Die Börse in Bukarest schloss in der vergangenen Woche mit einer Korrektur, nach zwei Wochen Aufholjagd. Hintergrund war die wachsende Sorge eines länger anhaltenden Krieges gegen die Ukraine. Die rumänischen Indizes verloren auf Wochensicht 1,53 Prozent, der Hauptindex BET und der BETPlus übertrafen diesen Durchschnitt deutlich mit Wochenverlusten von jeweils mehr als 2,1 Prozent. Auch der ROTX lag mit minus 1,9 Prozent gut über dem Durchschnitt – die 27.000-Punkte-Marke aber konnte gehalten werden. Der Finanzwerte-Index BET-FI performte schon besser: Er verlor auf Wochensicht ein Prozent, das Minus von 509,16 Punkten aber drückte den Index unter die 50.000-Punkte-Schwelle. Der Energiewerte-Index legte die beste Wochenperformance ab mit einem Verlust von nur 0,9 Prozent.
Umsätze erholen sich leicht
Die Aktienumsätze gingen leicht hoch in der vergangenen Woche. So wurden 334,26 Millionen Lei mit Aktien umgesetzt. Was die Umsätze betrifft, scheint wieder Normalität eingekehrt zu sein. An erster Stelle der Umsatzrangliste stand wieder einmal die Banca Transilvania (TLV, 2,48 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1), die es auf ein Wochenvolumen von 64,1 Millionen Lei brachte und somit für fast 20 Prozent des Gesamtumsatzes verantwortlich war. Ihr folgte recht dicht der Fondul Proprietatea (FP, 1,958 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) mit einem Volumen von 56,9 Millionen Lei (17 Prozent vom Gesamtumsatz). An dritter Stelle stand diesmal die Banca Română de Dezvoltare (BRD, 17,14 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) mit einem Volumen von 39,7 Millionen Lei und einem Anteil von 12 Prozent am Gesamtumsatz.
COS Gewinner der Woche
Allerdings war der Run auf Bankaktien kein gutes Zeichen für deren Kurse. TLV-Papiere verloren in der vergangenen Woche 5,5 Prozent, BRD-Aktien 3 Prozent. Die Erste Bank Group (EBS, 162 Lei, ISIN AT0000652011) konnte magere 0,15 Prozent zulegen, gegen den Trend entwickelten sich die Aktien der Patria Bank (PBK, 0,0918 Lei, ISIN ROBACRACNOR6), sie legten 2 Prozent zu. Die großen Gewinner der Woche hießen jedoch anders: COS (COS, 2,08 Lei, ISIN ROCOSUACNOR5) legte in der vergangenen Woche 96 Prozent zu an der rumänischen Börse. Das ehemals insolvente Unternehmen wurde von der italienischen Beltrame-Gruppe für 38,3 Millionen Euro übernommen und kündigte den Start der Betonstahl-Produktion im Juni an. 250 Millionen Euro will der neue Eigentümer investieren, 1000 Arbeitsplätze könnten so entstehen. Zweistellige Kurssprünge erlebten auch der Maschinenbauer Turbomecanica (TBM, 0,228 Lei, ISIN ROTBMBACNOR9) – plus 19,7 Prozent –, der Chemiebetrieb Carbochim (CBC, 55,5 Lei, ISIN ROCBCHACNOR3) – plus 13,7 Prozent, der Elektrogerätehersteller Electroargeș (ELGS, 0,376 Lei, ISIN ROELGSACNOR6) mit einem Plus von 12,6 Prozent und der Versicherungsmakler Transilvania Broker de Asigurare (TBK, 17,2 Lei, ISIN ROTBKAACNOR5): plus 10,25 Prozent.
Am anderen Ende der Skala standen der Flugzeugbauer Aerostar (ARS, 8,45 Lei, ISIN ROAEROACNOR5 – minus 11 Prozent), das Bauunternehmen CONDMAG (COMI, 0,007 Lei, ISIN ROCOMIACNOR3 – minus 12,5 Prozent) und der Maschinenbauer UCM (UCM, 1,01 Lei, ISIN RORESYACNOR6) mit einem Wochenverlust von 12,9 Prozent.
Eine Woche im FTSE Russell Emerging Markets Index
Seit vergangenem Montag stehen weitere fünf rumänische Emittenten im internationalen FTSE Russell Emerging Markets Index. Es handelt sich um den Gesundheitsdienstleister MedLife (M, 22,6 Lei, ISIN ROMEDLACNOR6), den Weinerzeuger Purcari Wineries (Purcari Wineries (WINE, 9,96 Lei, ISIN CY0107600716), den Pipelinebetreiber CONPET (COTE, 76,8 Lei, ISIN ROCOTEACNOR7), das Bauunternehmen IMPACT Developer & Contractor (IMP, 0,605 Lei, ISIN ROIMPCACNOR0) und den Franchisegeber Sphera Franchise Group (SFG, 14,85 Lei, ISIN ROSFGPACNOR4). Bislang hat sich die internationale Sichtbarkeit durch die Aufnahme in den bekannten Index nicht nachweislich positiv auf den Aktienkurs ausgewirkt: Bis auf Conpet (plus 2,8 Prozent) wiesen in der vergangenen Woche alle genannten Emittenten Verluste aus. Weitere fünf rumänische Aktien sind seit längerer Zeit im internationalen Index gefasst.
Devisen
Auf eine gute Woche folgte eine weniger gute Woche für den rumänischen Leu. Vor allem der Euro konnte seine Verluste der Vorwoche wieder wettmachen. Der Leu verlor auf Wochensicht 0,0162 Prozent oder 0,0008 Lei – genau so viel, wie er in der Woche zuvor zugelegt hatte. Der US-Dollar hingegen legte mit nur 0,27 Prozent etwa die Hälfte dessen zu, was er in der Vorwoche abgegeben hatte. So startete der Euro gestern bei einem Stand von 4,9489 Lei in die letzte Märzwoche, während der US-Dollar bei 4,4961 startete.
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