Die Börse legte einen guten Start in die neue Handelswoche hin. Wäre es nur bei der Performance vom Montag vergangener Woche geblieben, hätte die Bukarester Wertpapierbörse knapp fünf Prozent zugelegt. Das gute Abschneiden wurde nur durch die zweite Wochenhälfte getrübt. Gewinnmitnahmen bremsten den bereits in der Vorwoche einsetzenden Aufwärtstrend etwas ab, nachdem die Börse sechs Handelstage hintereinander zugelegt hatte. Die guten Zahlen aus Übersee und die guten Signale aus Europa bezüglich des Endes der Rezession einiger Euro-Länder hatten nicht nur die größeren europäischen Börsen beflügelt. Der Optimismus schwappte auch nach Bukarest über. Die Marktkapitalisierung stieg im Laufe der Handelswoche auf umgerechnet 24,85 Milliarden Euro. Die Umsätze legten ebenfalls zu, doch blieben mit einem Tagesdurchschnitt von umgerechnet 7,8 Millionen Euro auf niedrigem Niveau.
Trotz niedriger Umsätze waren es weiterhin die „üblichen Verdächtigen“, die den Umsatz aufrechterhielten. Das sind der Fonds Proprietatea (FP, 0,68 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5), die Bankaktien und jene der Investmentgesellschaften SIF. Vor allem die Bankaktien profitierten von der Entscheidung der Notenbank BNR, den Leitzins um einen halben Prozentpunkt auf 4,5 Prozent p.a. zu senken. Sämtliche Finanzwerte legten zu in der vergangenen Woche, das verhalf dem BET-FI zu einem Wochenplus von 0,5 Prozent. Das war allerdings weniger als die Hälfte des Zuwachses des Hauptindex BET, der 1,29 Prozent zulegte. Bankaktien verhalfen auch dem ROTX-Index zu einem Plus von 1,13 Prozent. Hier allerdings gab es starke Unterstützung durch den Sprung um zehn Prozent der Aktien des Börsenbetreibers BVB (BVB, 22,3 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0). Die gab es wohl als Vorschusslorbeeren auf die Ernennung eines ehemaligen Präsidenten der Warschauer Börse zum CEO der rumänischen Börse. Der Pole wartet nämlich immer noch auf die Zulassung durch die Börsenaufsicht ASF. Einige Analysten aber bewerten Kurssprung als Zeichen der positiven Erwartungshaltung der Anleger bezüglich der im Herbst erwarteten Listung des Erdgasversorgers Romgaz und des AKW-Betreibers Nuclearelectrica.
Doch die wahren Gewinner der Woche waren weder FP, der ein neues 52-Wochen-Hoch erreichte, noch die SIF-oder Bankaktien. Mit zweistelligen Zuwächsen hoben sich Aktien wie die von MJ Maillis (MJM, 0,034 Lei, ISIN ROMJMAACNOR9), Electroputere (EPT, 0,0143 Lei, ISIN ROELPUACNOR3) und Rompetrol Well Services (PTR, 0,47 Lei, ISIN ROPESAACNOR0) hervor. Diese hatten sich früher eher als Spekulationsaktien hervorgetan. Vielleicht ist dies ein Zeichen dafür, dass die Sommerpause sich dem Ende nähert und der Handel an der Bukarester Wertpapierbörse wieder mehr Fahrt aufnimmt.
Rasdaq
Der Sekundärmarkt Rasdaq erlebte in der vergangenen Woche ein Comeback, im Vergleich zu den Vorwochen. Der Umsatz schoss auf einen Tagesdurchschnitt von umgerechnet mehr als 52.000 Euro. Bezeichnend ist, dass dafür keine Sonderdeals abgeschlossen wurden, wie für den Sekundärmarkt üblich. Es war auch kein einzelner Emittent, der den Umsatz in der vergangenen Woche bestimmte. Der Hauptindex freute sich über so viel Interesse am freien Markt und honorierte dies mit einem Zuwachs von fast 50 Punkten auf 1431,48 Punkte. So betrug der Wochengewinn für den Sekundärmarkt unübliche 3,5 Prozent und der Index schaffte es auch wieder, die 1400-Punkte-Marke zu überschreiten.
Devisen
Am Devisenmarkt herrschte gewissermaßen Ruhe in der vergangenen Woche. Der Euro gewann wieder etwas an Boden gegenüber dem rumänischen Leu. Der Zuwachs von 0,03 Prozent auf 4,4373 Lei wurde von der Performance am vergangenen Freitag noch etwas abgebremst. Der Euro hatte am Tag zuvor wieder an der 4,44-Lei-Marke gekratzt. Zum US-Dollar verhielt sich der Leu aber völlig unterschiedlich. Er legte 1,2 Prozent zu und drückte die amerikanische Währung auf 3,3157 Lei. Hierbei half ein starker Start in die Handelswoche, als sich der Leu gegenüber dem US-Dollar um 0,86 Prozent aufwertete.
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