Bukarester Börse knickt erneut ein, auch Umsätze gehen kräftig zurück

Hatte die Bukarester Börse in der ersten Oktoberwoche noch die Verluste der Vorwoche wettgemacht, gingen die rumänischen Indizes in der zweiten Oktoberwoche noch kräftiger zurück als noch vor zwei Wochen (minus 1,5 Prozent). Im Durchschnitt gingen die Indizes in Bukarest in der vergangenen Woche um 1,72 Prozent zurück. Fast alle Indizes übertrafen diesen Wert, der Durchschnitt wurde durch den Finanzwerte-Index BET-FI gerettet. Er hatte – in zweiter Woche in Folge – dem allgemeinen Trend getrotzt und im Plus geschlossen: plus 1,32 Prozent auf 47.581,37 Punkte (und nahm somit eine Schwelle bei 47.000 Punkten).

Der Hauptindex BET verlor auf Wochensicht 2,2 Prozent (auf 10.670,83 Punkte), der BETPlus zog gleich mit einem Rückgang von 2,15 Prozent. Es geht aber auch schlimmer: Der ROTX ging sogar um 2,53 Prozent zurück und fiel eine weitere Stufe auf 23.976,02 Punkte zurück. Der Energiewerte-Index BET-NG konnte sich indes die Krone als Verlierer der Woche aufsetzen mit einem Rückgang von 3,1 Prozent. Schuld an der schlechten Börsenwoche war die allgemeine Stimmung an den internationalen Märkten.

Allgemeine Stimmung im Sinkflug

Die wiederum ist auf eine weiterhin hohe Inflation, auf gesenkte Wachstumsprognosen seitens des IWF und die Angst vor wachsenden Arbeitslosenzahlen in den USA zurückzuführen. Das verdirbt den Appetit auf Aktien.

In Bukarest sind die Aktienumsätze daher gegenüber der Vorwoche um fast 40 Prozent eingebrochen auf 89,76 Millionen Lei. Diese teilten sich hauptsächlich der Fondul Proprietatea (FP, 1,774 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5), die Banca Transilvania (TLV, 16,94 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) und der Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,42 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9).

FP-Papiere brachten es auf ein Umsatzvolumen in Höhe von 17,8 Millionen Lei und somit auf Platz eins – und wies als einziger Emittent auf der Umsatzrangliste einen Kurszuwachs aus (plus 1,95 Prozent). Ihnen folgte die Banca Transilvania, üblicherweise an erster Stelle, mit einem Wochenumsatz von 14,5 Millionen Lei. Petrom brachte es auf 11,7 Millionen Lei Umsatz in der vergangenen Woche. Die beiden letztgenannten Emittenten verzeichneten Kursverluste in der vergangenen Woche.

Verlierer und Gewinner der Woche

Damit waren sie zwei von insgesamt 43 Emittenten, für die die vergangene Woche nicht gut ausging. Besonders hart traf es das Chemiewerk Sinteza (STZ, 0,32 Lei, ISIN ROSTZOACNOR8), deren Aktien 12 Prozent an Wert verloren.

Der Kurs der Aktien der Werft Șantierul Naval Orșova (SNO, 3,62 Lei, ISIN ROSAUVACNOR4) ging um 13,8 Prozent zurück und der Maschinenbauer Turbomecanica (TBM, 0,2 Lei, ISIN ROTBMBACNOR9) verlor 18,7 Prozent.

Nur 23 Emittenten konnten sich Ende vergangener Handelswoche über Kurszuwächse freuen, allen voran das Erdölunternehmen Rompetrol Well Services (PTR, 0,52 Lei, ISIN ROPESAACNOR0) mit einem Zuwachs von 10,6 Prozent und der Kunststoffverarbeiter Romcarbon (ROCE, 0,406 Lei, ISIN ROROCEACNOR1), dessen Aktien 12,8 Prozent zulegten auf Wochensicht. Eine Klasse für sich scheint der Hersteller von Motoren und Turbinen UCM Reșița (UCM, 0,55 Lei, ISIN RORESYACNOR6) zu sein. Die Aktien legten in der vergangenen Woche allein 84 Prozent, seit Jahresbeginn sagenhafte 818 Prozent zu. Gegenüber einem Fehlbetrag von 40 Millionen Lei im Jahr 2021 verbuchte das Unternehmen im ersten Halbjahr dieses Jahres einen Gewinn in Höhe von 415,65 Millionen Lei.

Allerdings führt es in den Büchern immer noch einen Fehlbetrag in Höhe von 382,98 Millionen Lei beim Eigenkapital. Die Aktie läuft anscheinend unter dem Radar der meisten Anleger. Die Umsätze der vergangenen Woche für diese Aktie lagen kumuliert bei 7790 Lei.

Devisen

Der Devisenmarkt zeigte sich weniger entschlossen als sonst. Der Euro und der US-Dollar entwickelten sich unterschiedlich zueinander. Während der Euro sich dem rumänischen Leu leicht beugen musste, setzte sich der US-Dollar gegen den Leu durch. Die Bewegung des Euro war bei 0,006 Lei kaum wahrzunehmen, wie so oft bei diesem Währungspaar. Anders als sonst fiel auch die Kursvariation des Leu zum US-Dollar nicht so deutlich aus: plus 0,0335 Lei oder 0,66 Prozent. Alles in allem scheint es eine ruhige Woche gewesen zu sein für die beiden Leitwährungen.

Gestern startete der Euro bei 4,935 Lei in die neue Handelswoche. Der US-Dollar stieg bei einem Stand von 5,0743 Lei in den Devisenhandel ein.


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