenten durfte sich nur der Stromerzeuger Hidroelectrica über Kurszuwächse freuen (plus 2,77 Prozent). Allerdings war der Emittent einer von 49, die die vergangene Woche mit Kursgewinnen abschlossen. Fünf von ihnen legten sogar zweistellig zu, ein sechster Emittent sorgt dabei für etwas Verwirrung: Die neu zum Handel zugelassenen Aktien des Lebensmittelherstellers Cris-Tim Family Holding (CFH, 17,72 Lei, ISIN ROM2TZIHW2M4) legten zum Ausgabepreis von 15,675 Lei 13 Prozent zu. Tatsächlich rechnet die Börse aber mit 17,46 Lei als erstem Abschlusspreis (erreicht am 26. November), was den Zuwachs auf Wochensicht auf 1,49 Prozent schrumpfen lässt. Wie dem auch sei, CFH-Aktien erreichten in der vergangenen Woche ihr 52-Wochen-Hoch bei 17,78 Lei. Das Speditionsunternehmen Transport Trade Services (TTS, 5,53 Lei, ISIN ROYCRRK66RD8) erreichte sein 52-Wochen-Hoch bei 5,59 Lei je Aktie und war mit plus 10,6 Prozent Wochenzuwachs einer der sechs Emittenten mit zweistelligem Kurszuwachs. Spitzenreiter war der Hersteller von Betonfertigteilen Prefab (PREH, 3,32 Lei, ISIN ROPREHACNOR7), dessen Aktien in der vergangenen Woche 22 Prozent zulegten. Am anderen Ende der Skala stand der Armaturenhersteller Armătura (ARM, 0,63 Lei, ISIN ROARMAACNOR7) als einziger Emittent mit einem zweistelligen Kursrückgang auf Wochensicht: minus 16,56 Prozent. Nur 25 Emittenten hatten Kursrückgänge zu beklagen.
Devisen
Der Druck auf den rumänischen Leu bleibt erhalten, auch wenn sich die Landeswährung gegenüber dem US-Dollar in der vergangenen Woche etwas behaupten konnte. Mit einem Rückgang der nordamerikanischen Leitwährung um 0,33 Prozent konnte etwa ein Drittel des Wertverlustes des Leus aus der Vorwoche wieder wettgemacht werden. Der Euro setzte indes seine Aufwertung diskret fort: Auf Wochensicht legte er weitere 0,03 Prozent zu, eine deutliche Verlangsamung von 0,08 Prozent in der Vorwoche. Allerdings festigte er sich so jenseits der 5,09-Lei-Marke. Auf Monatssicht zeigte sich ein ähnliches Bild wie in der letzten Novemberwoche: Der Euro legte im November leicht zu (plus 0,09 Prozent), der US-Dollar verlor leicht (minus 0,3 Prozent). Zu Wochenbeginn lag der Euro bei 5,0906 Lei, der US-Dollar bei 4,4036 Lei.
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